Antwort unserer Dermatologin
Liebe Shampoo-Zweifel,
Ich kann gut nachvollziehen, wie frustrierend hartnäckige Pickel am Haaransatz oder auf der Stirn sein können, besonders wenn herkömmliche Akne-Produkte einfach nicht helfen. Der TikTok-Trend mit Antischuppen-Shampoo gegen Pickel klingt auf den ersten Blick verrückt, aber es steckt tatsächlich ein bisschen Wahrheit dahinter.
Die Wissenschaft hinter dem TikTok-Trend
Es klingt verrückt, aber es ist kein reiner Hype. Hinter dem Trend mit Antischuppen-Shampoo gegen Akne steckt echte Dermatologie. Einige Inhaltsstoffe, die eigentlich Schuppen bekämpfen sollen, besitzen auch Anti-Pickel-Eigenschaften. Allerdings nur, wenn es sich um fungale Akne (medizinisch: Malassezia-Follikulitis) handelt. Studien zeigen sogar, dass Wirkstoffe wie Ketoconazol oder Zinkpyrithion das Hautbild deutlich verbessern können.
Der wichtige Unterschied: Fungale vs. bakterielle Akne
Während klassische Akne durch das Bakterium Cutibacterium acnes entsteht, wird die fungale Akne von Hefepilzen ausgelöst. Beide Hautprobleme wirken ähnlich, unterscheiden sich aber deutlich in Ursache und Behandlung.
Typisch für fungale Akne sind kleine, gleichförmige Pickel, die oft mit Juckreiz einhergehen. Sie treten vor allem an Stirn, Haaransatz und der Brust auf. Dies sind Regionen, die reich an Talgdrüsen sind und durch Wärme sowie Haarprodukte ein ideales Milieu für Pilzwachstum bieten.
Warum gerade diese Körperstellen betroffen sind
Vielleicht fragst du dich, warum Pickel durch fungale Akne so oft am Haaransatz, auf der Stirn oder auf der Brust auftauchen. Die Antwort ist einfach: Diese Bereiche sind besonders talgdrüsenreich. Viel Talg begünstigt das Wachstum der Hefepilze, die die fungale Akne verursachen.
Dazu kommt das feucht-warme Klima auf der Haut. Gerade nach dem Sport oder unter Haaren dienen sie als perfekter Nährboden für das Pilzwachstum. Auch Haarpflegeprodukte wie Öl, Gel oder Conditioner hinterlassen oft Rückstände, die die Poren zusätzlich verstopfen.