Was ist Keratosis Pilaris?
Keratosis Pilaris (KP), auch “Reibeisenhaut” genannt, ist eine harmlose, genetisch bedingte Verhornungsstörung der Haarfollikel. Sie zählt zu den häufigsten Hautveränderungen überhaupt und wird oft mit Akne verwechselt, obwohl sie eine völlig andere Ursache hat.
Erscheinungsbild
Keratosis Pilaris zeigt sich durch gleichmäßig verteilte, stecknadelkopfgroße Knötchen, die sich rau anfühlen, ähnlich wie feines Sandpapier. Die Farbe variiert von hautfarben über rötlich bis bräunlich, je nach Hauttyp und Entzündungsgrad. Betroffen sind vor allem Oberarme, Oberschenkel und das Gesäß. Seltener betroffen ist das Gesicht. Die Knötchen sind nicht eitrig und in der Regel schmerzlos, können aber leicht jucken oder spannen.
Die Ursache
Hauptverantwortlich für Keratosis Pilaris ist eine Überproduktion von Keratin, einem Strukturprotein, das die Haut schützt. Es lagert sich überschüssiges Keratin in den Haarfollikeln ab, verstopft diese und bildet sogenannte Keratinpfropfen. Diese Verhornung ist nicht infektiös und entsteht unabhängig von Bakterien. Die Neigung zu Keratosis Pilaris wird vererbt und tritt häufiger bei Menschen mit trockener Haut oder Neurodermitis auf.
Häufigkeit
Keratosis Pilaris ist weit verbreitet. Es kommt sogar viel häufiger vor, als alle denken. Die kleinen, rauen Knötchen betreffen Menschen aller Altersgruppen, zeigen jedoch typische Häufigkeitsmuster und verändern sich oft im Laufe des Lebens.
50-80 % der Jugendlichen: Keratosis Pilaris tritt oft in der Pubertät auf, wenn hormonelle Veränderungen die Keratinproduktion erhöhen.
Bei 40-50 % der Erwachsenen: Im Erwachsenenalter bleibt sie bei vielen bestehen, meist jedoch in milderer Form.
Häufig familiäre Häufung: Da Keratosis Pilaris genetisch bedingt ist, sind oft mehrere Familienmitglieder betroffen.
Oft Besserung mit dem Alter: Ab dem mittleren Erwachsenenalter glättet sich die Haut häufig, auch wenn Keratosis Pilaris selten ganz verschwindet.
Verschlechterung in der Schwangerschaft möglich: Hormonelle Schwankungen können vorübergehend mehr Rötungen und Knötchen verursachen.
Verlauf und Saisonalität
Keratosis Pilaris ist chronisch, verschwindet also nicht vollständig, kann sich jedoch im Laufe des Lebens abschwächen. Wenn trockene Heizungsluft und Kälte die Haut zusätzlich belasten, bemerken viele Betroffene eine Verschlechterung im Winter. Im Sommer kann sich das Hautbild, begünstigt durch eine höhere Luftfeuchtigkeit, mehr Sonneneinstrahlung und eine verstärkte Durchblutung der Haut, verbessern.
Typische Merkmale
Gleichmäßige, punktförmige Erhebungen
Rau und trocken bei Berührung
Keine Eiterbildung wie bei Pickeln
Saisonale Schwankungen (schlimmer im Winter)
Häufig zusammen mit trockener Haut