Warum brauchen Tattoos besonderen UV-Schutz?
Tätowierte Haut ist besonders empfindlich gegenüber UV-Strahlung, da die Pigmente in der mittleren Hautschicht (Dermis) direkt vom Sonnenlicht beeinflusst werden. Im Gegensatz zur normalen Haut, die vor allem Sonnenbrand oder Alterung zeigt, drohen bei Tattoos Farbverlust, ungleichmäßiges Verblassen und Reaktionen auf chemische Filter. Besonders helle Farben wie Rot, Gelb und Orange sind lichtempfindlich und reagieren stärker auf UVA- und UVB-Strahlen. UV-Strahlung kann außerdem Entzündungen fördern, die gerade bei frischen Tattoos die Heilung stören.
Wie UV-Strahlen Tattoo-Pigmente angreifen
UV-Strahlen, besonders UVA, dringen tief in die Haut ein und treffen dort auf die Tattoo-Pigmente in der Dermis. Diese Strahlung kann die chemische Struktur der Farbmoleküle verändern, mit sichtbaren Folgen: Die Farben verblassen, verfärben sich oder reagieren sogar mit der Haut.
Helle Farben wie Rot, Gelb oder Orange sind besonders anfällig, da sie oft aus lichtempfindlichen Azo-Verbindungen bestehen. Aber auch schwarze und graue Tattoos können unter photooxidativem Stress leiden. Der beste Schutz: Sonnencremes mit Breitbandfilter (UVA + UVB) und LSF 50, idealerweise mit mineralischen Filtern wie Zinkoxid oder Titandioxid.
Unterschiede zwischen normaler und tätowierter Haut
Tätowierte Haut schützt sich anders als normale Haut. Melanin bietet in unverletzter Haut natürlichen Schutz, in tätowierten Bereichen fehlen diese Schutzmechanismen, stattdessen sitzen instabile Pigmente in der Dermis. Zudem bleibt die Haut nach dem Tätowieren empfindlicher und reagiert schneller mit Trockenheit oder Irritation, insbesondere in der Sonne. Deshalb braucht tätowierte Haut hohen UV-Schutz mit sanften, verträglichen Inhaltsstoffen.