

Ist meine Neurodermitis heilbar?
Juckreiz, Hautrötungen, Trockenheit – viele Menschen mit Neurodermitis wünschen sich gegen die typischen Symptome ihrer Erkrankung ein wirksames Heilmittel. Eine vollständige Heilung ist bislang zwar nicht möglich – in den Griff bekommen lassen sich die Symptome aber dennoch.
Wir zeigen Dir, wie Neurodermitis überhaupt ausgelöst wird, warum eine vollständige Heilung nicht möglich ist und wie Du Deine Symptome am effektivsten linderst.
Inhaltsverzeichnis
Ist Neurodermitis heilbar?
Da die genauen Auslöser von Neurodermitis bis heute nicht abschließend erforscht sind, gibt es bislang auch keine Möglichkeit, sie zu heilen. Aber auch wenn für die Krankheit noch keine vollständige Heilung möglich ist, gibt es trotzdem einige Therapieformen, die die Symptome der Neurodermitis lindern und die Zeiträume zwischen den Schüben vergrößern können. So können Patient*innen auch ohne eine vollständige Heilung heutzutage lange symptomfreie Phasen erzielen.
Sehr vorsichtig sollte man bei sogenannten Expert*innen sein, die trotz der wissenschaftlichen Faktenlage, eine vollständige Heilung der Krankheit mithilfe von dubiosen Naturheilmitteln und anderen Methoden versichern und beispielsweise eine Heilung in nur 40 Tagen, mithilfe von speziellen Programmen, versprechen. Die Wirkungen solcher Mittel und homöopathischen Anwendungen sind medizinisch nicht belegt und können im schlimmsten Fall sogar die Krankheitssymptome verschlechtern, da die klassischen Behandlungsmethodiken dabei in der Regel vernachlässigt werden.
Was ist Neurodermitis und wie entsteht sie?
Neurodermitis, die in der Medizin auch atopische Dermatitis und atopisches Ekzem genannt wird, ist eine chronisch entzündliche Hautkrankheit. Bei ungefähr 10 bis 20 % aller Säuglinge und Kindern unter 5 Jahren zeigen sich, zumindest vorübergehend, die charakteristischen Symptome wie trockene, gerötete Haut, Entzündungen (Ekzeme) und starker Juckreiz. Auch bei Erwachsenen kann es zum Ausbruch der Krankheit kommen – circa 3 % aller volljährigen Menschen leben mit Neurodermitis.
Neurodermitis entsteht nicht durch einen einzelnen Auslöser, sondern wird von einer Verkettung verschiedener Faktoren verursacht. Die größte Rolle spielt dabei eine Fehlfunktion der natürlichen Hautbarriere. Unsere Haut hat die Aufgabe, den Organismus des Menschen vor dem Eindringen schädlicher Fremdstoffe zu bewahren. Das können etwa Allergene oder Krankheitserreger sein. Außerdem hält sie den Feuchtigkeitshaushalt des Körpers im Gleichgewicht, indem sie Wasser in den Hautzellen an sich bindet. Besonders beansprucht wird dabei die Epidermis (oberste Hautschicht).
Bei Patient*innen ist die Hornschicht der Epidermis nicht richtig aufgebaut und ist aus diesem Grund in ihrer Schutzfunktion eingeschränkt. Das lässt sich teilweise auf die Genetik der Neurodermitiker*innen zurückführen. Bestimmte Abschnitte ihres Erbguts sind aufgrund von Mutationen verändert, wodurch die Produktion von wichtigen Stoffen, die für den Aufbau der Haut benötigt werden (z. B. Filaggrin, Lipide), eingeschränkt ist. Das Zellgewebe der Erkrankten verliert sehr schnell seine Feuchtigkeit, wodurch sie austrocknet und rissig wird.
Diese Kombination aus trockener, rissiger Haut und einer geschwächten Hautbarriere führt dazu, dass Fremdstoffe tiefer und schneller in den Organismus eindringen und dort allergische Reaktionen auslösen können. Das ist bei Neurodermitis besonders gefährlich, da Patient*innen mit einer sehr starken Immunreaktion auf Umweltreize reagieren. Substanzen wie Pollen, Staub oder der Kot von Milben reizen die Haut und verursachen allergische Reaktionen und Symptome wie Juckreiz und Entzündungen.

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Effektive Behandlung statt Heilung bei Neurodermitis
Zwar ist die Neurodermitis nicht heilbar; Patient*innen kann der Alltag mit der Erkrankung aber durch einige Maßnahmen und Therapieformen deutlich vereinfacht werden. Dabei steht die Behandlung auf drei wichtigen Säulen: Hautpflege, Vermeidung von Triggern und medikamentöse Behandlung. Durch ein Zusammenspiel dieser Maßnahmen besteht die Möglichkeit für Neurodermitiker*innen, trotz Ihrer chronischen Erkrankung ein relativ normales, stressfreies Leben zu führen. Da sich Neurodermitis bei jedem Menschen anders äußert, ist für die Festlegung und Zusammenstellung der individuellen Methodik unbedingt eine enge und ständige Kommunikation mit einem/r spezialisierten Ärzt*in notwendig.
Die tägliche Hautpflege bei Neurodermitis
Egal in welchem Stadium, eine passende Hautpflege bildet immer die Basis der Neurodermitisbehandlung. Die Pflegeroutine sollte so zusammengestellt werden, dass sie ausreichend feuchtigkeitsspendende, beruhigende Pflegestoffe enthält. Auch wenn die Neurodermitis nicht heilbar ist, kann durch eine gewissenhafte Pflege, der Behandlungsbedarf mit medizinischen Wirkstoffen minimiert werden.
Es ist von großer Bedeutung bei der Auswahl von Salben und Cremes auf die Wirkstoffzusammensetzung zu achten. Da die Haut von Neurodermitiker*innen besonders leicht reizbar ist, muss auf Produkte wert gelegt werden, die frei von Konservierungsmitteln und Duftstoffen ist, diese können nämlich Kontaktallergien auslösen. Bestenfalls wurden ihnen gar keine aktiven Wirkstoffe beigefügt. Man sollte besser auf Wirkstoffe wie Urea oder Ceramiden zurückgreifen, diese beiden Stoffe finden sich natürlich in der Haut wieder, wodurch sie kaum Irritationen verursachen. Urea und Ceramiden spenden Feuchtigkeit und stärken die Stabilität der Hautbarriere.
Den genauen Aufbau der Pflegeroutine sollte man immer mit einer/m erfahrenen Ärzt*in absprechen, nur Spezialist*innen können die Haut professionell analysieren und dadurch feststellen, welche Produkte dem/der Einzelnen wirklich bei der Behandlung der Neurodermitis hilft. Dies gilt nicht nur für Cremes und Salben – es ist genauso wichtig, dass auch auf die Zusammensetzungen von Shampoos oder Seifen geachtet wird.
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Bestimmte Umweltfaktoren vermeiden
Aufgrund der Instabilität der natürlichen Hautbarriere reagiert die Haut von Neurodermitiker*innen besonders stark auf Reize aus der Umwelt. Diese Reaktionen sind von Patient*in zu Patient*in sehr unterschiedlich. Der/Die eine zeigt bei dem Kontakt zu jedem Trigger Symptome, ein/e andere nur bei der Berührung mit einem bestimmten Stoff. Zwar kann man Neurodermitis nicht heilen, die Vermeidung von Umweltreizen kann aber dazu führen, dass über einen langen Zeitraum keine Schübe auftreten. Einige dieser Umwelteinflüsse sind:
- Wetter
- Falsche Pflege
- Allergene (z. B. Tierhaare, Pollen)
- Kleidung (z. B. aus Wolle)
Medikamentöse Behandlung
Auch die schonendste Pflege und eine gewissenhafte Vermeidung von möglichen reizenden Umwelteinflüssen kann Patient*innen nicht komplett vor einem möglichen Schub schützen. In der Wissenschaft sind aber einige wirksamen Medikamente bekannt, die die Erkrankung zwar nicht heilen, ihre Symptome jedoch effektiv abschwächen können.
Akut lässt sich so ein Neurodermitisschub mit verschreibungspflichtigen Cortisonsalben lindern. Cortison gehört zur entzündungshemmenden Wirkstoffgruppe der Glukokortikoide. Stoffe aus dieser Gruppe wirken effektiv gegen Entzündungen und Juckreiz.
Calcineurin-Inhibitoren, wie Pimecrolimus und Tacrolimus, werden auch zur Behandlung der Neurodermitis eingesetzt, da sie die ungewünschten, überschießenden, Immunreaktionen unterbinden können. Sie sind nur mit einem ärztlichen Rezept erhältlich und für die topische Anwendung im Gesicht und am Hals geeignet.
Eine recht junge Therapieform ist die Behandlung der Neurodermitis mit Dupilumab. Dieses Medikament wird Patient*innen alle zwei Wochen gespritzt und blockiert dabei gewisse Moleküle, die für die Entzündungen der Haut verantwortlich sind. Die Behandlung mit Dupilumab ist besonders bei Neurodermitiker*innen effektiv, bei denen die Anwendung von Cortison keine Erfolge gezeigt hat.
Weitere Informationen
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