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Ein tätowierter Arm mit bunten Motiven, darunter ein Gesicht, Schuppen und Blumen, ist vor einem dunklen Hintergrund zu sehen.

Frag einen Dermatologen: Warum bekomme ich Pickel auf meinem Tattoo?

Hautratgeber

Dr. Sarah Bechstein

Mitbegründerin von FORMEL SKIN

In diesem Artikel

Willkommen bei "Frag einen Dermatologen", deiner vertrauenswürdigen Anlaufstelle für Informationen rund um eine gesunde Haut. In dieser Serie beantworten unsere Ärzt:innen echte Fragen unserer Community - klar, verständlich und anwendbar.

Bei der heutigen Frage geht es um ein Thema, das viele Tattoo-Träger verunsichert: "Warum bekomme ich Pickel auf meinem Tattoo?" Denn obwohl das Tattoo längst abgeheilt scheint, können plötzlich Unreinheiten auftreten. Wir erklären dir, warum das passiert und wie du deine tätowierte Haut richtig pflegst, ohne deine Tinte zu gefährden.

Nutzerfrage an unser Ärzteteam

Liebe Formel Skin-Experten,

 Ich habe vor drei Monaten ein wunderschönes Tattoo stechen lassen, aber seitdem bekomme ich immer wieder Pickel darauf! Ist das normal? Ich habe Angst, dass die Unreinheiten meine Tinte beschädigen könnten. Kann ich normale Akne-Produkte verwenden, oder schaden die dem Tattoo? Mein Tätowierer meinte nur “das geht vorbei”, aber es wird eher schlimmer. Was soll ich tun?

Besorgt und ratlos, 

Tinte in Not

Antwort unserer Dermatologin

Liebe Tinte in Not, 

Deine Sorge ist nicht ungewöhnlich, denn Pickel auf Tattoos sind tatsächlich keine Seltenheit. Viele bemerken nach dem Stechen oder sogar Wochen später plötzlich Mitesser, Pusteln oder entzündete Stellen auf der tätowierten Haut. Das kann verunsichern: Ist das normal? Muss ich mir Sorgen machen? 

Wichtig ist zu wissen, auch wenn dein Tattoo äußerlich abgeheilt scheint, bleibt die darunterliegende Haut verändert. Die Nadel dringt beim Stechen in die mittlere Hautschicht (Dermis) ein, was Mikroverletzungen hinterlässt und die Porenstruktur verändert. Zusätzlich können Narbengewebe, Reibung oder Pflegeprodukte das Hautbild beeinflussen. Genau das macht die tätowierte Haut anfälliger für Unreinheiten. 

Die gute Nachricht: In den meisten Fällen lässt sich das gut in den Griff bekommen, ohne dass deine Tinte Schaden nimmt. 

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Warum Pickel auf Tattoos entstehen

Ein Tattoo ist eine kontrollierte Hautverletzung, bei der Farbe etwas 1,5-2 mm tief in die Dermis eingebracht wird. Auch wenn die Hautoberfläche schnell abheilt, bleibt die Struktur darunter verändert. Dies kann die Talgproduktion beeinflussen, feine Narben bilden und Poren leichter verstopfen lassen. 

Typische Auslöser für Pickel nach dem Tätowieren:

  • Veränderte Hautstruktur: Heilungsprozesse können die Haut verdicken oder unregelmäßig machen, was den natürlichen Talgabfluss stört. 

  • Falsche oder überpflegte Nachsorge: Zu reichhaltige Cremes oder ständiges Nachcremen können die Haut abdichten und eine Hitzestau verursachen. 

  • Follikulitis (Haarwurzelentzündung): Rasieren oder enge Kleidung reigen die Haarfollikel und kleine, rote Pusteln können entstehen. 

  • Allergien auf Farbpigmente: Besonders bei roten oder violetten Tattoofarben können Juckreiz, Rötungen oder Pusteln auftreten. 

Klassische Akne: Wenn du generell zu Unreinheiten neigst, kann sich Akne auch auf tätowierten Stellen zeigen. Diese kann durch Stress, Hormone oder eine komedogene Pflege entstehen.

Arten von “Pickeln” im Tattoo-Bereich

Nicht jeder Pickel auf deinem Tattoo ist gleich. Hinter Hautveränderungen können unterschiedliche Ursachen stecken. Hier ein Überblick, wie du sie erkennst:

1. Echte Akne

Typisch sind fettige Haut, Mitesser und talgreiche Pusteln. Oft treten sie zusätzlich an anderen Stellen außerhalb des Tattoos auf. Die Behandlung erfolgt wie bei normaler Akne, zum Beispiel mit milden Wirkstoffen wie Salicylsäure oder Niacinamid.

2. Milien (Grießkörner)

Keine Pickel im klassischen Sinn, sondern winzige, weiße Kügelchen unter der Haut. Sie entstehen nach der Heilung, vor allem bei trockener oder verdickter Haut. Idealerweise sollten sie ausschließlich von medizinischem Fachpersonal entfernt werden. 

3. Follikulitis (Haarwurzelentzündung)

Kleine, runde Pusteln rund um die Haaransätze, die manchmal gerötet sind oder jucken. Häufig wird eine Haarwurzelentzündung durch Rasur, Reibung oder schwitzige Kleidung ausgelöst. Sie ist in der Regel harmlos, aber trotzdem lästig. 

4. Allergische Reaktionen

Rötungen, Schwellungen, Juckreiz oder kleine Bläschen, die oft in Verbindung mit bestimmten Farben (z.B. Rot oder Violett) stehen. Treten allergische Reaktionen auf, ist ein dermatologischer Check ratsam. 

5. Infektionen

Eine Infektion ist selten, aber ernst. Symptome sind starke Rötungen, Eiter, Schmerzen oder ein Hitzegefühl. Hier ist eine ärztliche Beratung unbedingt nötig, denn eine unbehandelte Infektion kann dein Tattoo langfristig schädigen. 

Wenn du unsicher bist, lieber einmal mehr nachfragen als zu spät reagieren.

Close-up of a fresh tattoo featuring a stylized eye with prominent eyelashes and bold lines, slightly glistening on the skin.

Was hilft sicher gegen Pickel auf tätowierter Haut?

Pickel oder Pusteln auf tätowierter Haut sind nicht ungewöhnlich. Vor allem, wenn das Tattoo schon älter ist. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Pflege kannst du viel tun, um Hautunreinheiten zu lindern, ohne dein Tattoo zu gefährden. Voraussetzung: Die Haut ist vollständig abgeheilt (mindesten 3-6 Monate nach dem Stechen).

Sanfte, regelmäßige Reinigung

Zweimal täglich mit lauwarmem Wasser und einem parfümfreien, pH-neutralen Reiniger waschen. Vermeide Reibung durch Waschlappen, Schwämme oder raue Handtücher. Nutze stattdessen deine sauberen Hände, massiere den Reiniger sanft für ca.30 Sekunden ein und tupfe die Haut anschließend vorsichtig trocken. So reduzierst du Talg, Schweiß und Keime, ohne die Hautbarriere zu belasten. 

Bewährte Wirkstoffe, aber nur auf vollständig abgeheilter Haut

Salicylsäure (0,5-1%)

Salicylsäure ist besonders wirksam bei unreiner Haut. Sie dringt tief in die Poren ein, löst dort überschüssigen Talg und abgestorbene Hautzellen und hilft so, verstopfte Poren zu befreien. Da sie mild schälend wirkt, sollte sie nur auf abgeheilter, nicht mehr empfindlicher tätowierter Haut verwendet werden. Ein vorheriger Patch-Test ist empfehlenswert.

Benzoylperoxid (2,5%)

Dieser bewährte Wirkstoff hat eine starke antibakterielle Wirkung und bekämpft gezielt die Bakterien, die Akne fördern. Gleichzeitig wirkt er entzündungshemmend. Aufgrund seiner potenziell reizenden Wirkung und der Möglichkeit, Textilien zu bleichen, sollte Benzoylperoxid nur punktuell und in niedriger Konzentration eingesetzt werden. 

Niacinamid (bis 10%)

Ein vielseitiger Wirkstoff, der Rötungen mindert, die Talgproduktion reguliert und die Hautbarriere stärkt. Niacinamid ist in der Regel sehr gut verträglich, auch bei empfindlicher oder tätowierter Haut. Es eignet sich gut zur Pflege zwischen akuten Entzündungsphasen. 

Panthenol

Panthenol (Provitamin B5) beruhigt gereizte Haut, fördert die Heilung kleiner Hautschäden und spendet intensiv Feuchtigkeit. Es ist besonders hilfreich bei Spannungsgefühlen oder Rötungen und sehr gut geeignet für die Pflege tätowierter Haut. 

Zinksalbe

Zink hat eine entzündungshemmende und leicht austrocknende Wirkung. Als punktuelle Behandlung über Nacht hilft Zinksalbe, entzündete Pickel schneller abklingen zu lassen. Wichtig ist, die Haut morgens gründlich abzuwaschen, um Rückstände zu vermeiden. 

Was du besser vermeiden solltest

Auch wenn Pickel auf deinem Tattoo stören, richten manche Maßnahmen mehr Schaden an als Nutzen. Finger weg vom Ausdrücken! Das kann nicht nur Entzündungen verschärfen, sondern auch Pigmente verschieben oder Narben hinterlassen. 

Aggressive Wirkstoffe wie hochdosierte Säuren (>10%), Retinoide direkt auf dem Tattoo oder alkoholhaltige Produkte reizen die Haut und können die Farbschicht schädigen. 

Hausmittel wie Zahnpasta, Backpulver, Zitronensaft oder ätherische Öle wirken oft zu aggressiv. Sie fördern Irritationen, greifen die Hautbarriere an und bergen Allergierisiken.

Sonne ohne Schutz ist besonders problematisch. UV-Strahlung kann Entzündungen verstärken, Pigmente aufhellen und die Heilung verzögern. Verwende daher mindestens LSF 30, besser mehr. 

Überpflege ist ebenfalls kontraproduktiv. Ständiges Nachcremen oder zu fettige Cremes können einen Hitzestau verursachen, was Pickelbildung begünstigt. 

Deine personalisierte Hautpflege

Mit Deinem individuellen Hautpflegeset von FORMEL SKIN wollen wir Dir eine vollständige Routine gegen unreine Haut, Pickel & Co. bieten. Deshalb erhältst Du von uns drei Produkte mit den Wirkstoffen, die perfekt zu Deiner Haut passen:

  • Reinigungsgel

    Unser schäumendes Reinigungsgel klärt verstopfte Poren, entfernt Unreinheiten und bereitet Deine Haut ideal auf die Wirkstoffe vor.

    • Salicylsäure, Panthenol, Aloe Vera
    • entzündungshemmend, verfeinernd, feuchtigkeitsspendend
    • frei von Sulfaten, Parabenen & Paraffin
    • frei von Tierversuchen
  • Deine Formel

    Die Wirkstoff-Formel ist personalisiert und wird regelmäßig entsprechend Deiner sich verändernden Hautbedürfnisse angepasst.

    • medizinisch wirksame, aktive Inhaltsstoffe
    • präzise auf Deine Hautbedürfnisse abgestimmt
    • verschreibungspflichtig
    • stetig an Deinen Behandlungsfortschritt angepasst
  • Leichte Pflege

    Unsere Feuchtigkeitscreme pflegt Deine Haut, stärkt ihre natürliche Barriere und trägt zu einem gesünderen, gleichmäßigeren Teint bei.

    • Ceramide, Panthenol, Squalan, Niacinamide, Bisabolol, Tocopherol
    • leichte, parfümfreie Textur, die beruhigt
    • frei von Sulfaten, Parabenen & Paraffin
    • frei von Tierversuchen

So beugst du Pickeln auf dem Tattoo vor

Die richtige Pflege beginnt direkt nach dem Stechen: Halte die empfohlene Heilungsphase von 2-4 Wochen konsequent ein. Verwende in dieser Zeit ausschließlich nicht reizende, parfümfreie Pflegeprodukte und sorge für ausreichend Feuchtigkeit, ohne die Haut zu überpflegen. 

Auch danach gilt: Sanfte Reinigung und Pflege ohne komedogene Inhaltsstoffe beugen Unreinheiten langfristig vor. 

Ein täglicher Sonnenschutz mit LSF 30 oder höher ist Pflicht, denn UV-Strahlen können die Haut reizen und Pickel begünstigen. Achte zudem auf atmungsaktive, lockere Kleidung, um eine mechanische Reibung zu vermeiden. 

Nicht zuletzt unterstützt ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Bewegung, Schlaf, einer ausgewogenen Ernährung und Stressreduktion deine Hautgesundheit und kann Hautprobleme deutlich reduzieren. 

A person applies oil from a dropper onto their forearm, which has a tattoo. The scene is softly lit, creating a calm atmosphere.

Wann solltest du ärztliche Hilfe suchen?

Nicht jede Hautreaktion lässt sich mit Selbstpflege beheben. Manchmal ist eine professionelle Unterstützung wichtig, um Haut und Tattoo zu schützen. 

Du solltest sofort ärztliche Hilfe aufsuchen, wenn: 

  • starke Schmerzen, Fieber oder Eiterbildung auftreten

  • sich Rötungen oder Entzündungen schnell ausbreiten

  • tastbare, schmerzhafte Knoten unter der Haut entstehen

Eiin Besuch bei der Dermatologin oder dem Dermatologen ist empfehlenswert, wenn: 

  • immer wieder Unreinheiten oder Pickel auf dem Tattoo auftreten

  • du vermutest, dass eine allergische Reaktion vorliegt (z.B. Rötung, Juckreiz oder kleine Bläschen)

  • sich dein Hautbild trotz sorgfältiger Pflege nach einigen Wochen nicht verbessert

  • auffällige Veränderungen wie Narben oder Farbverblassungen auftreten

  • du dir unsicher bist, welche Produkte für deine tätowierte Haut wirklich geeignet sind 

Wissenschaftliche Quellen

  • Dreno, B. et al. (2018). Inflamed tattoo complications: diagnosis and management. Journal of the American Academy of Dermatology.

  • Metcalf, J. et al. (2020). Tattoo-associated dermatoses: a retrospective study. Dermatology Practical & Conceptual.

  • Balzer, C. et al. (2019). Tattoo aftercare and skin reactions. Journal of Cosmetic Dermatology.

FAQs

  • Können Pickel mein Tattoo dauerhaft beschädigen?

    Meist nicht. Einzelne Pickel schaden einem abgeheilten Tattoo in der Regel nicht. Problematisch wird es, wenn du daran kratzt oder sie sich entzünden - das kann zu Farbveränderungen oder kleinen Narben führen.

  • Darf ich Retinol auf tätowierter Haut verwenden?

    Ja, aber nur auf vollständig verheilter Haut (nach ca. 6-8 Wochen). Retinol kann frische Tattoos reizen. Bei älteren Tattoos kannst du es in geringer Konzentration (max. 0,3%) anwenden, jedoch immer mit UV-Schutz. 

  • Wie lange nach dem Stechen kann ich Akne-Produkte verwenden?

    Frühestens nach 4-6 Wochen, wenn das Tattoo abgeheilt ist. Vorher sollte nur eine milde, beruhigende Pflege verwendet werden, jedoch keine Wirkstoffe wie Salicylsäure oder Benzoylperoxid. 

  • Sind rote Punkte auf meinem Tattoo normal?

    Kurz nach dem Stechen: ja. Treten sie später auf, kann es sich um Reizungen, allergische Reaktionen oder Akne handeln. Beobachte die Stelle und kontaktiere bei Unsicherheit einen Hautarzt.

  • Warum entstehen Pickel nur auf meinem Tattoo?

    Tätowierte Haut ist anfälliger für verstopfte Poren, eingewachsene Haare oder Reizungen. Schweiß, enge Kleidung oder okklusive Pflege können die Pickelbildung zusätzlich fördern.

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