

Neurodermitis im Gesicht: Was hilft mir?
Trockene Haut, Juckreiz und Entzündungen im Gesicht gehören für viele Neurodermitis-Patient*innen zu den unangenehmeren Begleiterscheinungen ihrer Erkrankung.
Glücklicherweise kann Neurodermitis auch im Gesicht wirksam behandelt werden. Welche Behandlungsmethoden wirklich helfen, erfährst Du hier.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Neurodermitis?
Neurodermitis (auch atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis) ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die sowohl im Gesicht als auch am gesamten Körper auftreten kann. Zum Krankheitsbild gehören starker Juckreiz, entzündete Hautstellen (Ekzeme) und Trockenheit. Eine eindeutige Ursache ist bislang nicht bekannt; Forscher*innen vermuten allerdings, dass Neurodermitis durch eine Störung in der Hautbarriere und im Immunsystem sowie äußere Triggerfaktoren ausgelöst wird.
Neurodermitis tritt bei der Mehrheit aller Patient*innen schon im frühen Kindesalter auf. Bis zu 20 % aller Babys zeigen (zumindest zeitweise) die charakteristischen Symptome. Aber auch unter Erwachsenen ist Neurodermitis weitverbreitet – bis zu 3 % der gesamten erwachsenen Bevölkerung erlebt in regelmäßigen Abständen neurodermitische Schübe.

Diagnose: Habe ich Neurodermitis im Gesicht?
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Ursachen: Warum habe ich Neurodermitis im Gesicht?
Bis heute haben Wissenschaftler*innen keine eindeutige Ursache für die Entstehung von Neurodermitis ermittelt. Dennoch spricht vieles dafür, dass eine Kombination aus einer genetischen Veranlagung und Umweltfaktoren für die Erkrankung verantwortlich ist.
Unsere Haut besteht aus mehreren Schichten, die alle dazu beitragen, den Körper vor Krankheitserregern und Schadstoffen aus unserer Umwelt zu schützen. Bei Neurodermitis-Patient*innen ist der Aufbau der Epidermis, also der obersten Hautschicht, gestört: Ihr Körper bildet nicht genug Eiweiße und Fette, um eine stabile Hautbarriere aufrechtzuerhalten. Vielen Neurodermitiker*innen fehlen auf der Haut außerdem wichtige Bakterienstämme, ohne die Krankheitserreger leichter in ihren Organismus eindringen können.
Das bedeutet, dass Allergene einerseits leichter in den Körper eindringen und Reaktionen verursachen können und dass andererseits Feuchtigkeit schneller aus der Haut entweicht.
Zusätzlich wurde bei Menschen mit Neurodermitis eine erhöhte Anfälligkeit für allergische Reaktionen festgestellt. Diese sogenannte Atopie tritt auch bei Erkrankungen wie Asthma oder allergischem Schnupfen in Erscheinung. Dabei antwortet das Immunsystem selbst auf harmlose Umweltfaktoren mit einer starken Abwehrreaktion. Sie verursacht auch den typischen Juckreiz und die erhöhte Anfälligkeit für Ekzeme.
In etwa 80 % aller Fälle steckt hinter der starken Reaktion des Immunsystems ein externer Auslöser: Neben den allgemein bekannten Allergenen (z. B. Pollen, Haussstaub oder Milben) können auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die falsche Hautpflege oder das Klima einen Neurodermitisschub verursachen. Welche Auslöser das genau sind, variiert allerdings von Patient*in zu Patient*in.
Gut zu wissen: Neurodermitis tritt häufig nicht durchgehend, sondern phasenweise auf. Eine milde, feuchtigkeitsspendende Pflegeroutine, Medikamente und ein achtsamer Lebensstil können dabei helfen, die symptomfreien Phasen so weit wie möglich zu verlängern.
Erscheinungsbild: Wo im Gesicht können Neurodermitis-Symptome entstehen?
Sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen kann Neurodermitis am gesamten Körper auftreten. Bei Babys und Kleinkindern sind vor allem die Arme und Beine sowie der Rücken und der Bauch betroffen. Der sogenannte Milchschorf, der bei Babys am Hinterkopf auftritt, wird häufig durch Neurodermitis hervorgerufen. Ältere Kinder und Erwachsene entwickeln die Symptome dagegen meist an den Gelenkbeugen und an den Händen.
Im Gesicht kann Neurodermitis bei allen Altersgruppen erscheinen. In der Regel ist die Gesichtshaut von Neurodermitis-Patient*innen sehr trocken und anfällig für Schuppen, Risse und Rötungen. Bei einem akuten Schub entwickelt sie die typischen allergischen Reaktionen häufig an den folgenden Stellen:
- Wangen
- Stirn
- Mundwinkel, Lippen
- Kinn
- Augenpartie, Augenwinkel
- Am Ohrläppchen oder hinter den Ohren
- Auf der Kopfhaut
Bei Erwachsenen sind die entzündeten Stellen oftmals nicht so großflächig ausgeprägt wie bei Kindern – allerdings entwickeln sie häufiger Symptome an den Mundwinkeln und in der Augenpartie.
Neurodermitis im Gesicht – und insbesondere im Bereich der Augen – ist für viele Patient*innen besonders unangenehm, da die Rötungen und Entzündungen auf der dünnen Gesichtshaut starke Schmerzen verursachen. Die empfindliche Haut neigt zudem zu unangenehmen Schwellungen. Häufiges Kratzen kann außerdem weitere Beschwerden, wie etwa eine Bindehautentzündung, auslösen. Gerade in akuten Phasen verursacht Neurodermitis Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche und ein allgemeines Unwohlsein – die Belastung daher nicht nur körperlich, sondern auch psychisch.
Mithilfe einer passenden Pflegeroutine und Medikamenten gelingt es den meisten Patient*innen jedoch, ihre Symptome im Gesicht gut unter Kontrolle zu bringen. Wichtig ist dafür ein Besuch bei einem/r Ärzt*in, der/ die die Haut untersucht, einen individuellen Behandlungsplan erstellt und nach Bedarf Arzneimittel verschreibt.
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Wie kann ich Neurodermitis im Gesicht behandeln?
Neurodermitis ist eine chronische Erkrankung, für die es bislang kein endgültiges Heilmittel gibt. Umso wichtiger ist es für Patient*innen, eine individuelle Behandlungsstrategie zu entwickeln, die zu ihrer Haut passt. Für viele Neurodermitiker*innen hat sich eine Kombination aus einer milden Pflegeroutine, medizinischen Wirkstoffen und der Vermeidung von Allergenen im Alltag als wirkungsvoll herausgestellt.
Die richtige Gesichtspflege gegen Neurodermitis
Mit der richtigen Gesichtspflege werden die Symptome von akuter Neurodermitis nicht nur gelindert; sie kann Dir auch dabei helfen, einen neuen Schub so lange wie möglich heraus zu zögern. Bei der Wahl der Produkte kommt es vor allem darauf an, welche Inhaltsstoffe nicht enthalten sind: Für die Basispflege neurodermitischer Haut reicht meistens eine Feuchtigkeitscreme, ohne aktive Wirkstoffe oder Parfüm aus. Besondere Vorsicht ist bei den folgenden Inhaltsstoffen geboten:
- Duftstoffe
- Konservierungsstoffe
- Perubalsam
- Lanolin
- Emulgatoren
- Auszüge aus Pflanzen wie Arnika und Kamille
Da Neurodermitishaut dazu neigt, schnell an Feuchtigkeit zu verlieren, solltest Du Dein Gesicht mindestens zweimal täglich mit feuchtigkeitsspendenden Pflegestoffen versorgen. Besonders gut eignen sich dafür Urea (Harnstoff), Hyaluronsäure oder Glycerin, da beide zu den natürlichen Feuchthaltefaktoren der Haut gehören und deshalb besonders reizarm sind. Urea und Hyaluron helfen der Haut dabei, Wasser länger an sich zu binden, während Glycerin die Barriere der Haut stärkt und die Feuchtigkeit länger einschließt. Andere Wirkstoffe, wie die entzündungshemmende Linolsäure (Omega-6-Fettsäuren), können die Haut zusätzlich unterstützen. Wichtig ist hier, dass Du vor der Anwendung eines neuen Produktes, einen Allergietest auf einer kleinen Stelle am Arm durchführst. So vermeidest Du starke allergische Reaktionen im Gesicht, wenn Dein Körper ein Produkt einmal nicht verträgt.
Bei der Reinigung von Neurodermitishaut genügt es, die Haut mit klarem Wasser und einem milden Reiniger sanft abzuwaschen und sie im Anschluss gut einzucremen. Vorsicht bei (chemischen) Peelings: Sie können die geschwächte Hautbarriere angreifen und sind deshalb für Neurodermitiker*innen ungeeignet.
Obwohl Menschen mit Neurodermitis vorsichtig vorgehen sollten, ist Make-up kein No-Go. Stelle vor dem Schminken sicher, dass Du Deine Haut mit einer feuchtigkeitsspendenden Pflege versorgt hast und spare gereizte Stellen in Deinem Gesicht aus. Während eines akuten Schubs ist es allerdings ratsam, solange auf Make-up zu verzichten, bis die Symptome abgeklungen sind.
Auch die Gesichtsrasur stellt für die meisten Neurodermitis-Patient*innen kein Problem dar, sofern sie eine reizarme Rasiercreme verwenden. Auf das alkoholhaltige Aftershave solltest Du allerdings verzichten und die Haut stattdessen nach dem Rasieren mit einer milden Feuchtigkeitspflege versorgen.
Medizinische Wirkstoffe gegen Neurodermitis im Gesicht
Bei einem akuten atopischen Ekzem, das durch eine allergische Reaktion ausgelöst wurde, helfen vor allem medizinische Wirkstoffe, die auch im Gesicht eingesetzt werden können. Zur Standardtherapie gehört eine Behandlung mit Kortisonpräparaten, die es in verschiedenen Wirkstoffkonzentrationen und -zusammensetzungen gibt. Im Gesicht sollten dabei mildere Varianten (etwa Hydrokortison oder Prednisolon) zum Einsatz kommen. Welche Variante zu Dir passt, sollte vorher von einem/r Ärzt*in ermittelt werden, der/ die Dir auch ein passendes Rezept ausstellen kann. Ganz wichtig: Kortisoncremes sollten nur während eines akuten Schubs und ausschließlich auf die entzündeten Hautstellen aufgetragen werden. Für die tägliche Pflege sind sie nicht geeignet, da Kortison die Haut langfristig ausdünnen kann.
Die immunomodelierenden Wirkstoffe Pimecrolimus oder Tacrolimus haben sich in der Medizin als wirksame Alternativen zur Behandlung mit Kortison erwiesen. Ihr Vorteil: Sie können auch über längere Zeit und an empfindlichen Stellen im Gesicht angewendet werden, ohne dass die Haut ausdünnt. Allerdings können Cremes mit Pimecrolimus oder Tacrolimus den Juckreiz kurzzeitig verstärken.
Allergene und Umweltfaktoren vermeiden
Zur Behandlung von Neurodermitis im Gesicht gehört es auch, die äußeren Einflüsse zu vermeiden, die einen akuten Neurodermitissschub verursachen können. Dazu gehören:
- Reizende Pflegeprodukte
- Allergene (z. B. Pollen oder Tierhaare)
- Häufiges Kratzen
- Trockene Heizungsluft, extreme Hitze oder Kälte
- Raue, eng anliegende Kleidungsstücke
- Stress
Sobald Du einen Auslöser identifiziert hast, ist es wichtig, dass Du ihn in Deinem Alltag so gut wie möglich vermeidest. Das minimiert das Risiko für einen erneuten Schub und hilft der Haut bei ihrer Heilung.
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