Eiterpickel: Warum entstehen sie - und wie wirst du sie los?
Eiterpickel, oder auch als Pusteln bezeichnet, gehören zu den auffälligsten und unangenehmsten Formen entzündlicher Akne. Sie unterscheiden sich hauptsächlich von anderen Pickeln dadurch, dass die bereits entzündeten Poren eine weiße oder gelbliche Eiteransammlung bilden. Dieser Eiter ist jedoch kein Zeichen von mangelnder Hygiene, sondern eine natürliche Immunreaktion des Körpers, die zeigt, dass dieser aktiv die Entzündung bekämpft.
Gerade, weil Eiterpickel oft schmerzhaft und sehr sichtbar sind, empfinden viele Betroffene sie als besonders störend. Daher ist es umso wichtiger, zu verstehen, wie sie entstehen, was sie begünstigt und wie sie sich effektiv behandeln lassen.
Warum entstehen Eiterpickel?
Wie bei anderen Akneformen beginnt auch hier alles mit einer verstopften Pore, die sich zu einer aktiven Entzündung entwickelt. Indem sie eine schützende Ölschicht produzieren, sorgen die Talgdrüsen normalerweise für eine geschmeidige Haut. Wird zu viel Talg gebildet und abgestorbene Hautzellen lagern sich zusätzlich an, können diese Hautzellen den Porenausgang blockieren. Die Folge ist ein idealer Nährboden für Bakterien wie das Cutibacterium acnes, das sich dort ungestört vermehren kann.
Das Immunsystem reagiert auf diese Bakterien, indem es Abwehrzellen, insbesondere weiße Blutkörperchen, in die betroffenen Poren schickt. Dort werden die Bakterien bekämpft, was wiederum zu einer sichtbaren Entzündung und dem charakteristischen Eiter führt, einer Mischung aus abgestorbenen Immunzellen, Bakterien und Geweberesten.
Ursachen und Risikofaktoren für Eiterpickel
Neben der klassischen Kombination aus abgestorbenen Hautzellen, Talgüberschuss und Bakterien, können weitere Faktoren eine Rolle spielen, die die Entstehung von Eiterpickeln begünstigen:
Hormonelle Einflüsse: Vor allem Androgene, die während der Pubertät, im Menstruationszyklus oder unter Stress vermehrt ausgeschüttet werden, regen die Talgproduktion an und das Risiko für verstopfte Poren und nachfolgende Entzündungen wird erhöht.
Komedogene Pflegeprodukte: Hautpflegeprodukte wie manche Make-ups oder reichhaltige Cremes, die die Poren verschließen, können die Entstehung von Eiterpickeln begünstigen.
Ernährung: Lebensmittel mit einem hohen Anteil an schnell verdaulichen Kohlenhydraten (hoher glykämischer Index) oder ein übermäßiger Konsum von Milchprodukten können Akne und Eiterpickel verschlimmern. Studien deuten darauf hin, dass diese Nahrungsmittel hormonelle Prozesse anregen, die Akne fördern.
Stress: Eine dauerhafte Belastung führt zu einer vermehrten Ausschüttung des Hormons Cortisol, was die Talgproduktion steigern kann. Gleichzeitig kann Stress die Regeneration der Haut zusätzlich verschlechtern.
Medikamente: Bestimmte Arzneimittel, wie Corticosteroide oder Lithium, können Akne und Pusteln auslösen oder verschlechtern.
Behandlung von Eiterpickeln
Obwohl es verlockend erscheinen mag, sollten Eiterpickel unter keinen Umständen ausgedrückt werden. Das Risiko, Bakterien tiefer in die Haut zu drücken und die Entzündungen erheblich zu verschlimmern, ist groß. Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit für Narben und Hyperpigmentierung. Stattdessen helfen folgende Methoden, um Eiterpickel zu behandeln:
Benzoylperoxid: Dieser Wirkstoff wirkt antibakteriell, trocknet den Pickel aus und verhindert die Vermehrung von Cutibacterium acnes. Die Entzündung kann so schneller abklingen.
Salicylsäure: Sie dringt tief in die Poren ein, entfernt abgestorbene Hautzellen und unterstützt die Entzündungshemmung.
Topische Antibiotika: Mittel wie Clindamycin sind besonders wirksam bei stärker entzündeten Pickeln, indem sie gezielt die bakteriellen Erreger bekämpfen.
Sanfte Reinigung: Milde, pH-neutrale Reinigungsprodukte helfen, die Haut zu säubern, ohne sie zusätzlich zu reizen und die Hautbarriere zu schützen.
Wichtige Alltagstipps zur Vermeidung von Eiterpickeln
Neben einer medizinischen Behandlung spielen auch tägliche Gewohnheiten eine zentrale Rolle bei der Vorbeugung von Eiterpickeln. Mit folgenden einfachen Maßnahmen lässt sich das Risiko deutlich senken:
Nicht berühren: Finger weg vom Gesicht! Durch häufiges Berühren gelangen zusätzlich Keime und Bakterien auf die Haut, was Entzündungen begünstigen kann.
Gesunde und ausgewogene Ernährung: Eine Reduzierung von Zucker und Milchprodukten kann helfen, Entzündungen zu verringern.
Stressmanagement: Ausreichend Schlaf, Yoga oder Meditation und Bewegung unterstützen nicht nur die allgemeine Gesundheit, sondern können die Haut positiv beeinflussen.