Was NICHT funktioniert - Mythen entlarvt
Mitesser-Pinzetten und Extraktionswerkzeuge
In den Händen ausgebildeter Kosmetiker:innen und Dermatolog:innen sind diese Metallwerkzeuge mit der charakteristischen Schlaufe durchaus effektiv. Für die Anwendung zu Hause sieht die Sache jedoch anders aus. Das größte Problem ist die fehlende Sterilität, denn ohne professionelle Aufbereitung werden Bakterien direkt in die Poren übertragen. Hinzu kommt, dass die meisten Menschen zu viel Druck ausüben, wodurch die Follikelwand beschädigt wird. Die Folgen reichen von tiefen Entzündungen über permanente Narbenbildung bis hin zu dauerhaft vergrößerten Poren durch wiederholtes Dehnen des Gewebes.
Mitesser-Sauger: Wenn Vakuum die Haut schädigt
Die Videos sehen faszinierend aus, doch die Realität ist weniger erfreulich. Dermatolog:innen warnen vor den häufigen Nebenwirkungen dieser Geräte: Blutergüsse durch geplatzte Kapillaren, Petechien - jene kleinen roten Punkte, die durch beschädigte Blutgefäße entstehen - sowie Hautirritationen. Bei regelmäßiger Nutzung drohen sogar permanente Schäden wie Telangiektasien, also dauerhaft sichtbare erweiterte Äderchen im Gesicht.
Wer dennoch nicht auf diese Methode verzichten möchte, sollte ausschließlich zu professionellen Kosmetiker:innen gehen, die mit der richtigen Technik und niedrigster Saugstärke arbeiten.
Mitesser-Strips: Nostalgie mit Nebenwirkungen
Erinnerst Du Dich an die Pyjama-Partys Deiner Jugend? Diese Strips waren damals der absolute Renner. Doch die vermeintlichen Erfolge auf dem abgezogenen Strip sind meist normale Talgfäden statt echter Mitesser. Laut einer Auswertung von Healthline entfernen Pore Strips vor allem oberflächliche Ablagerungen wie abgestorbene Hautzellen und feinen Gesichtsflaum, während tiefer sitzende Verstopfungen in der Pore bestehen bleiben. Zudem warnen Expert:innen, dass das ruckartige Abziehen die Hautbarriere reizen kann und der Effekt ist nur kurzfristig, da sich die Poren nach kurzer Zeit wieder füllen.
Wer sie trotzdem nutzen möchte: Nicht öfter als einmal wöchentlich, ausschließlich auf der T-Zone, und danach unbedingt mit einer guten Feuchtigkeitscreme nacharbeiten.
Peel-off-Masken und Tonmasken: Temporäre Effekte, bleibende Probleme?
Die Versprechen klingen verlockend, doch auch hier überwiegen die Nachteile. Peel-off-Masken können beim Abziehen Gesichtshärchen schmerzhaft ausreißen, während Tonmasken bei zu häufiger Anwendung paradoxerweise zu einer verstärkten Talgproduktion führen, da die Haut versucht, den Ölverlust zu kompensieren. Wer dennoch nicht darauf verzichten möchte, sollte Tonmasken wählen, die sanft abgewaschen statt abgerissen werden, beispielsweise Tonmasken wie Kaolin und Bentonit. Die Frequenz: höchstens ein- bis zweimal pro Woche.
DIY-Methoden aus dem Internet: Bitte nicht nachmachen!
Das Internet ist voll von vermeintlich ‚natürlichen‘ Hausmitteln gegen Mitesser, doch Dermatolog:innen warnen eindringlich vor solchen Experimenten. Viele dieser DIY-Tricks können die Haut sogar schädigen: Zahnpasta etwa kann durch ihre aggressiven Inhaltsstoffe chemische Verbrennungen verursachen. Backpulver mit seinem pH-Wert von etwa 9 zerstört die natürliche Schutzbarriere der Haut, die einen pH-Wert zwischen 4,5 und 5,5 benötigt. Und Zitronensaft macht die Haut stark lichtempfindlich, was das Sonnenbrandrisiko massiv erhöht - ganz abgesehen von der ätzenden Wirkung der Säure.