Neurodermitis

Medikamente gegen Neurodermitis: Welche helfen wirklich?

Die Hautkrankheit Neurodermitis verläuft chronisch und kann bislang nicht vollständig geheilt werden. Trotzdem können medizinische Wirkstoffe bei der Behandlung von Neurodermitis helfen: Dafür wurden verschiedene Medikamente entwickelt, die die Symptome der Erkrankung lindern und die symptomfreien Phasen zwischen den einzelnen Schüben verlängern.

Wir zeigen Dir, wie Neurodermitis entsteht, welche Medikamente zu Behandlung eingesetzt werden und wie Du die richtige Neurodermitis-Therapie für Deine Haut findest.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Neurodermitis?

Um nachvollziehen zu können, welche Medikamente gegen Neurodermitis eingesetzt werden, muss zunächst geklärt werden, wie die Erkrankung entsteht. Neurodermitis ist eine entzündliche Hautkrankheit, die chronisch verläuft. In der Wissenschaft wird sie auch atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem genannt. Andere atopische Krankheiten sind allergischer Schnupfen und Asthma. Charakteristisch für solche Erkrankungen ist, dass die Haut von Patient*innen sehr empfindlich auf reizende Umweltstoffe reagiert. Neurodermitis verläuft in Schüben und zeigt sich typischerweise durch Symptome wie Trockenheit, Juckreiz und Ekzemen (Entzündungen).

Die ersten Anzeichen für eine Neurodermitis treten in der Regel schon im Säuglings- und Kleinkindalter auf – bei bis zu 20 % aller Menschen bis zum fünften Lebensjahr. Aber auch unter Erwachsenen ist die Erkrankung nicht selten. Stellen, an denen die Entzündungen und Juckreiz auftauchen, sind bei ihnen unter anderem der Nacken, die Kopfhaut, die Hände und die Armbeugen und Kniekehlen.

Wie entsteht die Neurodermitis?

Die genauen Gründe, warum die Neurodermitis-Symptome bei manchen Menschen auftreten, konnte bis heute nicht von der Wissenschaft eindeutig geklärt werden. Es ist jedoch sicher, dass dabei genetische und externe Einflüsseeine tragende Rolle spielen. 

Der Großteil aller Patient*innen hat eine erblich bedingte Veranlagung für atopische Krankheiten. Ihr Immunsystem reagiert dabei besonders empfindlich auf eigentlich unbedenkliche Umwelteinflüsse. 

Die menschlichen Gene sind aber nicht nur für die Überempfindlichkeit auf Umweltfaktoren verantwortlich, sondern auch für eine Fehlfunktion der natürlichen Hautbarriere. Neurodermitiker*innen fehlen wichtige Bestandteile der Haut, darunter Fette und Eiweiße. Diese Stoffe sind für den richtigen Aufbau der Haut verantwortlich, unterstützen ihre Schutzfunktion und binden Feuchtigkeit. Durch den verminderten Schutz können Umweltstoffe, Krankheitserreger oder Bakterien tiefer und schneller in die Haut eindringen und dort allergische Reaktionen hervorrufen. Außerdem erscheint die Haut von Patient*innen rau, schuppig und trocken, da sie über die geschädigte Hautbarriere einen großen Teil ihrer Feuchtigkeit verliert.

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Medikamente gegen Neurodermitis

Neurodermitis ist nicht heilbar, deswegen gibt es auch kein Medikament, daseine/n Patient*in für immer von den Symptomen befreien kann. Im Falle eines akuten Neurodermitis-Schubs gibt es aber bestimmte Medikamente, die die Hauterscheinungen effektiv und schnell lindern und zudem die Phasen zwischen den Schüben verlängern können.

Glukokortikoide & Cortison

Entwickelt sich bei Dir gerade ein akuter Neurodermitis-Schub, können Dir Medikamente bei der Bekämpfung der Symptome helfen, die umgangssprachlich auch “Cortisonpräparate” genannt werden. Cortison gehört zur entzündungshemmenden Wirkstoffgruppe der Glukokortikoiden und wird häufig als Oberbegriff für die gesamte Gruppe genutzt. Als Medikament können sie Entzündungen schnell abmildern und das Risiko für einen neuen Schub zumindest teilweise verringern. 

Cortisonpräparate werden in der Regel topisch (äußerlich) auf die Haut aufgetragen. Liegt ein sehr starker Fall der Neurodermitis vor, kann ein/e Ärzt*in auch zu einer Intervalltherapie oder zu einer systemischen (innerlichen) Behandlung mit Tabletten raten. Früher hatte “Cortison” einen schlechten Ruf, da die alten Formen des Wirkstoffs häufig sehr viel stärker gewesen sind und teils heftige Nebenwirkungen bei Patient*innen hervorgerufen haben. Heute sind Glukokortikoide jedoch gründlich erforscht und wirken sehr viel milder, wodurch kaum noch Nebenwirkungen auftreten. Trotzdem sollte die Anwendung immer mit einem/einer Ärzt*in abgesprochen werden, um eine optimale Wirkung zu erreichen.

Calcineurin-Inhibitoren

Die zweite Art von Medikamenten, die bei Neurodermitis eingesetzt werden, sind die sogenannten Calcineurin-Inhibitoren. Zu dieser Gruppe gehören etwa die Wirkstoffe Pimecrolismus, Ciclosporin und Tacrolimus. Sie haben die Fähigkeit, bestimmte Reaktionen des Immunsystems zu blockieren und somit eine Überreaktionen auf gewisse Umwelteinflüsse zumindest in einem gewissen Maße zu verringern. 

Calcineurin-Inhibitoren werden in den meisten Fällen als Creme oder Salbe auf die gereizten Hautstellen aufgetragen und sind außerdem für den Einsatz im Gesicht geeignet. Sie können zwar effektiv gegen die Symptome der Neurodermitis helfen, können aber auch gewisse Nebenwirkungen, wie ein starkes, kurzfristiges Brennen der Haut, auslösen. Da diese Medikamente gegen Neurodermitis verschreibungspflichtig sind, muss der Einsatz grundsätzlich mit einer/m Ärzt*in abgesprochen werden.

Antihistaminika

Um den Juckreiz abzuschwächen, wird oft auf Wirkstoffe aus der Gruppe der Antihistaminika zurückgegriffen, da Histamin für das unangenehme Jucken verantwortlich sind. Ein Wirkstoff, der dabei oft eingesetzt wird, ist Cetirizin. Cetirizin und verwandte Stoffe werden in der Regel bei Allergien eingesetzt, können aber auch bei anderen atopischen Erkrankungen, wie der Neurodermitis, sehr wirksam sein.

Biologika

Seit kurzer Zeit werden auch Antikörpertherapien als Medikament gegen Neurodermitis eingesetzt. Dabei werden dem Körper Stoffe verabreicht, die die Signalwege der Entzündungen hemmen. Monoklonale Antikörper gehören zu der Gruppe der Biologika, der bekannteste Vertreter im Zusammenhang mit Neurodermitis ist Dupilumab. Dieses Medikament ist seit 2017 in Deutschland zugelassen und wird Patient*innen alle zwei Wochen gespritzt. Es ist wichtig, dass diese Abstände eingehalten werden, da sonst die Wirkung der Therapie nachlässt. Schlägt die Therapie nach 16 Wochen nicht an, wird die Behandlung mit dem Medikament abgebrochen.

JAK-Inhibitoren

Noch etwas neuer ist eine Behandlung mit JAK-Inhibitoren. Dabei handelt es sich um kleine Moleküle, die den Juckreiz reduzieren und die Entzündungsprozesse eindämmen. Der Unterschied zu den Biologika ist, dass sie nicht einzelne Botenstoffe eindämmen, sondern die Signalweiterleitung direkt in der Zelle hemmen. Der Wirkstoff Baricitinib ist für Erwachsene Menschen seit dem Jahr 2020 zugelassen. Neben Baricitinib stehen perspektivisch zwei weitere Wirkstoffe vor der Zulassung.

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Neurodermitis vorbeugen

Damit der Einsatz von Medikamenten gegen Neurodermitis nur im Akutfall notwendig wird, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, um die charakteristischen Schübe zu vermeiden. Dabei steht die Vermeidung des Kontakts mit möglichen, reizenden Umweltfaktoren und eine passende Hautpflegeroutine im Vordergrund.

Welche Umweltreize sollte ich vermeiden?

Da die Hautbarriere von Patient*innen geschwächt ist, reagieren viele von ihnen sehr empfindlich auf Umwelteinflüsse. Diese Triggerfaktoren sind von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich und sollten von Neurodermitiker*innen genau beobachtet werden. Einige dieser reizenden Umweltfaktoren sind:

  • Wetter
  • Falsche Pflege
  • Allergene (z. B. Tierhaare, Pollen)
  • Kleidung (z. B. aus Wolle)

 

Wie sieht die richtige Hautpflege bei Neurodermitis aus? 

Da bei Neurodermitiker*innen die Hautbarriere nicht intakt ist, verliert ihre Haut ihre Feuchtigkeit schneller als die Haut von gesunden Menschen. Wirkstoffe wie Urea und Glycerin können Feuchtigkeit an sich binden und der Hautbarriere helfen, wieder mehr Stabilität aufzubauen. Diese Stoffe werden selbst in kleinen Konzentrationen vom Körper produziert und sind aus diesem Grund besonders verträglich. Am besten nutzt Du sie in Form von Cremes, Salben und Pflegelotionen – auch im Verlauf einer medikamentösen Behandlung.

Auf parfümierte Produkte mit reizenden Inhaltsstoffen solltest Du dagegen verzichten, da sie in manchen Fällen Neurodermitis-Schübe auslösen können. Dies gilt nicht nur für Cremes und Waschgels, sondern auch für Seifen und Shampoos. Jede Umstellung Deiner Pflegeroutine solltest Du unbedingt mit einer/m Expert*in absprechen, um zu klären, ob die neuen Produkte auch für die sensible Haut von Neurodermitiker*innen geeignet ist.

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