Pickel

Pickel im Intimbereich

Der Intimbereich gehört zu den empfindlichsten Zonen unseres Körpers – Pickel & Co. können deshalb unterschiedliche Ursachen haben. Wir helfen Dir bei der Diagnose & Behandlung.

Inhaltsverzeichnis

Medizinisch geprüft von:

Dr. med. Sarah Bechstein

Fachärztin für Dermatologie

zuletzt aktualisiert am 17. Mai 2023

Pickel im Intimbereich – Was sind die Ursachen?

Pickel im Intimbereich (z. B. Scheide, äußere Schamlippen, Bikinizone) können sowohl bei Frauen als auch bei Männern auftreten. Im Gegensatz zu Akne und Pickeln im Gesicht haben Pickel im Intimbereich jedoch seltener hormonelle Ursachen. Pickel bilden sich im Genitalbereich nämlich durch die Verstopfung von Talgdrüsen und nicht der Poren, weshalb hier auch keine Mitesser entstehen. Stattdessen spielen Faktoren wie Reibung, Schweiß oder die Intimrasur eine größere Rolle.

Ein Pickel im Intimbereich kann grundsätzlich, wie auch an allen anderen Körperstellen, durch eine übermäßige Talgproduktion entstehen, durch die die Poren der Haut verstopft werden. Reibung, Hitze und Schweiß begünstigen die Bildung von Talgpickeln und Furunkeln zusätzlich. Sammeln sich in den Poren neben Talg und Schmutz auch Bakterien, kann sich der Pickel entzünden. Diese Eiterpickel tun gerade im empfindlichen Intimbereich sehr weh.

Weiße Pickel im Intimbereich – kein Grund zur Sorge

Wie bereits erwähnt, prägen sich Hauterkrankungen wie Akne nur in seltenen Fällen im Intimbereich aus. Stattdessen handelt es sich bei harten, weißen Pickelchen im Schambereich meist um harmlose Talgpickel – also eine kleine, nicht entzündliche Ansammlung von Talg. Um sie loszuwerden, genügt meist schon eine regelmäßige Reinigung der Intimzone. Warmes Wasser und eine milde Waschlotion reichen dafür völlig aus. Sie sollte dabei niemals an die innen in die Scheide geraten, um den sensiblen Bereich nicht zu irritieren.

Pickel nach der Intimrasur

Ein wichtiger Faktor, der die Bildung von Pickeln im Intimbereich begünstigt, ist die Intimrasur. Direkt nach der Rasur im Intimbereich bemerken viele Frauen und Männer Rötungen und Reizungen im Genitalbereich, die sich manchmal zu schmerzhaften Blasen, Pusteln und eitrigen Pickeln entwickeln. 

Dahinter können mehrere Ursachen stecken: Eine unsanfte Haarentfernung mit einem stumpfen Rasierer oder Wachs kann die empfindliche Haut des Genitalbereichs schnell reizen. Dabei entstehen die sogenannten Rasierpickel oder ein Rasurbrand, also kleine rote Pusteln, die in der Regel nach wenigen Tagen von allein wieder abklingen. 

Entzündete Pickel im Genitalbereich lassen sich in vielen Fällen auch auf kleine Schnitte oder eingewachsene Haarfollikel zurückführen, die bei der Rasur im Intimbereich entstehen. Diese Stellen können sich nach der Rasur entzünden, wodurch es zu Infektionen kommt, die Eiterpickeln in ihrem Äußeren sehr stark ähneln. 

Sexuell übertragbare Krankheiten

Wenn im Intimbereich nicht nur Pickel auftreten, sondern diese auch noch jucken oder brennen, kann dies ein Symptom für einen sexuell übertragbare Infektion sein. Genitalherpes, aber auch Feigwarzen oder Syphilis sehen regulärer Akne und unterirdischen Pickeln optisch sehr ähnlich. Bei Frauen treten die Pickel meist auf den inneren und äußeren Schamlippen der Scheide auf, während Männer die Symptome vor allem am Penis bemerken. Meistens sind sie zusätzlich mit einem starken Juckreiz, Brennen, Rötungen und einer allgemeinen gesundheitlichen Verschlechterung verbunden.

Bemerkst Du nach dem (ungeschützten) Geschlechtsverkehr juckende Pickel oder Hautveränderungen im Genitalbereich, solltest Du so schnell wie möglich eine/n Ärzt*in aufsuchen. Um sexuell übertragbaren Infektionen vorzubeugen, solltest Du Dich außerdem regelmäßig bei einem/r Gynäkolog*in oder Urolog*in testen lassen und Dich während des Geschlechtsverkehrs schützen.

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Akne Inversa: Dicke Pickel im Intimbereich

Eine Sonderform der Akne, die sich besonders häufig im Intimbereich bildet, ist die Akne Inversa. Akne Inversa entsteht durch eine Entzündung an den Haarwurzeln und bildet sich daher auch an Stellen mit viel Körperbehaarung – also auch im Genitalbereich. Akne inversa entsteht, wenn der obere Teil des Haarbalgs verstopft und ihn zum Anschwellen bringt. Wird die Schwellung zu stark, reißt der Haarbalg und die Infektion überträgt sich in die darunter liegenden Hautschichten. An den entzündeten Hautstellen bilden sich dicke Pickel-ähnliche Knoten und tiefe Fisteln, die verkapselt unterhalb der Haut liegen. Dabei handelt es sich um eine unterirdische Eiteransammlung.

Akne inversa im Genitalbereich tritt vor allem bei jungen Erwachsenen ab dem 20. Lebensjahr auf – bei Frauen ist die Gefahr zu erkranken deutlich höher, während die Erkrankung bei Männern dagegen besonders stark ausgeprägt ist. Für Patient*innen ist diese Sonderform der Akne im Genitalbereich meist sehr schmerzhaft, da die Entzündungen tief in der Haut liegen und stark ausgeprägt sind.

Zur Behandlung der dicken „Pickel“ im Intimbereich werden sowohl Medikamente als auch operative Eingriffe eingesetzt. Bei leichten bis mittelschweren Formen einer Akne inversa hilft in den meisten Fällen eine Therapie mit Antibiotika. Wenn ein operativer Eingriff notwendig wird, können verschiedene chirurgische Techniken angewendet werden, mit denen das mit Eiter und Blut gefüllte Gewebe im Genitalbereich entfernt wird. 

Pickel im Genitalbereich – Was tun?

Auch wenn es schwerfällt: Pickel im Intimbereich sollten auf keinen Fall ausgedrückt werden. Die Haut im Genitalbereich ist bei Frauen und Männern sehr sensibel und kann beim Ausdrücken eines Pickels stark geschädigt werden. Unter Umständen tut so eine Verletzung sehr weh und führt zu einer Verschlimmerung der Entzündung. 

Bei einem normalen Eiterpickel, der aufgrund von Talgablagerung entsteht, ist es daher am besten einfach abzuwarten, bis sich die Verhornung von allein auflöst. Eine äußere Reinigung mit milder, parfümfreier Seife kann diesen Prozess beschleunigen. Besonders große, oder mit Blut gefüllte Pickel im Intimbereich sollten jedoch von einer/m Ärtz*in untersucht werden.

Medizinische Wirkstoffe gegen Pickel im Genitalbereich

Die Anwendung medizinischer Wirkstoffe im Schambereich sollte vorab mit einem/r Dermatolog*in abgesprochen und auf keinen Fall im Alleingang begonnen werden. Im Zuge einer Beratung kannst Du zum Beispiel herausfinden, ob und wie Du eine Zinksalbe am besten im Intimbereich aufträgst, um Pickel schnell und wirksam loszuwerden, ohne Deiner Haut zu schaden. Auch hier gilt der Grundsatz, dass Wirkstoffe und Salben niemals auf reizbare Stellen, wie die inneren Schamlippen, aufgetragen werden sollten. Bei allergischen Reaktionen oder einer Verschlimmerung des Hautzustands sollte die Behandlung sofort gestoppt und ein/e Dermatolog*in zurate gezogen werden. 

Bei Pickeln an den äußeren Schamlippen, der Scheide und den sensiblen Schleimhäuten des Schambereichs solltest Du Dich nach Bedarf auch an eine/n Gynäkolog*in oder Urolog*in wenden. Sie können die Stellen auch auf nicht-dermatologische Ursachen für Pickel und Unreinheiten untersuchen und eine passende Behandlungsmethode für Dich finden.

Aknebehandlung mit FORMEL Skin

Jede Haut ist anders – statt auf Standardprodukte aus der Drogerie oder Apotheke, solltest Du deshalb besser auf medizinisch wirksame Produkte setzen, die wirklich zu Deiner Haut passen. 

Bei FORMEL Skin stellen erfahrene Ärztinnen eine individuelle Routine aus 3 Produkten für Dich zusammen. Starte jetzt, indem Du unseren Behandlungsansatz besser kennenlernst.

Die richtige Unterwäsche bei Pickeln im Intimbereich

Wenn bei Dir im Genitalbereich häufig Pickel auftreten, kann es auch an dem Material Deiner Unterwäsche liegen. Synthetische Materialien, wie Polyester, Elastan und Polyamid, schließen Schweiß ein und lassen die Haut im Genitalbereich nicht atmen, wodurch es zu Talgablagerungen und Schweißpickeln kommen kann. Trage deshalb so oft wie möglich Unterwäsche aus atmungsaktiven Materialien wie Baumwolle, um Pickeln im Intimbereich vorzubeugen.

Tipps für die Intimrasur ohne Pickel und Rötungen

Wenn Du Dich für eine Rasur im Intimbereich entscheidest, kannst Du ein paar Maßnahmen treffen, die die Bildung von Rasurpickeln und eingewachsenen Haaren verhindern. Reinige die Haut im Genitalbereich vorher gründlich und verwende bei der Intimrasur immer einen möglichst scharfen Rasierer sowie Rasierschaum oder Öl. Nach dem Rasieren sollte die äußere Haut an Scheide, äußeren Schamlippen und Hoden mit einer milden Pflege und etwas Babypuder versorgt werden, um das Einwachsen der Haarfollikel zu verhindern.

Wenn Du Deine Haare ganz ohne Pickel und Rötungen entfernen willst, hilft die Umstellung auf eine andere Haarentfernungsmethode: Waxing oder Laserbehandlungen sind zwar deutlich aufwendiger, aber bieten auch ein viel geringeres Risiko für eingewachsene Härchen und Pickel.

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