Ernährung und Lebensstil bei Akne
Akne ist keine rein äußerliche Erscheinung, sie spiegelt häufig wider, was im Inneren des Körpers vor sich geht. Bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Hautunreinheiten spielen besonders der Lebensstil und die Ernährung eine wichtige Rolle. Wer das Mikrobiom versteht, erkennt schnell: Eine ausgewogene, Mikrobiom-freundliche Ernährung kann maßgeblich dazu beitragen, hormonelle Schwankungen zu stabilisieren, Entzündungsprozesse zu verringern und langfristig für ein klareres Hautbild zu sorgen.
Warum Ernährung das Mikrobiom beeinflusst
Das Mikrobiom ist ein hochsensibles Ökosystem. Deine tägliche Ernährung, was du isst und trinkst, beeinflusst maßgeblich die Zusammensetzung des Darm-Mikrobioms und damit auch das Hautbild. Eine ausgewogene Ernährung wirkt entzündungshemmend, fördert gute Bakterienstämme und damit auch das Haut-Mikrobiom. Zuckerreiche, stark verarbeitete und ballaststoffarme Lebensmittel können jedoch das Gleichgewicht der Darmbakterien stören und zu Dysbalancen (Dysbiose) führen. Sie machen sich über die sogenannte Darm-Haut-Achse in Form von Pickeln, Rötungen oder entzündlichen Pusteln schnell auf der Haut bemerkbar.
Mikrobiom-freundliche Ernährung: Was deine Haut stärkt
Eine Probiotika-freundliche Ernährung unterstützt nachweislich das Gleichgewicht des Mikrobioms und wirkt sich positiv auf die Haut aus. Sie sollte verschiedene Elemente kombinieren:
Ballaststoffreiche Kost:
Eine ballaststoffreiche Ernährung ist Futter für gute Darmbakterien, die unter anderem entzündungshemmende Stoffwechselprodukte wie kurzkettige Fettsäuren bilden können.
Gute Quellen für eine ballaststoffreiche Kost sind:
Vollkornprodukte wie Haferflocken, Leinsamen, Quinoa oder Buchweizen
Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen oder Kichererbsen
Gemüse wie Spargel oder Brokkoli
Wurzelgemüse wie Karotten, Süßkartoffeln oder Pastinaken
Samen und Nüsse
Fermentierte Lebensmittel
Fermentierte Lebensmittel enthalten natürliche Probiotika, die das Mikrobiom direkt stärken können. Achte bei fermentierten Produkten auf eine unbehandelte, rohe Variante, denn nur diese enthalten lebende Kulturen.
Beispiele für fermentierte Lebensmittel:
Naturjoghurt (ungesüßt), Kefir oder Buttermilch ohne Zuckerzusatz
Roh und unpasteurisierter Sauerkraut
Fermentierter Chinakohl (Kimchi), fermentierte Sojabohnenpaste (Miso) oder fermentierter Tee (Kombucha)
Omega-3-Fettsäuren
Omega-3 fördert eine gesunde Zellmembran der Haut und wirkt entzündungshemmend.
Beispiele für Lebensmittel mit Omega-3-Fettsäuren:
Polyphenolreiche Lebensmittel:
Polyphenole sind sekundäre Pflanzenstoffe, die eine antioxidative und entzündungshemmende Wirkung haben.
Polyphenolreiche Lebensmittel sind:
Beeren (z.B. Himbeeren, Brombeeren oder Heidelbeeren)
Grüner Tee und Matcha
Dunkle Schokolade mit mindestens 85 % Kakaoanteil
Kräuter wie Ingwer, Rosmarin, Oregano oder Kurkuma
Welche Lebensmittel du besser meiden solltest
Bestimmte Lebensmittel gelten als nicht-mikrobiom-freundlich oder entzündungsfördernd und können den Insulinspiegel stark ansteigen lassen oder hormonelle Schwankungen verstärken. Sie können das Mikrobiom belasten und gerade bei Akne lohnt es sich, den Konsum dieser Lebensmittel bewusst zu reduzieren.
Stark verarbeitete Lebensmittel stehen im Verdacht, hormonelle Prozesse zu beeinflussen:
Zucker und Weißmehlprodukte fördern Insulinspitzen und Entzündungen:
Fettarme Milchprodukte stehen im Verdacht, hormonelle Prozesse zu beeinflussen und die Aknebildung zu fördern
Alkohol kann den Darm reizen, die Leberfunktion schwächen und entzündungsfördernde Prozesse begünstigen. Zu viel Koffein kann Stresshormone aktivieren und auch Fast Food kann das Gleichgewicht der Darmflora beeinflussen und nachhaltig stören.
Welche Lifestyle-Faktoren deine Haut sonst noch beeinflussen
Auch andere Lebensgewohnheiten können, neben der Ernährung, Einfluss auf die Gesundheit von Darm und Haut haben und das Hautbild deutlich beeinflussen – im Positiven wie im Negativen. Wir zeigen dir einige Ansätze, die die Haut positiv beeinflussen können:
Stress reduzieren
Chronischer Stress verändert die Darmflora und die Zusammensetzung des Mikrobioms. Außerdem wird durch Stress das Hormon Cortisol ausgeschüttet, das Entzündungen fördern, die Wundheilung verlangsamen und die Talgproduktion anregen kann. Achtsamkeitsübungen, Meditation, Yoga oder Bewegung in der Natur können helfen, Dauerstress zu verringern und das Hautbild zu verbessern. Auch digitale Pausen (z.B. Social-Media-Detox) können dazu beitragen, das Stresslevel zu verringern.
Ausreichend Schlaf
Die Regeneration der Haut findet vor allem nachts statt. Ein Mangel an Schlaf führt zu einem erhöhten oxidativen Stress, einem geschwächten Immunsystem und einer gestörten Hautbarriere. Mindestens 7 bis 8 Stunden Schlaf pro Nacht sind daher empfohlen, möglichst in einem ruhigen, dunklen Raum ohne Bildschirmlicht vor dem Einschlafen.
Regelmäßige Bewegung
Regelmäßige, moderate Bewegung (z.B. Spaziergänge, Yoga oder Schwimmen) unterstützt das Immunsystem, verbessert die Durchblutung, reduziert Stresshormone und regt die Verdauung an. Nach dem Sport sollte jedoch auf eine ausreichende Pflege der Haut geachtet werden. Übermäßiger Sport oder starkes Schwitzen ohne eine anschließende Hautreinigung können das Hautbild zusätzlich belasten.
Weniger ist mehr: Pflege reduzieren statt Überpflegen
Menschen mit Akne neigen dazu, die Haut zu überpflegen. Starke Reinigungsprodukte, alkoholhaltige Toner und tägliche Peelings stören jedoch das Hautmikrobiom und können dieses weiter aus dem Gleichgewicht bringen. Sanfte, nicht-komedogene Produkte, eine Mikrobiom-freundliche Pflege (z.B. mit Probiotika oder Thermalwasser) und eine milde Pflegeroutine sind langfristig oft effektiver. Außerdem ist ein täglicher Schutz vor UV-Strahlung essenziell für eine gesunde Haut.
Ein bewusster Lebensstil und eine hautfreundliche Ernährung bilden die Grundlage für ein gesundes Mikrobiom und ein langfristig verbessertes Hautbild. Die Kombination aus ausgewogener Ernährung, Stressreduktion, einer guten Schlafhygiene und einer probiotischen Pflege kann einen entscheidenden Unterschied nicht nur äußerlich, sondern auch von innen heraus machen.