

Ist Neurodermitis ansteckend?
Menschen mit Neurodermitis haben nicht nur mit den typischen Symptomen der Hautkrankheit zu kämpfen, sie müssen auch mit gesellschaftlicher Ausgrenzung und Stigmatisierung klarkommen. Viele meiden den Kontakt zu Patient*innen, weil sie Angst haben, sich mit der Krankheit anzustecken, aber sind diese Sorgen wirklich begründet?
Wir zeigen Dir, was Neurodermitis ist und entsteht, ob die Erkrankung ansteckend ist und wie die Symptome behandelt werden können!
Inhaltsverzeichnis
Was ist Neurodermitis?
Neurodermitis ist eine entzündliche Erkrankung der Haut, die chronisch verläuft. In der Medizin wird sie auch atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem genannt. Die Endung “-itis” weist in der Fachsprache auf entzündliche Krankheiten hin, Bronchitis etwa beschreibt eine Entzündung der Bronchien.
Die ersten Neurodermitis-Symptome zeigen sich in den meisten Fällen schon im frühen Säuglings- oder Kinderalter – bei circa 20 % der Menschen unter 5 Jahren treten Juckreiz, nässende Ekzeme und gerötete, trockene Hautstellen auf. Oft verschwinden diese Symptome bei Heranwachsenden wieder, jedoch sind auch an die 3 % der Erwachsenen an Neurodermitis erkrankt. Bis heute ist es nicht möglich, Neurodermitis zu heilen – es gibt aber Strategien und Behandlungsmethoden, die die Symptome lindern und die Zeiträume zwischen den charakteristischen Schüben verlängern können.
Wie entsteht Neurodermitis?
Zwar wurden die genauen Gründe für den Ausbruch von atopischen Krankheiten, wie Neurodermitis, bis heute nicht abschließend herausgefunden. Die Wissenschaft geht aber davon aus, dass gewisse genetische und externe Auslöser das Auftreten der typischen Symptome fördern. Eine Ansteckung bei anderen Menschen mit Neurodermitis wird von Forschern ausgeschlossen.
Bei den meisten Patient*innen kann eine erbliche Veranlagung für Krankheiten des atopischen Formenkreises festgestellt werden. Atopische Erkrankungen zeichnen sich dadurch aus, dass unbedenkliche Umwelteinflüsse sehr starke Abwehrreaktionen des Immunsystems auslösen. Zusätzlich ist bei Patient*innen die Hautbarriere nicht intakt, wodurch Fremdkörper und Giftstoffe schneller und tiefer in den Körper eindringen können. Die eingeschränkte Schutzfunktion der Hautbarriere kann auch durch Mutationen des Erbguts erklärt werden. Neurodermitiker*innen fehlen bestimmte Fette und Eiweiße in der Haut, wodurch sich die Hornschicht der Epidermis (=oberste Hautschicht) nicht richtig ausbildet. Diese Störung ist auch dafür verantwortlich, dass die Haut schuppig, trocken und rau wirkt.
Neben diesen erblichen Faktoren spielen auch externe Auslöser eine tragende Rolle. Viele Patient*innen berichten, dass der Kontakt zu reizenden Stoffen, Wetterumschwünge oder anhaltender Stress die Symptome auslösen oder verstärken.

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Neurodermitis: Ist die Hautkrankheit ansteckend?
Da sich die Symptome der Neurodermitis auf genetische und externe Faktoren zurückführen lassen, bedeutet das im Umkehrschluss, dass eine Ansteckung oder Übertragung der Krankheit ausgeschlossen werden kann.
Aufgrund der geschwächten Hautbarriere kommt es bei Neurodermitiker*innen jedoch vermehrt zu sogenannten Sekundärinfektionen, das heißt, dass Viren, Bakterien und Pilze schneller in den Körper eindringen, sich dort ausbreiten und Infektionen auslösen können.
Besonders häufig werden solche Sekundärinfektionen von Bakterien der Gattung Staphylokokkus aureus und Hefepilzen ausgelöst. Diese Infektionen sind dann, im Gegensatz zu den primären Symptomen der Neurodermitis, auch auf andere Menschen übertragbar.
Da diese Bakterien und Viren jedoch ganz natürlich auf der Hautflora vorkommen, müssen sich gesunde Menschen mit einem intakten Immunsystem nicht vor einer Ansteckung mit diesen Hautkrankheiten fürchten. Besteht jedoch eine erbliche Veranlagung für eine Atopie oder ist das Immunsystem geschwächt, wie nach einer Organtransplantation, sollte man vorsichtig beim Kontakt mit Patient*innen sein, die an einer solchen Sekundärinfektion erkrankt sind.
Die richtige Behandlung bei Neurodermitis
Neurodermitis zeichnet sich durch einen sehr individuellen Krankheitsverlauf aus. Symptome und Auslöser sind von Person zu Person unterschiedlich, weshalb auch die Behandlungsmethodik auf die/den jeweiligen Patient*in zugeschnitten und immer wieder angepasst werden muss. Nur ein/e Ärzt*in hat die notwendige Erfahrung und Expertise, Dich bei der Suche nach der passenden Therapie zu unterstützen.
Zwar ist Neurodermitis weder ansteckend noch heilbar, der richtige Umgang mit der Erkrankung kann aber dafür sorgen, dass Symptome gelindert und die Zeiträume zwischen den Schüben vergrößert werden können. Grundsätzlich setzt sich die Behandlung aus der Kontaktvermeidung von kritischen Umwelteinflüssen, einer angepassten Hautpflege und gegebenenfalls den richtigen Medikamenten zusammen.
Umweltfaktoren vermeiden
Die abgeschwächte Schutzfunktion der Haut ist dafür verantwortlich, dass unbedenkliche Umweltfaktoren Überreaktionen des Immunsystems von Patient*innen auslösen. Diese Trigger sind individuell sehr unterschiedlich, manche reagieren auf alle Faktoren, manche reagieren nur auf wenige bestimmte. Zu den häufigsten dieser Umwelteinflüsse gehören:
- Wetter
- Falsche Pflege
- Allergene (z. B. Tierhaare, Pollen)
- Kleidung (z. B. aus Wolle)
- Stress und psychische Belastungen
- Lebensmittel
Menschen mit Neurodermitis sollten darauf achten, die oben genannten Faktoren im Alltag so gut wie möglich zu vermeiden. Dabei ist die Vermeidung von Lebensmitteln oder reizender Kleidung als recht einfach umzusetzen. Schwieriger ist es dagegen, den Kontakt zu Allergenen, wie Pollen oder Milben, vollständig zu umgehen.
Die passende Hautpflege bei Neurodermitis
Zusätzlich zur Kontaktvermeidung zu reizenden Stoffen bildet eine durchdachte Hautpflegeroutine die zweite Säule der Neurodermitisbehandlung. Die geschwächte Hautbarriere kann durch die Verwendung von feuchtigkeitsbindenden Pflegeprodukten gestärkt werden.
Wichtig ist bei der Auswahl der Pflege vor allem, dass Produkte mit reizenden Konservierungsmitteln und Duftstoffen konsequent vermieden werden, da diese als Auslöser für einen Neurodermitis-Schub wirken können. Besser man greift auf Wirkstoffe wie Urea und Hyaluron zurück, die schon auf natürliche Weise im Körper vorhanden sind. Diese Stoffe spenden Feuchtigkeit und stärken die Schutzfunktion der Haut, wobei sie kaum Irritationen verursachen.
Bei der Auswahl solltest Du Dich eng mit einer/m Ärzt*in abstimmen, da nur diese/r über das notwendige Know-how verfügt, die Bedürfnisse Deiner Haut genau festzustellen.
Medikamentöse Behandlung bei Neurodermitis
Selbst die Kombination aus einer hautfreundlichen Lebensführung und einer passenden Pflegeroutine kann leider einen Neurodermitis-Schub und eine Verschlimmerung der Symptome nicht komplett ausschließen. In schweren Fällen muss deshalb auf bestimmte Medikamente zurückgegriffen werden, damit sich eine Verbesserung des Gesundheitszustands einstellt.
Aufgrund der effektiven, schnellen Wirkung bei akuten Entzündungen und Juckreiz wird oft auf Salben und Cremes mit dem Wirkstoff Cortison zurückgegriffen. Es gibt sowohl rezeptfreie als auch verschreibungspflichtige Präparate, die sich in ihrer Zusammensetzung unterscheiden. Früher hatten Corticosteroide (“Cortison”) einen schlechten Ruf, da die Medikamente zum Teil sehr starke Nebenwirkungen ausgelöst haben. Diese entstanden jedoch nicht durch den Wirkstoff an sich, sondern durch eine zu hohe Dosierung über einen zu langen Zeitraum. Trotzdem sollte Cortison auch heute nicht über eine zu lange Zeit verwendet werden, da dies dazu führen kann, dass die Haut dünner wird.
Neben dem Cortison werden heute auch Calcineurin-Inhibitoren zur medikamentösen Behandlung der Neurodermitis eingesetzt. Diese Inhibitoren schwächen die Reaktionen des Immunsystems ab, damit werden auch die Überreaktionen auf Allergene und reizende Stoffe verringert.
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