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Frag einen Dermatologen: Verschlimmert meine Gesichtsreinigung meine Akne?

Frag einen Dermatologen

Dr. Sarah Bechstein

Mitbegründerin von FORMEL SKIN

In diesem Artikel

Willkommen bei “Frag einen Dermatologen”, deiner vertrauenswürdigen Anlaufstelle für Informationen rund um eine gesunde Haut. In dieser Serie beantworten unsere Arzt:innen echte Fragen unserer Community - klar, verständlich und anwendbar.

Das heutige Thema beschäftigt besonders viele Betroffene: "Warum verschlimmert meine Anti-Akne-Reinigung meine Pickel?" Denn was eigentlich Linderung bringen soll, führt oft zu noch mehr Unreinheiten. Wir klären auf, welche Mechanismen dahinterstecken und zeigen dir den Weg zu einer hautfreundlichen Pflegeroutine, die wirklich funktioniert.

Nutzerfrage an unser Ärzteteam

Liebe Formel Skin-Experten, 

ich bin total frustriert! Seit vier Wochen benutze ich eine neue Anti-Akne-Gesichtsreinigung mit Salicylsäure aus der Drogerie, aber meine Haut wird immer schlimmer! Jeden Tag kommen neue Pickel dazu, obwohl auf der Verpackung steht “bekämpft Akne effektiv”. Wasche ich vielleicht zu oft? Oder ist das Produkt schuld? Manche sagen, das wäre normal am Anfang, aber wie lange soll das so weitergehen? Ich verstehe nicht, warum etwas, das gegen Pickel helfen soll, alles nur noch schlimmer macht!

Verzweifelt und ratlos, 

Akne-Chaos

Antwort unserer Dermatologin

Liebe Akne-Chaos,

Zunächst einmal bist du wirklich nicht allein mit diesem Problem. Viele junge Menschen mit Akne machen genau die gleiche Erfahrung und die Haut wirkt nach dem Start mit einem neuen Anti-Pickel-Produkt plötzlich schlechter. Besonders Inhaltsstoffe wie Salicylsäure, AHA, BHA oder Retinoide können anfangs eine sogenannte Purging-Phase auslösen: Unterirdische Unreinheiten kommen schneller an die Oberfläche. Doch nicht immer steckt Purging dahinter, denn manchmal handelt es sich um eine echte Unverträglichkeit oder schlicht ein Produkt, das nicht zu deinem Hauttyp passt. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Einordnung und ein paar cleveren Anpassungen deiner Hautpflege-Routine kannst du deine Haut beruhigen und langfristig sichtbar verbessern. 

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Das Purging-Phänomen verstehen

Was ist Purging?

Purging ist eine vorübergehende Hautverschlechterung, die entsteht, wenn bestimmte Wirkstoffe, wie Salicylsäure, Retinoide oder AHA-/BHA-Säuren, die Hauterneuerung beschleunigen. Stell dir vor: Deine Haut macht eine Art Frühjahrsputz, nur leider sieht es dabei erstmal chaotischer aus, als es vorher war. Genau das ist Purging. Klingt super? Der Haken daran ist, dass unterirdische Pickel, die ohnehin schon in den Startlöchern standen, plötzlich viel schneller an die Oberfläche gelangen. Das Ergebnis sind mehr Pickel auf einmal. 

Das klingt erstmal frustrierend, hat aber einen positiven Effekt, denn Purging ist kein Rückschritt, sondern ein Zwischenschritt. Die Haut klärt sich langfristig, sobald die Anpassungsphase vorbei ist. 

Meist hält Purging zwischen 2 und 8 Wochen an, in manchen Fällen bis zu 12 Wochen. 

Der Mechanismus dahinter 

Durch die beschleunigte Zellerneuerung lösen sich Verhornungen in den Poren. Alles, was ohnehin da war, kommt nun sichtbarer an die Oberfläche. Dies erklärt, warum deine Haut kurzfristig unruhiger aussieht. Sobald sich deine Haut an den Wirkstoff gewöhnt hat, bessert sich das Hautbild ebenfalls. Wichtig ist nur, den Unterschied zwischen Purging und einer echten Verschlechterung zu kennen. 

Purging vs. echte Verschlechterung

Wenn deine Haut plötzlich schlechter aussieht, nachdem du ein neues Produkt gestartet hast, ist die Verwirrung groß. Ist das noch ein normaler Teil des Purging-Prozesses oder doch ein Zeichen dafür, dass deine Haut das Produkt nicht verträgt? Genau hier liegt der entscheidende Unterschied. Mit ein paar klaren Anhaltspunkten kannst du schnell herausfinden, ob es sich um ein vorübergehendes Chaos mit Happy End handelt, oder ob du deine Routine besser überdenken solltest.

So erkennst du, ob es echtes Purging ist:  

  • Purging ist wie ein kurzfristiges Chaos mit langfristigem Gewinn.

  • Pickel treten nur an Stellen auf, die ohnehin zu Unreinheiten neigen. 

  • Die Haut wirkt unruhig, aber nicht wund oder schmerzhaft. 

  • Nach spätestens 6-8 Wochen bessert sich die Situation deutlich. 

  • Gesamtdauer: maximal 12 Wochen.

Eine Problemreaktion erkennst du dagegen so: 

  • Pickel entstehen an neuen Stellen (z.B. Hals, Kiefer oder Wangen).

  • Es kommt zu starkem Juckreiz, Brennen, Schuppung oder offenen Stellen.

  • Deine Haut bleibt auch nach 12 Wochen gleich schlecht oder noch schlimmer.

Dann handelt es sich nicht um Purging, sondern um Unverträglichkeit oder Überpflegung. 

Typische Auslöser fürs Purging

  • Salicylsäure (BHA): Löst abgestorbene Hautzellen in den Poren.

  • AHA-Säuren (z.B. Glykolsäure): Peelen die oberste Hautschicht. 

  • Retinoide (Retinol, Adapalen): Beschleunigen die Hauterneuerung stark.

  • Benzoylperoxid: Wirkt antibakteriell, kann aber auch reizen. 

Wann ist es kein Purging?

Nicht jede Verschlechterung der Haut ist auch gleich Purging. Klar erkennst du es daran, wenn: 

  • die Haut flächig gerötet ist, 

  • starker Juckreiz oder Brennen auftreten, 

  • Pickel an ungewöhnlichen Stellen auftauchen, wo du sonst keine Probleme hast, 

  • oder deine Haut sich auch nach 3 Monaten nicht stabilisiert.

Eine Frau mit lockigem Haar reinigt ihr Gesicht mit Wattepads vor einem rosa Hintergrund.

Problematische Inhaltsstoffe in Anti-Akne-Reinigern

Viele Produkte aus der Drogerie oder sogar aus der Apotheke versprechen schnelle Hilfe gegen Pickel. Doch nicht alles, was auf den ersten Blick clever klingt, tut deiner Haut auch wirklich gut. Manche Inhaltsstoffe können Akne sogar verschlimmern, indem sie die Hautbarriere schwächen, Reizungen hervorrufen oder Poren verstopfen. Hier erfährst du, welche Problemstoffe du besser im Blick behalten solltest. 

1. Komedogene Inhaltsstoffe

Das Label “nicht-komedogen” klingt beruhigend, ist aber leider kein geschützter Begriff. Hersteller dürfen es praktisch nach Belieben verwenden, auch wenn das Produkt Inhaltsstoffe enthält, die Poren verstopfen. Häufige Auslöser sind zum Beispiel Cetyl Acetate oder Isopropyl Myristate. Aber auch bestimmte Pflanzenöle (allen voran Kokosöl) oder Wachse können unbemerkt Unreinheiten begünstigen. 

2. Aggressive Alkohole

In vielen Anti-Pickel-Reinigern stecken Isopropyl Alcohol oder Alcohol Denat. Diese Alkohole wirken zwar entfettend, entziehen der Haut aber gleichzeitig Feuchtigkeit und schwächen ihre natürliche Schutzbarriere. Das Ergebnis ist, dass die Haut mit einem Rebound-Effekt reagiert und noch mehr Talg produziert. Neue Pickel sind damit quasi vorprogrammiert. 

3. Überdosierung von Wirkstoffen

Mehr hilft nicht automatisch mehr. Eine BHA-Konzentration über 2 % kann die Haut unnötig reizen. Auch die Kombination von mehreren Wirkstoffen, wie etwa Retinol, Salicylsäure und Benzoylperoxid, kann viele Hauttypen überfordern. Besonders kritisch ist es, wenn diese Produkte zu oft hintereinander angewendet werden. Die Folge sind Rötungen, Schuppungen und ein dauerhaft gestresstes Hautbild. 

4. Harte Tenside

Stark schäumende Reiniger enthalten oft Sodium Lauryl Sulfate (SLS). Dies klingt nach einer gründlichen Reinigung, ist aber in Wahrheit viel zu aggressiv: SLS entfernt nicht nur Schmutz und Öl, sondern gleich die komplette natürliche Schutzschicht der Haut. Das macht sie anfälliger für Irritationen und neue Pickel. Bessere Alternativen sind sanfte Tenside wie Sodium Cocoyl Isethionate oder Coco-Glucoside, die reinigen, ohne auszutrocknen.

Die häufigsten Reinigungsfehler bei Akne

Nicht nur die Wahl der Produkte, auch ihre Anwendung entscheidet, ob deine Haut sich verbessert oder unnötig gestresst wird. Viele machen unbewusst typische Fehler in ihrer Reinigungsroutine, die Pickel sogar verschlimmern können. 

1. Übermäßiges Waschen

Klingt logisch, ist aber nicht hilfreich. Wer sein Gesicht öfter als zweimal täglich wäscht, schadet der Hautbarriere. Wird sie beschädigt, reagiert die Haut mit einem Rebound-Effekt: Sie produziert mehr Talg und so entstehen neue Pickel. 

2. Falsche Anwendung

Mehr Einwirkzeit bedeutet nicht gleichzeitig auch mehr Wirkung. Produkte mit AHA, Retinol oder Salicylsäure sollten nur wie empfohlen verwendet werden. Auch heißes Wasser trocknet die Haut stark aus und verschlechtert Entzündungen. Dazu kommt, dass grobes Rubbeln mit einem Handtuch oder Peeling die Haut unnötig reizt. 

3. Problematische Kombinationen

Nicht jeder Wirkstoff verträgt sich mit jedem Wirkstoff. Beliebte Fehler sind z.B.:

  • Salicylsäure und Retinol am selben Abend können eine Überforderung der Haut zur Folge haben.

  • Mehrere Säuren gleichzeitig können zu Hautschäden führen. 

  • Benzoylperoxid und Vitamin C reagieren oxidativ. 

Hier gilt: Weniger ist mehr. Setze lieber auf einen klaren, durchdachten Aufbau deiner Routine. 

4. Zu schnelle Steigerung

Viele starten zu ambitioniert. Produkte werden direkt täglich oder in hohen Konzentrationen angewendet. Das überfordert die Haut und führt zu Irritationen. Besser ist es, die Produkte langsam einzuschleichen. Anfangs sollten sie nur 2-3 x pro Woche angewandt werden, bis sich die Haut daran gewöhnt hat.

Deine personalisierte Hautpflege

Mit Deinem individuellen Hautpflegeset von FORMEL SKIN wollen wir Dir eine vollständige Routine gegen unreine Haut, Pickel & Co. bieten. Deshalb erhältst Du von uns drei Produkte mit den Wirkstoffen, die perfekt zu Deiner Haut passen:

  • Reinigungsgel

    Unser schäumendes Reinigungsgel klärt verstopfte Poren, entfernt Unreinheiten und bereitet Deine Haut ideal auf die Wirkstoffe vor.

    • Salicylsäure, Panthenol, Aloe Vera
    • entzündungshemmend, verfeinernd, feuchtigkeitsspendend
    • frei von Sulfaten, Parabenen & Paraffin
    • frei von Tierversuchen
  • Deine Formel

    Die Wirkstoff-Formel ist personalisiert und wird regelmäßig entsprechend Deiner sich verändernden Hautbedürfnisse angepasst.

    • medizinisch wirksame, aktive Inhaltsstoffe
    • präzise auf Deine Hautbedürfnisse abgestimmt
    • verschreibungspflichtig
    • stetig an Deinen Behandlungsfortschritt angepasst
  • Leichte Pflege

    Unsere Feuchtigkeitscreme pflegt Deine Haut, stärkt ihre natürliche Barriere und trägt zu einem gesünderen, gleichmäßigeren Teint bei.

    • Ceramide, Panthenol, Squalan, Niacinamide, Bisabolol, Tocopherol
    • leichte, parfümfreie Textur, die beruhigt
    • frei von Sulfaten, Parabenen & Paraffin
    • frei von Tierversuchen

Die richtige Reinigungsroutine bei Akne

Eine klare und sanfte Routine ist das A und O, wenn du Akne wirklich in den Griff bekommen willst. Viele Betroffene setzen auf zu viele Produkte gleichzeitig und verschlimmern so die Situation. Die beste Hautpflege-Routine bei Pickeln ist konsequent, aber nicht aggressiv. 

Morgens: Sanft in den Tag starten

Deine Haut muss morgens nicht tiefengereinigt werden. Hier reicht eine milde, pH-neutrale Reinigung (pH 5,5-6,5), die Schweiß und überschüssigen Talg entfernt, ohne die Hautbarriere zu reizen. 

Anschließend setzt du auf eine leichte Feuchtigkeitspflege mit Inhaltsstoffen wie: 

Der wichtigste Schritt am Morgen ist, einen Sonnenschutz mit mindestens LSF 30 aufzutragen, auch an grauen Regentagen. UV-Strahlung verstärkt nicht nur die Hautalterung, sondern auch Entzündungen und Pickelmale. 

Person with a towel on their head sprays mist on their face in a dimly lit room, standing near a mirror and light fixture.

Abends: Gründlich, aber schonend reinigen

Abends braucht deine Haut mehr Aufmerksamkeit, weil Schmutz, Makeup und Sonnenschutz entfernt werden müssen. Starte mit einem sanften Makeup-Entferner oder Cleansing Balm und reinige die Haut danach mit einem milden Cleanser. 

2-3 x pro Woche kannst du zusätzlich einen Wirkstoff einbauen, wie zum Beispiel: 

  • Salicylsäure (BHA, 0,5-2 %): löst verstopfte Poren

  • Benzoylperoxid (2,5 %): punktuell gegen akute Pickel

  • Retinol (0,1-0,2 %): langsam einschleichen, 1 x pro Woche starten

Wichtig ist es, nicht alle Wirkstoffe gleichzeitig zu verwenden! Setze lieber Schritt für Schritt auf eine klare Routine, die deine Haut nicht überfordert. 

Zum Abschluss gehört immer eine beruhigende Feuchtigkeitspflege, die die Haut regeneriert und Irritationen ausgleicht.  

Empfohlene Wirkstoffe und Dosierung

Salicylsäure (BHA): 0,5-2 %, 2-3 x pro Woche

Hilft verstopfte Poren zu lösen und Entzündungen zu reduzieren. Nicht direkt täglich starten, sondern langsam einschleichen lassen. 

Benzoylperoxid 2,5 %, punktuell

Wirkt antibakteriell und bekämpft entzündete Pickel direkt. Am besten nur gezielt auf einzelne Stellen auftragen.

Retinol 0,1-0,2 %, 1 x pro Woche zu Beginn

Regt die Zellerneuerung an und beugt Unreinheiten vor. Langsam einführen, um Reizungen zu vermeiden.

Hautfreundliche Inhaltsstoffe

Einige Wirkstoffe sind wahre Gamechanger, weil sie die Haut nicht reizen, sondern stärken: 

  • Niacinamid: reduziert Entzündungen und reguliert die Talgproduktion

  • Ceramide: reparieren die Hautbarriere

  • Hyaluronsäure: polstert auf und spendet Feuchtigkeit

Eine Person mit geschlossenen Augen, die goldene Augenklappen trägt, einen ruhigen Gesichtsausdruck hat und geflochtene Haare trägt.

Weitere Akne-Auslöser erkennen

Nicht immer ist allein die Hautpflege schuld, wenn Pickel austreten. Häufig spielen äußere oder innere Faktoren eine entscheidende Rolle. Wer seine Haut langfristig verbessern möchte, sollte diese zusätzlichen Akne-Auslöser kennen und vermeiden. 

Hormonelle Einflüsse

Hormone haben großen Einfluss auf die Haut. Viele erleben zyklusbedingte Akne rund um die Periode. Auch Stress kann durch den Anstieg von Cortisol Unreinheiten verstärken. Zusätzlich können Schilddrüsenstörungen die Haut aus dem Gleichgewicht bringen. 

Mechanische Reizung

Alles, was die Haut nicht atmen lässt oder ständig reibt, kann Pickel begünstigen. Typische Beispiele sind enge Kleidung beim Sport, Schutzmasken (bekannt als “Maskne”) oder auch das häufige Berühren des Gesichts mit den Händen. 

Lifestyle-Faktoren

Auch alltägliche Gewohnheiten können Akne fördern. Wer nach dem Sport nicht direkt duscht, riskiert verstopfte Poren durch Schweiß und Bakterien. Schmutzige Handtücher oder Kissenbezüge sind wahre Bakterienschleudern. Ebenso können Haarprodukte mit Silikonen oder Ölen Hautunreinheiten entlang des Haaransatzes verursachen. 

Kosmetik als Auslöser

Nicht jede Creme oder Foundation ist hautfreundlich. Produkte mit komedogenen Inhaltsstoffen können Poren verstopfen. Auch nicht gründlich entferntes Makeup oder zu reichhaltige Nachtcremes belasten die Haut zusätzlich. 

Praktische Tipps zum Übergang

Wenn du eine neue Hautpflege-Routine startest, braucht deine Haut Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Damit der Übergang möglichst sanft verläuft, helfen diese Strategien:

Sanfte Einführung neuer Produkte

Starte langsam und überfordere deine Haut nicht. Beginne mit 1-2 Anwendungen pro Woche und steigere dich erst nach einigen Wochen. Führe außerdem immer nur ein neues Produkt alle zwei Wochen ein. So erkennst du besser, was deine Haut verträgt. Vor der ersten Anwendung lohnt sich ein Patch-Test: Trage das Produkt 24 Stunden am Unterarm auf, bevor du es im Gesicht anwendest. 

Hauttagebuch führen

Dokumentiere täglich, welche Produkte du verwendest und wie deine Haut darauf reagiert. Notiere auch äußere Einflüsse wie Stress oder Zyklus, da diese Faktoren Pickel verstärken können. Wichtig ist, dass du mindestens 8 Wochen durchhältst, bevor du ein Urteil über die Wirksamkeit fällst. Hautpflege braucht Geduld. 

Beruhigungsstrategien bei Reizung

Zeigt deine Haut Anzeichen von Irritationen, hilft eine kurze Pause von der Anwendung. Reinige anschließend 2-3 Tage lang nur mit einem milden Cleanser und verzichte auf aktive Wirkstoffe. Kühlende Kompressen mit Kamillentee beruhigen zusätzlich. Greife zu Pflegeprodukten mit Niacinamid oder Ceramiden, um die Hautbarriere zu stärken. Ein Sonnenschutz bleibt dabei Pflicht, auch an bewölkten Tagen. 

Realistische Erwartungen

Wer mit einer neuen Anti-Akne-Routine startet, wünscht sich schnelle Ergebnisse. Doch Hautpflege braucht Geduld. Gerade bei aktiven Wirkstoffen wie Salicylsäure oder Retinol kommt es in den ersten Wochen häufig zu Purging, also einer vorübergehenden Verschlechterung. Das ist normal und bedeutet nicht, dass das Produkt schlecht ist. 

Wichtig ist zu wissen, dass sich sichtbare Verbesserungen meist erst nach 6-12 Wochen zeigen. Eine wirklich stabile Haut entsteht oft sogar erst nach 3-6 Monaten konsequenter Anwendung. Deshalb gilt: Geduld und Kontinuität schlagen einen ständigen Produktwechsel. 

Ebenso entscheidend ist, dass nicht jedes Produkt zu jedem Hauttyp passt. Was bei einer Person funktioniert, kann bei einer anderen keine Wirkung zeigen. Höre auf deine Haut, denn Individualität ist der Schlüssel zu einem langfristigen Erfolg.  

Wann professionelle Hilfe sinnvoll ist

Auch die beste Pflegeroutine hat manchmal ihre Grenzen. Spätestens dann solltest du ärztliche Unterstützung in Anspruch nehmen. Das gilt besonders, wenn:

  • sich deine Haut nach 3 Monaten konsequenter Pflege nicht bessert
  • tiefe, schmerzhafte Zysten auftreten
  • bereits Narben entstehen
  • du dich durch Akne psychisch stark belastet fühlst oder ein hormonelles Problem vermutet wird

Wissenschaftliche Quellen

  • Kligman AM. “An overview of acne.” J Invest Dermatol. 1974.

  • Zaenglein AL et al. “Guidelines of care for the management of acne vulgaris.” J Am Acad Dermatol. 2016.

  • Thiboutot D et al. “Pathogenesis of acne vulgaris.” J Am Acad Dermatol. 2009.

  • Leyden JJ. “Therapy for acne vulgaris.” N Engl J Med. 1997.

Dreno B. “Purging vs. flare: Clinical considerations in acne treatment.” Dermatology. 2018.

FAQs

  • Wie erkenne ich, ob es Purging oder eine echte Verschlechterung ist?

    Purging ist eine vorübergehende Erstverschlechterung an Stellen, an denen du ohnehin zu Pickeln neigst, während eine echte Verschlechterung neue Hautprobleme oder starke Reizungen verursacht. 

    Purging dauert in der Regel 4-12 Wochen und zeigt sich durch kleine Pickel an bekannten Problemzonen. Wenn jedoch neue Pickel an ungewohnten Stellen auftreten oder Symptome wie Juckreiz, Brennen oder starke Schuppung entstehen, handelt es sich meist nicht um Purging, sondern um eine Unverträglichkeit.

  • Wie lange sollte ich ein Produkt ausprobieren?

    Neue Hautpflegeprodukte sollten mindestens 8-12 Wochen getestet werden, bevor man ihre Wirkung zuverlässig beurteilen kann. 

    Die Haut benötigt Zeit, um sich an Wirkstoffe zu gewöhnen. Erste sichtbare Verbesserungen treten oft erst nach 6 Wochen auf. Nur bei starken Nebenwirkungen wie Schmerzen oder anhaltender Rötung sollte ein Produkt sofort abgesetzt werden.

  • Kann ich trotz Akne ein Gesichtsöl verwenden?

    Ja, Gesichtsöle sind auch bei Akne möglich, solange sie nicht komedogen sind und die Poren nicht verstopfen.

    Geeignet sind leichte Öle wie Jojobaöl, Hanföl oder Squalan, die Feuchtigkeit spenden, ohne die Haut zu belasten. Schwere Öle wie Kokosöl oder Kakaobutter sind bei Akne weniger empfehlenswert. Am besten wird das Öl sparsam als letzter Pflegeschritt aufgetragen.

  • Welche Reinigungsgeräte sind bei Akne sinnvoll?

    Milde Reinigungsgeräte können die Hautpflege unterstützen, aggressive Tools verschlimmern Akne jedoch.

    Empfehlenswert sind sanfte Silikonbürsten oder Mikrofaser-Pads, die die Reinigung erleichtern. Harte Bürstenköpfe oder mechanische Peelings reizen die Haut zu stark und sollten vermieden werden. Auch sanfte Geräte sollten maximal ein-bis zweimal pro Woche eingesetzt und gründlich gereinigt werden.

  • Hilft häufigeres Waschen gegen Pickel?

    Nein, zu häufiges Waschen schadet der Haut und kann Akne verstärken. 

    Die ideale Routine ist eine Reinigung morgens und abends mit einem milden Cleanser. Häufigeres Waschen trocknet die Haut aus, stört die Hautbarriere und kann die Talgproduktion steigern. Zwischendurch genügt es, das Gesicht nur mit Wasser abzuspülen, falls ein Frischegefühl gewünscht ist.

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