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Frag einen Dermatologen: Ist Pfefferminzöl gut für die Haut?

Frag einen Dermatologen
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Dr. Sarah Bechstein

Mitbegründerin von FORMEL SKIN

In diesem Artikel

Willkommen bei "Frag einen Dermatologen", deiner vertrauenswürdigen Anlaufstelle für Informationen rund um eine gesunde Haut. In dieser Serie beantworten unsere Ärzt:innen echte Fragen unserer Community - klar, verständlich und anwendbar.

Bei der heutigen Frage geht es um einen natürlichen Wirkstoff, der in den sozialen Medien gefeiert wird: "Ist Pfefferminzöl gut für die Haut?" Das ätherische Öl verspricht Hilfe bei Akne, Juckreiz und Entzündungen, doch wie sicher ist es wirklich? Wir erklären dir die wissenschaftlich belegten Vorteile, wichtige Risiken und wie du Pfefferminzöl sicher und effektiv in deine Hautpflege integrieren kannst.

Nutzerfrage an unser Ärzteteam

Liebe Formel Skin-Experten, 

überall auf Social Media sehe ich Leute, die ätherische Öle in ihre Hautpflege integrieren, besonders Pfefferminzöl. Manche schwören darauf bei Akne, andere nutzen es gegen Juckreiz oder Entzündungen. Ich bin fasziniert von natürlichen Inhaltsstoffen, aber gleichzeitig skeptisch - ist das alles nur Hype oder gibt es echte wissenschaftliche Belege? Und vor allem: Ist es überhaupt sicher, so ein starkes ätherisches Öl direkt auf die Haut aufzutragen? Ich möchte nichts riskieren!

Neugierig aber vorsichtig,

Natürlich-aber-sicher

Antwort unserer Dermatologin

Liebe Natürlich-aber-sicher,

Wenn deine Haut sich gereizt, unruhig oder einfach “aus dem Gleichgewicht” anfühlt, suchst du wahrscheinlich nach einer sanften, aber wirksamen Lösung. Pfefferminzöl klingt dabei zunächst nach etwas ganz Einfachem. Ein frischer Duft, ein kühles Gefühl. Doch hinter diesem natürlichen Extrakt steckt weit mehr. Echte Wissenschaft, jahrhundertealte Erfahrung und eine erstaunliche Bandbreite an hautberuhigenden Effekten. Gleichzeitig braucht dieses Öl Achtsamkeit, denn seine Stärke liegt in seiner Konzentration.

In diesem Artikel erfährst du, wie Pfefferminzöl wirkt, wo seine Grenzen liegen und wie du es sicher in deine Hautpflege integrieren kannst.

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Was ist Pfefferminzöl? Herkunft und Hauptbestandteile

Pfefferminzöl gehört zu den vielseitigsten ätherischen Ölen überhaupt. Frisch im Duft, kraftvoll in der Wirkung und seit Jahrhunderten fester Bestandteil einer natürlichen Heil- und Hautpflege. 

Botanische Grundlagen

Pfefferminzöl wird aus der Pfefferminzpflanze (Mentha x piperita) gewonnen, einer Kreuzung aus Wasserminze und grüner Minze. Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, wird sie heute weltweit angebaut. Durch eine Dampfsterilisation der Blätter entsteht das ätherische Öl, ein hochkonzentriertes Extrakt, bei dem ein Tropfen mehreren frischen Blättern entspricht. 

Historische medizinische Verwendung

Schon seit Jahrtausenden spielt Pfefferminzöl eine Rolle in der traditionellen Medizin. Historisch wurde es vor allem gegen Magenbeschwerden, Kopfschmerzen oder Krämpfe eingesetzt. Heute bestätigt auch die moderne Forschung viele dieser klassischen Anwendungen, wie etwa seine entzündungshemmende und kühlende Wirkung.

Menthol als Hauptwirkstoff

Der Hauptwirkstoff Menthol macht rund 30-50 % des Öls aus und sorgt für das typische Frischegefühl. Es aktiviert die TRPM8-Kälterezeptoren der Haut, auch bekannt aus Muskel- und Gelenkpräparaten, und erklärt viele seiner therapeutischen Effekte. Weitere Inhaltsstoffe wie Menthon (10-30 %), Methyl-Acetat, 1,8-Cineol und Limonen wirken dabei synergistisch, um antibakterielle und hautberuhigende Effekte zu verstärken. 

FDA-Status

Die US-amerikanische FDA stuft Pfefferminzöl als “Generally Recognized as Safe (GRAS)” ein. Wichtig ist jedoch, dass es bei einer äußerlichen Anwendung immer verdünnt werden sollte, um Reizungen zu vermeiden. 

Wissenschaftlich belegte Hautvorteile

Pfefferminzöl ist mehr als nur erfrischend. Moderne Studien belegen seine antibakterielle, entzündungshemmende und hautberuhigende Wirkung, die es zu einem echten Multitalent in der Hautpflege macht.

Antibakterielle Eigenschaften: Kampf gegen Hautbakterien

Pfefferminzöl zeigt in Studien eine deutliche Wirkung gegen verschiedene Hautbakterien, darunter: 

  • Staphylococcus aureus: Kommt häufig in der Haut vor

  • Staphylococcus epidermidis: Wird oft mit Akne in Verbindung gebracht

  • Propionibacterium acnes: Einer der Hauptauslöser bakterieller Akne

Der Wirkmechanismus ist gut erforscht. Die ätherischen Verbindungen zerstören die Zellmembranen der Bakterien, was ihr Wachstum hemmt. Besonders spannend ist, dass Pfefferminzöl auch eine Aktivität gegen multiresistente Bakterienstämme zeigt, was es zu einem potenziellen Begleitwirkstoff bei Akne macht. Trotzdem gilt: Bei starker oder entzündlicher Akne ersetzt es keine ärztlich verordnete Therapie. 

Entzündungshemmende Wirkung

Der Hauptwirkstoff Menthol hemmt entzündungsfördernde Botenstoffe (Zytokine) und wirkt dadurch beruhigend bei gereizter, geröteter oder entzündeter Haut. Studien belegen, dass Menthol die Freisetzung von Entzündungsmediatoren reduziert. Das sorgt für weniger Schwellungen und Rötungen. 

Typische Anwendungsbereiche sind:

  • Entzündliche Hauterkrankungen (Ekzeme und Psoriasis)

  • Post-Akne-Rötungen

  • Insektenstiche und -bisse oder allergische Reaktionen

Der kühlende Effekt verstärkt zusätzlich das subjektive Gefühl von Linderung und Frische, was viele Anwender:innen als besonders angenehm empfinden. 

Anti-Juckreiz-Eigenschaften

Das typische Kältegefühl von Menthol entsteht, weil es die TRPM8-Kälterezeptoren der Haut aktiviert. Dadurch werden Juckreizsignale im Gehirn überlagert und das unangenehme Kribbeln nimmt ab. Eine klinische Studie mit 5 % Pfefferminzöl auf Vaseline-Basis zeigte eine deutliche Reduktion von chronischem Juckreiz und eine Verbesserung bei verschiedenen medizinischen Grunderkrankungen, und ist damit effektiver als Vaseline allein. 

Besonders hilfreich ist das bei: 

  • Chronischem Pruritus verschiedener Ursachen

  • Trockener, juckender Haut

  • Insektenstichen oder allergischen Reaktionen

Antivirale Aktivität: Speziell gegen Herpes

Forschungsergebnisse zeigen, dass Pfefferminzöl die Replikation des Herpes simplex Virus Typ 2 in frühen Stadien hemmen kann. Am wirksamsten ist es, wenn du es bereits beim ersten Kribbeln aufträgst, also präventiv, bevor sich Bläschen bilden. Bei bestehenden Läsionen ist die Wirkung dagegen deutlich schwächer. 

Sonnenschutz-Eigenschaften: Ergänzung, kein Ersatz

Interessanterweise weist Pfefferminzöl einen SPF-Wert von etwa 7 auf. Das bedeutet, dass es die Wirkung einer Sonnencreme leicht ergänzen, aber keinesfalls ersetzen kann. Dermatolog:innen empfehlen immer einen Breitband-Sonnenschutz von SPF 30 oder höher, kombiniert mit schützender Kleidung und Schatten. Pfefferminzöl kann zum Beispiel in Formulierungen mit UV-Filtern unterstützend wirken. 

Weitere potenzielle Anwendungen

Dank seiner antibakteriellen und entzündungshemmenden Synergien kann Pfefferminzöl auch bei der Wundheilung unterstützen. Zudem gibt es Hinweise auf positive Effekte bei Ekzemen, Symptomen von Psoriasis und Nesselsucht (Urtikaria). Auch nach Insektenstichen oder leichten Hautirritationen kann es helfen, Rötungen und Schwellungen zu reduzieren. Vorausgesetzt, es wird richtig verdünnt. 

Frische grüne Minzblätter, die sich auf einem weißen Hintergrund gruppieren.

Risiken und Nebenwirkungen - Was du wissen musst

So wohltuend Pfefferminzöl auch sein kann, seine Stärke bringt Verantwortung mit sich. Damit die Anwendung sicher bleibt, solltest du einige wichtige Risiken und Nebenwirkungen kennen und wissen, wie du deine Haut richtig schützt. 

Niemals unverdünnt anwenden!

Pfefferminzöl ist ein hochkonzentriertes ätherisches Öl und bis zu 100 Mal stärker als die Pflanze selbst. Unverdünnt kann es Rötungen, Brennen, Juckreiz oder Hautausschlag verursachen und im schlimmsten Fall sogar zu chemischen Verbrennungen führen. Deshalb gilt, dass Pfefferminzöl immer gut verdünnt werden sollte, bevor es auf die Haut aufgetragen wird. 

Besondere Vorsicht bei Säuglingen und Kleinkindern

Auch wenn die Wahrscheinlichkeit eher gering ist, kann Menthol, der Hauptwirkstoff des Öls, bei Säuglingen und Kleinkindern zu Atemproblemen oder Bronchospasmen führen. Aus diesem Grund sollte es nie im Gesicht von Babys angewendet und bei Kindern unter sechs Jahren generell sehr vorsichtig benutzt werden. Selbst geringe Mengen im Nasenbereich können kritisch sein. 

Allergische Reaktionen

Etwa 1-3 % der Menschen reagieren empfindlich auf Pfefferminzöl. Vor allem, wenn sie ohnehin zu Allergien gegen andere Pflanzenöle oder empfindlicher Haut neigen. Mögliche Anzeichen sind Ausschlag, Schwellungen, Juckreiz oder Rötungen. Mach deshalb immer einen Patch-Test, bevor du ein neues Produkt aufträgst. 

Hautirritation bei falscher Verdünnung

Zu hohe Konzentrationen können selbst eine gesunde Haut reizen. Benutze daher lieber etwas weniger Produkt als zu viel. 

Für eine sichere Anwendung gilt: 

  • Gesicht: 1-3 % (ca. 3-6 Tropfen auf 30 ml Trägeröl)

  • Körper: 3-5 % (ca. 6-15 Tropfen auf 30 ml Trägeröl)

Wechselwirkungen und Sonnenlicht

Pfefferminzöl kann die Aufnahme anderer Wirkstoffe in die Haut verstärken. Sei daher vorsichtig, wenn du gleichzeitig Produkte mit Retinol, Fruchtsäuren oder anderen aktiven Inhaltsstoffen verwendest. 

Das Öl selbst ist nicht phototoxisch, aber nach der Anwendung solltest du immer an einen Sonnenschutz (mind. SPF 30) denken. Besonders, wenn du andere ätherische Öle nutzt. 

Deine personalisierte Hautpflege

Mit Deinem individuellen Hautpflegeset von FORMEL SKIN wollen wir Dir eine vollständige Routine gegen unreine Haut, Pickel & Co. bieten. Deshalb erhältst Du von uns drei Produkte mit den Wirkstoffen, die perfekt zu Deiner Haut passen:

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Sichere Anwendung - Praktische Anleitung

Damit Pfefferminzöl seine Wirkung entfalten kann, ohne die Haut zu reizen, ist die richtige Anwendung entscheidend. Mit der passenden Verdünnung und etwas Achtsamkeit lässt sich das ätherische Öl sicher und effektiv in deine Pflegeroutine integrieren.

Verdünnung ist Pflicht, keine Ausnahme!

Pfefferminzöl ist stark konzentriert und darf niemals unverdünnt auf die Haut aufgetragen werden. Für die Verdünnung eignen sich hautfreundliche Trägeröle, die das ätherische Öl sanft aufnehmen und gleichmäßig verteilen. 

Empfohlene Trägeröle: 

  • Jojobaöl: Nicht-komedogen, ideal für alle Hauttypen

  • Mandelöl: Mild und beruhigend, besonders für sensible Haut

  • Aprikosenkernöl: Leicht, zieht schnell ein

  • Aloe Vera Gel: Perfekt bei gereizter oder entzündeter Haut

  • Calendulaöl: Zusätzlich beruhigend und entzündungshemmend

  • Kokosnussöl: Nur eingeschränkt bei Akne, da komedogen

Verdünnungsverhältnisse nach Anwendungsbereich

  • Gesicht: 1-2 % (ca. 3-6 Tropfen pro 30 ml Trägeröl)

  • Körper: 2-5 % (ca. 6-15 Tropfen pro 30 ml Trägeröl)

  • Punktuell: bis 5 % möglich, aber nur kurzzeitig

Das Öl sollte nie höher dosiert werden, wenn du keine professionelle Anleitung hast! 

Patch-Test immer vor der ersten Anwendung

Teste verdünntes Öl auf der Innenseite des Unterarms oder hinter dem Ohr, indem du eine kleine Menge zweimal täglich über 7-10 Tage aufträgst. Reizt die Haut oder juckt sie, solltest du das Öl sofort abwaschen und nicht weiter verwenden.

Anwendung und Aufbewahrung

  • Nicht in Augen, Schleimhäute oder offene Wunden geben

  • Nach dem Auftragen die Hände gründlich waschen

  • Bei Augenkontakt: Reichlich mit dem Trägeröl (nicht mit Wasser!) ausspülen

  • Kühl, dunkel und außer Reichweite von Kindern lagern

Tipp für Einsteiger:innen

Wenn du dich unsicher fühlst, greif zu fertigen Kosmetikprodukten mit einem bereits sicher verdünntem Pfefferminzöl, z.B. in Reinigern, Tonern oder Masken. So profitierst du von der Wirkung der korrekten Formulierung durch den Hersteller, ganz ohne Risiko. 

Integration in der Hautpflege-Routine

Richtig eingesetzt kann Pfefferminzöl deine Hautpflege sinnvoll bei Unreinheiten, Juckreiz und Rötungen ergänzen. Entscheidend ist, wie du es kombinierst und in deine Routine integrierst, damit deine Haut von der Wirkung profitiert, ohne gereizt zu werden.

Für verschiedene Hautanliegen

Zu Akne-neigende Haut

Verdünntes Pfefferminzöl eignet sich ideal für die punktuelle Behandlung von entzündeten Pickeln. Trage es abends auf die betroffenen Stellen auf, am besten zeitversetzt zu Wirkstoffen wie Salicylsäure, um Hautirritationen zu vermeiden. 

Juckende, gereizte Haut

Mische ein paar Tropfen verdünntes Öl in deine Körperlotion und trage sie nach Insektenstichen oder Ekzem-Schüben auf (bei letzterem am besten nach ärztlicher Rücksprache). Das Menthol kühlt und beruhigt spürbar. 

Entzündliche Hauterkrankungen

Als stark verdünnte Kompresse oder in Aloe Vera Gel kann Pfefferminzöl Rötungen und Schwellungen lindern. Wichtig ist, das Öl nie auf offene Wunden zu geben. 

Timing und Kombinationen

Eine Anwendung ein- bis zweimal täglich reicht völlig aus. Pfefferminzöl sollte nicht dauerhaft über Wochen angewandt werden. Bei empfindlicher Haut und anhaltenden Problemen sollte lieber regelmäßig eine Pause eingelegt werden. Es sollte nicht mit anderen ätherischen Ölen, Retinol oder AHA/BHA-Säuren kombiniert werden, das kann zu einer starken Reizung führen. 

Wann professionelle Hilfe nötig ist

Auch wenn Pfefferminzöl viele Vorteile hat, gibt es Situationen, in denen du lieber eine Dermatologin oder einen Dermatologen hinzuziehen solltest. Das gilt insbesondere bei: 

  • Chronischen Hauterkrankungen wie Psoriasis, Ekzemen oder Rosacea

  • Schwerer oder zystischer Akne

  • Allergischen Reaktionen auf Pfefferminzöl oder andere ätherische Öle

  • Schwangerschaft oder Stillzeit

  • Anwendung bei Kindern

Wichtig zu verstehen: 

“Natürlich” heißt nicht automatisch harmlos oder effektiv. Ätherische Öle sind hochwirksame Substanzen und sollten verantwortungsvoll eingesetzt werden. Bei ernsten Hautproblemen ersetzt Pfefferminzöl keine evidenzbasierte medizinische Behandlung, es kann aber eine ergänzende Pflegeoption sein, wenn du es richtig nutzt. 

Wissenschaftliche Quellen

  • McKay DL, Blumberg JB. “A review of the bioactivity and potential health benefits of peppermint tea (Mentha piperita L.).” Phytother Res. 2006;20(8):619–633.

  • Nazzaro F, Fratianni F, De Martino L, Coppola R, De Feo V. “Effect of essential oils on pathogenic bacteria.” Pharmaceuticals (Basel). 2013;6(12):1451–1474.

  • Arzani K, et al. “Topical peppermint oil for chronic pruritus: A randomized controlled trial.” J Dermatol Treat. 2018;29(7):691–697.

  • Kamatou GP, Vermaak I, Viljoen AM. “Menthol – a natural compound with therapeutic potential.” Nat Prod Commun. 2013;8(8):1251–1260.

  • American Academy of Dermatology (AAD).Sunscreen FAQs. 2023.

FAQs zu Pfefferminzöl

  • Kann ich Pfefferminzöl direkt aus der Flasche auf Pickel tupfen?

    Nein, Pfefferminzöl darf nie unverdünnt auf die Haut aufgetragen werden, auch nicht punktuell auf Pickel. 

    Pfefferminzöl ist ein hochkonzentriertes ätherisches Öl, das die Haut stark reizen kann. Direkt angewendet kann es Brennen, Rötungen oder sogar leichte Verbrennungen verursachen. Für die punktuelle Behandlung von Pickeln sollte das Öl immer unverdünnt (1-2 % mit Jojoba- oder Mandelöl) verwendet werden. So kannst du seine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung nutzen, ohne die Haut zu überlasten. Alternativ sind fertige Pflegeprodukte mit sicher dosiertem Pfefferminzöl eine gute Wahl, besonders wenn du empfindliche oder akneanfällige Haut hast. 

  • Hilft Pfefferminzöl gegen Falten oder Anti-Aging?

    Pfefferminzöl ist kein klassischer Anti-Aging-Wirkstoff, kann aber durch seine kühlende und durchblutungsfördernde Wirkung die Haut frischer wirken lassen. 

    Während Pfefferminzöl keine nachweisliche Anti-Falten-Wirkung besitzt, kann Menthol die Mikrozirkulation in der Haut anregen und dadurch kurzfristig ein glatteres, vitaleres Hautbild fördern. Es wirkt außerdem antioxidativ, was die Haut vor oxidativem Stress schützen kann. Für gezieltes Anti-Aging sind jedoch Retinol, Peptide oder Vitamin C wissenschaftlich besser belegt. Pfefferminzöl kann ergänzend eingesetzt werden, aber nicht als Ersatz für etablierte Wirkstoffe.

  • Wie lange ist verdünntes Pfefferminzöl haltbar?

    Verdünntes Pfefferminzöl ist in der Regel 3 bis 6 Monate haltbar, wenn es korrekt aufbewahrt wird. 

    Mischungen aus Pfefferminzöl und Trägerölen oxidieren mit der Zeit, was ihre Wirksamkeit und Hautverträglichkeit mindert. Bewahre deine Mischung daher in einer dunklen Glasflasche, kühl und lichtgeschützt auf. Trägeröle wie Jojobaöl verlängern die Haltbarkeit, während empfindliche Öle (z.B. Aprikosenkernöl) schneller verderben. Achte auf Geruchsveränderungen oder Trübungen. Dies sind Anzeichen, dass die Mischung entsorgt werden sollte.

  • Kann ich Pfefferminzöl in meine Feuchtigkeitscreme mischen?

    Nur in sehr geringen Mengen und nach Verdünnung. Ein direktes Mischen in Cremes kann die Formulierung destabilisieren oder Hautreizungen verursachen. 

    Pfefferminzöl sollte nicht direkt in fertige Pflegeprodukte geträufelt werden, da es deren pH-Wert, Stabilität und Hautverträglichkeit verändern kann. Wenn du den kühlenden Effekt in deiner Routine testen möchtest, mische maximal 1 Tropfen Pfefferminzöl auf 30 ml Creme, oder nutze vorher eine verdünnte Mischung mit Jojobaöl. Sicherer ist jedoch, auf fertige Produkte mit abgestimmter Konzentration zu setzen. Sie gewährleisten eine Wirksamkeit ohne ein Reizrisiko. 

  • Ist Pfefferminzöl sicher während der Schwangerschaft?

    Während der Schwangerschaft sollte Pfefferminzöl nur stark verdünnt und nach Rücksprache mit deinem Arzt, deiner Ärztin oder Hebamme verwendet werden. 

    Pfefferminzöl gilt in niedriger Dosierung grundsätzlich als sicher, doch das enthaltene Menthol kann bei übermäßiger Anwendung Krämpfe oder Hautreizungen hervorrufen. Besonders im ersten Trimester wird empfohlen, ätherische Öle sparsam oder gar nicht zu nutzen. Auch in der Stillzeit sollte Pfefferminzöl vorsichtig dosiert werden, da es bei direktem Hautkontakt nahe der Brust das Stillverhalten des Babys beeinflussen könnte. Sicherer sind zertifizierte Schwangerschaftspflegeprodukte, die speziell auf diese Lebensphase abgestimmt sind.

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