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Frag einen Dermatologen: Wie erkenne ich, ob ich Rosacea oder Akne habe?

Hautratgeber

Dr. Sarah Bechstein

Mitbegründerin von FORMEL SKIN

In diesem Artikel

Willkommen bei “Frag einen Dermatologen”, deiner vertrauenswürdigen Anlaufstelle für Informationen rund um eine gesunde Haut. In dieser Serie beantworten unsere Arzt:innen echte Fragen unserer Community - klar, verständlich und anwendbar.

Bei der heutigen Frage geht es um ein Thema, das für viele eine echte Herausforderung darstellt: “Woran erkenne ich, ob ich Rosacea oder Akne habe?” Denn obwohl beide Hauterkrankungen ähnliche Symptome aufweisen, unterscheiden sie sich doch in der Ursache, dem Verlauf und vor allem in der Behandlung. 

Nutzerfrage an unser Ärzteteam

Liebe Formel Skin-Experten, 

Ich bekomme immer wieder rote Pickel im Gesicht und bin total verwirrt. Manche sagen, es sieht aus, als würde ich ständig erröten, aber ich bekomme auch Beulen. Wie kann ich herausfinden, ob es Rosacea oder Akne ist? Macht das überhaupt einen Unterschied für die Behandlung?

Verzweifelte Grüße,

Rot und Ratlos


Antwort unserer Dermatologin 

Liebe Rot und Ratlos,

Deine Verunsicherung ist absolut nachvollziehbar. Deine Beobachtungen schilderst du sehr genau und ich kann dir sagen, du bist mit dieser Frage nicht allein. Du sprichst ein Problem an, das viele Menschen betrifft, besonders zwischen dem 25. und 45. Lebensjahr.

Rosazea und Akne werden auf den ersten Blick häufig verwechselt, denn beide können mit Rötungen und entzündlichen Veränderungen im Gesicht einhergehen. 

Die gute Nachricht: Mit dem richtigen Blick auf deine Symptome lassen sie sich gut voneinander unterscheiden. Und ja, es macht einen großen Unterschied für die gezielte Behandlung, ob du Rosazea oder Akne hast. Was der einen Haut hilft, kann die andere reizen. 

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Rosacea oder Akne: So erkennst du die Unterschiede

Um besser zu verstehen, was deine Haut gerade durchmacht, lohnt sich ein Blick auf die typischen Merkmale beider Hauterkrankungen: 

Was spricht für Rosacea?

  • Dauerhafte Rötungen im mittleren Gesicht, vor allem auf Wangen, Nase, Stirn und Kinn

  • Feine sichtbare Äderchen (sogenannte Teleangiektasien)

  • Hitzegefühl, Brennen oder Stechen auf der Haut

  • Keine Mitesser, dafür aber oft knötchenartige Rötungen und kleine, nicht-eitrige Pusteln

  • Beginn meist im Erwachsenenalter zwischen 30 und 50 Jahren

  • Eine verstärkte Reaktion auf Trigger wie Alkohol, Sonne, Stress, scharfes Essen, Temperaturschwankungen oder heiße Getränke 

  • Bei fortgeschrittener Form: verdickte Haut an Stirn oder Nase (Rhinophym)

Wichtig: Rosazea ist keine “erweiterte Akne”, sondern eine eigenständige chronisch-entzündliche Hauterkrankung. Die Haut wirkt oft empfindlich, trocken und reaktiv, aber nicht fettig. 

Was spricht eher für Akne (Acne vulgaris)?

  • Auftreten von Mitessern (Komedonen), schwarze oder weiße Punkte

  • Verschiedene Pickelarten: Papeln, Knoten, Pusteln, auch teils mit Eiter

  • Häufig fettige Haut, vor allem auf Nase, Stirn und Kinn (T-Zone)

  • Hormonell beeinflusst, z.B. durch Stress, Pubertät, Menstruation oder bestimmte Medikamente 

  • Weitere Auslöser sind falsche Pflegeprodukte oder Genetik

  • Beginn oft in der Pubertät, aber auch im Erwachsenenalter möglich

  • Keine sichtbaren Äderchen oder anhaltende Rötungen im ganzen Gesicht

  • Kaum Brennen oder Hitzegefühl auf der Haut

Die Haut ist nicht empfindlich, sondern überaktiv und produziert zu viel Talg, sodass die Poren verstopfen. Auch bei Akne gilt: Jede Haut ist anders. Manche Menschen haben nur wenige Unreinheiten, andere leiden unter großflächigen Entzündungen. 

Frau mit Rosazea

Warum die richtige Diagnose so wichtig ist

Vielleicht fragst du dich: Spielt es wirklich eine so große Rolle, ob ich Rosacea oder Akne habe? Die Antwort ist eindeutig: Ja. 

Denn obwohl sich beide Hautbilder ähneln können, sind ihre Ursachen und damit auch die Behandlungsstrategien grundlegend verschieden. 

Vorsicht ist geboten: Was bei Akne hilft, kann bei Rosacea ernsthafte Reizungen auslösen. Umgekehrt ist eine sanfte Rosacea-Pflege meist wirkungslos gegen verstopfte Poren oder hormonelle Pickel. 

Ein Beispiel: Anke-Therapien mit Benzoylperoxid oder Retinoiden trocknen die Haut aus, was ideal ist, wenn zu viel Talg produziert wird. Bei einer empfindlichen Rosacea-Haut jedoch kann das zu Rötungen, starken Reizungen oder Brennen führen. 

Rosacea-Behandlungen dagegen setzen auf Beruhigung und Trigger-Kontrolle. Sie bringen aber nur wenig Linderung, wenn du unter Mitessern oder hormonell bedingten Entzündungen leidest. 

Unterschiedliche Erkrankung - unterschiedliche Therapie

Was hilft bei Rosacea?

  • Sanfte Reinigung: pH-neutral, ohne Alkohol, Duftstoffe oder mechanische Peelings

  • Reparierende Feuchtigkeitspflege mit beruhigenden Wirkstoffen wie Ceramiden, Niacinamid oder Azelainsäure 

  • Trigger meiden: z.B. UV-Strahlung, Stress, Alkohol oder scharfes Essen

  • Wirkstoffe wie Azelainsäure, Ivermectin oder Metronidazol

  • Bei stärkeren Schüben helfen vom Hautarzt verordnete Medikamente, wie Metronidazol-Gel, Ivermectin-Creme oder in schweren Fällen orale Antibiotika (z.B. Doxycyclin)

Wichtig: Rosacea ist chronisch, aber gut behandelbar. Es erfordert oft eine langfristige, konsistente Pflege und Geduld. So können die Symptome deutlich reduziert werden, wenn man sie richtig behandelt. 

Und bei Akne?

  • Gründliche, porentiefe, aber sanfte Reinigung mit z.B. Salicylsäure

  • Entzündungshemmende Wirkstoffe wie Benzoylperoxid, Retinoide (z.B. Adapalen), Azelainsäure oder topische Antibiotika (z.B. Clindamycin)

  • In hormonellen Fällen: ärztliche Beratung zu antiandrogener Behandlung (z.B. bestimmte Antibabypillen)

  • Ergänzend: Nicht-komedogene, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukte 

Wichtig: Auch bei Akne gilt: Nicht Überpflegen und schon gar nicht “wegpeelen”! Eine aggressive Behandlung schadet sowohl bei Akne als auch bei Rosacea. Lieber gezielt und regelmäßig behandeln.

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Wann solltest du zum Hautarzt gehen?

Es ist vollkommen normal, bei Hautveränderungen wie Pickeln, Rötungen oder Brennen unsicher zu sein. Vor allem, wenn sich Symptome überlappen oder ständig verändern

Wenn dich jedoch dein Hautbild belastet oder du das Gefühl hast, dass sich deine Haut nicht wie gewohnt verhält, ist es Zeit für eine professionelle Einschätzung. 

Du solltest eine:n Dermatolog:in aufsuchen, wenn:

  • deine Beschwerden länger als 3 bis 4 Wochen bestehen

  • sich trotz rezeptfreier Pflegeprodukte keine Besserung zeigt

  • du unsicher bist, ob es Akne, Rosacea oder beides ist

  • deine Hautprobleme dein Wohlbefinden oder Selbstwertgefühl beeinträchtigen

Nur Dermatolog:innen können mit Gewissheit sagen, was hinter den Symptomen steckt und welche Hauterkrankung vorliegt und wie man sie effektiv behandelt. 

Quellen

  • Del Rosso JQ. (2020). Management of Rosacea: A Review of Recent Advances. Dermatol Clin.

  • Zaenglein AL et al. (2016). Guidelines of care for the management of acne vulgaris. J Am Acad Dermatol.

  • Tan J et al. (2016). Prevalence and risk factors of rosacea: A systematic review and meta-analysis. JAMA Dermatol.

Title

  • Kann man Rosacea und Akne gleichzeitig haben?

    Ja, das ist möglich. Besonders bei Erwachsenen kann eine sogenannte “Adult Female Acne” mit Rosacea-ähnlichen Symptomen verwechselt werden. Auch Mischformen sind nicht selten. 

  • Ist Rosacea heilbar?

    Nein, Rosacea ist nicht heilbar, lässt sich aber mit gezielter Behandlung und Pflege sehr gut kontrollieren und Schübe deutlich reduzieren. Viele Betroffene erleben langfristig stabile Hautphasen. 

  • Welche Pflegeprodukte sollte ich meiden?

    • Alkoholhaltige Toner

    • Duftstoffe, ätherische Öle und Parfum

    • Menthol, Kampfer und grobe Peelings

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