Diese Peptid-Arten solltest Du kennen
Signalpeptide - die Anti-Aging-Botschafter
Signalpeptide stimulieren Hautzellen zur Produktion von Kollagen, Elastin oder Hyaluronsäure. Sie senden der Haut gewissermaßen „Verjüngungssignale“.
Trägerpeptide - Wirkstofflieferanten in Tiefenlagen
Trägerpeptide tragen ihren Namen nicht ohne Grund, denn sie transportieren Spurenelemente wie Kupfer oder Magnesium in tiefere Hautschichten. Diese Mineralien können Heilung, Zellaufbau und Enzymfunktionen unterstützen. So ist beispielsweise Copper Tripeptide-1 für seine antioxidative Wirkung bekannt und kommt daher oft bei empfindlicher, geschädigter Haut zum Einsatz.
Neurotransmitter-inhibierende Peptide - Mimikfalten mildern
Diese Peptide hemmen die Ausschüttung von Neurotransmittern, die für Muskelkontraktionen im Gesicht verantwortlich sind und somit für Mimikfalten wie Stirnlinien oder Krähenfüße. Indem sie die Reizweiterleitung zwischen Nerv und Muskelzelle gezielt unterbrechen, können diese sogenannten „Botox-ähnlichen“ Peptide mimikbedingte Falten mildern - ganz ohne Injektion und mit deutlich geringerer Reizwirkung. Der bekannteste Vertreter dieser Gruppe ist Acetyl Hexapeptid-8, auch bekannt als Argireline. Studien zeigen, dass bei regelmäßiger Anwendung eine signifikante Reduktion der Faltentiefe erreicht werden kann, etwa in einer Veröffentlichung im International Journal of Cosmetic Science PMID.
Enzymhemmende Peptide - Schutzschild gegen Kollagenabbau
Diese Peptide können wie ein Schutzschild für die Hautstruktur wirken: Sie hemmen bestimmte Enzyme, vor allem sogenannte Matrixmetalloproteinasen, die Kollagen und Elastin abbauen. Dadurch kann der altersbedingte Verlust an Festigkeit und Elastizität verlangsamt werden. Peptide mit enzymhemmender Wirkung kommen besonders häufig in reizarmer Anti-Aging-Kosmetik zum Einsatz und werden dort oft mit antioxidativen Wirkstoffen kombiniert, um die Haut zusätzlich vor freien Radikalen und Umwelteinflüssen zu schützen.
Antimikrobielle Peptide - neue Hoffnung bei Akne & Rosazea
Diese Peptide können antibakteriell oder antifungal wirken und stehen aktuell im Fokus dermatologischer Forschung - insbesondere in Hinblick auf ihre Anwendung bei Akne und Rosazea. Fachportale wie kosmetik-wissenschaft.de berichten beispielsweise über LL-37, ein Peptid mit potenziell entzündungshemmender Wirkung gegen Cutibacterium acnes.Sie haben das Potenzial, schädliche Mikroorganismen auf der Haut gezielt zu bekämpfen, ohne dabei die empfindliche Hautbarriere anzugreifen.
Besonders vielversprechend ist der Peptid-Wirkstoff LL-37, der in Studien eine hemmende Wirkung auf Cutibacterium acnes (früher Propionibacterium acnes) gezeigt hat - jenes Bakterium, das maßgeblich an der Entstehung von entzündlicher Akne beteiligt ist. Auch bei Rosazea spielen antimikrobielle Peptide wie LL-37 eine Rolle, da ihre Fehlregulation mit der Entstehung und Aufrechterhaltung von Entzündungen in Verbindung gebracht wird. Noch befinden sich viele dieser Wirkstoffe in der klinischen Erprobung, doch sie gelten als spannende Option für zukünftige, hautschonende Akne- und Rosacea-Behandlungen.