Neurodermitis

Neurodermitis in der Schwangerschaft: Gibt es einen Zusammenhang?

In der Schwangerschaft ist der Körper Stress ausgesetzt, wodurch das Immunsystem geschwächt wird. Dadurch kann es bei Frauen mit einer genetisch bedingten Neigung zu atopischen Krankheiten zu den typischen Neurodermitis-Symptomen kommen.

Wir zeigen, wann genau die Neurodermitis in der Schwangerschaft ausgelöst wird, wie lange die Symptome anhalten und wie man sie in Absprache mit einem/r Ärzt*in behandeln sollte.

Inhaltsverzeichnis

Neurodermitis: Was ist das?

Der Begriff Neurodermitis beschreibt eine chronisch-entzündliche Hautkrankheit, die das Immunsystem und die natürliche Hautbarriere gleichermaßen beeinträchtigt. Typische Symptome der Neurodermitis sind juckende Haut, trockene Stelle, sowie entzündete Ekzeme. 

Oft tritt die Krankheit schon im Säuglings- und Kinderalter auf. Aber auch eine spätere Erkrankung als Erwachsener kann nicht ausgeschlossen werden.

Wie kann Neurodermitis entstehen?

Die Frage nach den genauen Ursachen der Neurodermitis konnte die Wissenschaft bis heute nicht abschließend beantworten. Man geht aber davon aus, dass genetische Auslöser, sowie Umweltfaktoren das Auftreten der Krankheit begünstigen.

In der Regel neigen Menschen mit Neurodermitis zu einer sogenannten Atopie. Dabei reagiert das Immunsystem sehr empfindlich auf Stoffe aus der Umwelt, wie Pollen oder Nahrungsmittel. Dem Körper wird Gefahr signalisiert, die er wiederum mit Entzündungen und Juckreiz versucht abzuwehren. Das Risiko auf diese Empfindlichkeit richtet sich stark danach, ob auch die Eltern atopische Krankheiten haben. 

Genetische Faktoren stehen auch in einem engen Zusammenhang mit dem Aufbau der Haut. Der Haut von Patient*innen mit Neurodermitis fehlen einige Eiweiße und Fette, unter anderem das Protein Filaggrin. Filaggrin benötigt der Körper, um sich vor Krankheitserregern und Bakterien zu schützen. Hinzu kommt, dass auch die schützende Bakterienflora anders zusammengesetzt ist als bei gesunden Menschen. Diese beiden Faktoren kombiniert ermöglichen es Allergenen schneller in die Haut einzudringen und dort Reaktionen auszulösen. Dies ist auch der Grund, warum betroffene Hautstellen schnell Feuchtigkeit verlieren und deswegen rau, trocken und schuppig wirken. 

Ein Schub wird oft durch den Kontakt mit speziellen Umweltfaktoren ausgelöst. Dies können nicht nur die bekannten Allergene sein, sondern unter anderem auch Duft- und Aromastoffe, Stress und Kleidungs aus Wolle.

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Schwangerschaft und Neurodermitis

In der Schwangerschaft ist der Körper besonderen Belastungen ausgesetzt. Durch die hormonellen Veränderungen kann es zu einem Auftreten von atopischen Krankheiten kommen, wenn die erbliche Veranlagung dafür vorhanden ist. Dies kann einen Ausbruch der Neurodermitis zur Folge haben, wobei man in diesem Kontext von einer atopischen Schwangerschaftsdermatose spricht. Diese Form von Neurodermitis wird aber nicht nur durch die Schwangerschaft an sich ausgelöst, sondern auch durch andere hormonelle Veränderungen. Auch in anderen Phasen der Hormonumstellung, etwa in der Pubertät oder in den Wechseljahren, können die Symptome einer Neurodermitis in Erscheinung treten.

Liegt eine solche atopische Anfälligkeit vor, kann dies dazu führen, dass bei schwangeren Frauen das erste Mal ein Neurodermitis-Schub auftritt, oder sich bestehende Symptome verschlechtern. Die Schwangerschaftsdermatose zeigt sich zumeist in der ersten Schwangerschaftshälfte. Bei etwa 80 % der Patientinnen tritt die Neurodermitis das erste Mal auf, obwohl sie sich oft schon im Kindesalter das erste Mal zeigt. Speziell in der Schwangerschaft kann es auch schwieriger sein, bestimmten Allergenen aus dem Weg zu gehen. Oft lässt die Neurodermitis nach der Schwangerschaft wieder nach.

Neurodermitis beim Baby vorbeugen

Zwar ist das Risiko einer Erkrankung im Säuglingsalter höher, wenn die Eltern auch schon Neurodermitiker*innen sind, es gibt trotzdem einige Möglichkeiten während der Schwangerschaft und im frühen Kindesalter vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen

Um das Baby auf Allergene und Umweltstoffe vorzubereiten, sollte es gestillt werden. Durch die Muttermilch gelangen Stoffe aus dem Essen der Mutter in kleinsten Konzentrationen in den Körper des Säuglings. Dadurch wird das Immunsystem schon frühzeitig an sie gewöhnt. 

Während der Schwangerschaft sollte auf das Rauchen verzichtet und Stress vermieden werden. Beides wirkt sich negativ auf das Immunsystem von Kindern aus und begünstigt Neurodermitis-Schübe.

Behandlung der Neurodermitis

Die Behandlung der Neurodermitis in der Schwangerschaft unterscheidet sich nicht von der normalen Behandlung. Da die Krankheit chronisch ist, gibt es kein Heilmittel. Die richtige Methodik bei der Behandlung kann aber die Symptome lindern und die Zeit zwischen den Schüben verlängern. Sie setzt sich zusammen aus der Vermeidung von Triggerfaktoren, der richtigen Hautpflegeroutine und einer akuten, medikamentösen Behandlung. 

Triggerfaktoren vermeiden

Auch wenn Du in einer Schwangerschaft keine Einschränkungen bei Deiner Ernährung machen darfst, solltest Du trotzdem versuchen, einigen Umweltfaktoren aus dem Weg zu gehen, besonders wenn schon eine Neigung zu atopischen Krankheiten festgestellt wurde. Einige Menschen reagieren auf alle Faktoren empfindlich, andere nur auf einen bestimmten. Diese Schubauslöser sind unter anderem:

  • Wetterextreme
  • Reizende Pflegestoffe
  • Allergene (z. B. Tierhaare, Pollen)
  • Bestimmte Lebensmittel
  • Kleidung (z. B. aus Wolle)

Die richtige Hautpflege gegen Neurodermitis in der Schwangerschaft

Es ist besonders wichtig, die Haut bei der täglichen Pflegeroutine mit ausreichend feuchtigkeitsbindenden Pflegemitteln zu versorgen. Wird die Haut konsequent gepflegt, können die Zeiträume zwischen den Schüben verlängert und der medikamentöse Behandlungsbedarf reduziert werden. 

Da bestimmte reizende Wirkstoffe in Salben und Cremes jedoch auch als Trigger für einen Schub wiekwn können, müssen bei der Auswahl der Pflegeprodukte solche Stoffe konsequent vermieden werden. Vor dem Kauf sollte man die Liste mit Inhaltsstoffen immer nach Konservierungsmitteln und Duftstoffen überprüfen. 

Stoffe, die sich oft besonders gut für die Hautpflege bei Neurodermitis eignen, sind Urea und Glycerin. Diese Stoffe helfen, die Stabilität der Hautbarriere zu bewahren und spenden Feuchtigkeit.

Medikamente gegen Neurodermitis

Bei Symptomen wie Juckreiz und Ekzemen, kann Dir Dein/e Ärzt*in zur Linderung eine medikamentöse Therapie empfehlen.

Besonders effektiv kann ein akuter Schub mit verschreibungspflichtigen Salben behandelt werden, die Wirkstoffe aus der Gruppe der Corticosteroide enthalten. Sie sind höher dosiert und anders zusammengesetzt als frei verkäufliche Präparate. Aufgrund der entzündungshemmenden Wirkung mildert das Cortison die Symptome ab und wirkt vorbeugend bezüglich weiterer Schübe. Bei starker Neurodermitis können auch “Cortisontabletten” eingenommen werden. Heutzutage sind Präparate mit Corticosteroiden unbedenklich und verursachen kaum Nebenwirkungen. Außerdem können sie auch während einer Schwangerschaft eingesetzt werden. 

Um die richtige Therapieform zu finden, ist es bei Neurodermitis in der Schwangerschaft, aber auch sonst, essenziell sich mit einer/m Ärzt*in abzusprechen.

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