Behandlungsmöglichkeiten - was wirklich wirkt
Wer unter zystischer Akne leidet, sollte idealerweise professionelle Unterstützung suchen. Diese Form der Akne sitzt tief in der Haut, ist stark entzündlich und birgt ein hohes Risiko für dauerhafte Narbenbildung.
Zystische Akne: Wann Du ärztliche Hilfe brauchst
Eine dermatologische Behandlung ist daher ratsam, um Entzündungen gezielt zu bekämpfen und Folgeschäden zu vermeiden. Moderne Therapiekonzepte kombinieren häufig topische Behandlungen, also äußerlich aufgetragene Wirkstoffe, mit systemischen Medikamenten, die innerlich wirken. Welche Behandlung sinnvoll ist, hängt vom Schweregrad, den betroffenen Arealen und individuellen Faktoren wie Hormonhaushalt oder Hauttyp ab.
Topische Therapien: Direkt an der Haut ansetzen
Topische Medikamente bilden die Basis vieler Akne-Therapien und zielen darauf ab, verstopfte Poren zu öffnen, Entzündungen zu hemmen und die Bakterienmenge auf der Haut zu reduzieren.Ein wichtiger Baustein sind Retinoide (Vitamin-A-Säure-Derivate) wie Tretinoin oder Adapalen. Sie gelten als Goldstandard in der Aknebehandlung, weil sie die Zellerneuerung regulieren und die Bildung neuer Komedonen verhindern.
Ergänzend kommt oft Benzoylperoxid (BPO) zum Einsatz. Dieser Wirkstoff wirkt antibakteriell gegen Cutibacterium acnes, den zentralen Akne-Erreger, und reduziert gleichzeitig Entzündungen. BPO ist in unterschiedlichen Konzentrationen erhältlich und wird häufig mit Retinoiden kombiniert, um die Wirksamkeit zu steigern.
Salicylsäure (BHA) ist ein weiterer bewährter Wirkstoff. Sie dringt tief in die Poren ein, löst abgestorbene Hautzellen und beugt so neuen Verstopfungen vor. Gleichzeitig wirkt sie mild entzündungshemmend.Auch Azelainsäure kann hilfreich sein: Sie hemmt das Bakterienwachstum, reduziert Rötungen und ist besonders für empfindliche Haut geeignet.
Schließlich können topische Antibiotika eingesetzt werden. Sie wirken gegen Bakterien und Entzündungen, werden aber fast immer in Kombination mit anderen Wirkstoffen verschrieben, um die Entwicklung von Resistenzen zu verhindern.
Systemische Therapien: Wirkung von innen gegen tiefe Entzündungen
Bei ausgeprägter oder therapieresistenter zystischer Akne reicht eine äußerliche Behandlung oft nicht aus. In solchen Fällen setzen Dermatolog:innen auf systemische Medikamente, die von innen wirken. Als wirksamste Therapieform gilt Isotretinoin, ein Vitamin-A-Abkömmling, der die Talgproduktion reduziert und Entzündungsprozesse nachhaltig eindämmt. Viele Patient:innen können dadurch eine deutliche und langfristige Besserung erleben, teilweise sogar ein vollständiges Abklingen der Akne. Allerdings kann Isotretinoin schwerwiegende Nebenwirkungen haben, darunter trockene Haut und Lippen, Leberbelastung sowie ein hohes Risiko für Fehlbildungen in der Schwangerschaft. Deshalb erfolgt die Behandlung immer unter engmaschiger ärztlicher Kontrolle.
Alternativ oder begleitend können orale Antibiotika eingesetzt werden. Sie wirken entzündungshemmend und reduzieren die Bakterienzahl. Die Einnahme erfolgt zeitlich begrenzt, um Resistenzbildungen vorzubeugen. Für Frauen mit hormonell getriebener Akne bieten sich außerdem hormonelle Therapien an. Dazu gehören bestimmte Antibabypillen, die den Androgenspiegel senken, sowie Medikamente, die die Wirkung männlicher Hormone blockieren und so die Talgproduktion regulieren können.
Atherome: Nur die vollständige Entfernung hilft
Im Gegensatz zur zystischen Akne sind Atherome keine entzündliche Erkrankung, sondern gutartige, abgekapselte Gebilde. Wenn sie kosmetisch stören oder sich entzünden, hilft nur ein kleiner chirurgischer Eingriff: Dabei wird die Zyste mitsamt ihrer Kapsel vollständig entfernt. Bleibt ein Teil der Kapsel zurück, kann das Atherom erneut wachsen.
Ist die Zyste bereits entzündet, wird sie zunächst durch einen kleinen Schnitt entlastet, eventuell begleitet von einer antibiotischen Behandlung. Erst nach Abklingen der Entzündung kann die endgültige Entfernung erfolgen. Der Eingriff ist in der Regel unkompliziert und wird unter lokaler Betäubung durchgeführt.