

Wie bekomme ich Mallorca-Akne weg?
Wer sich im Sommer zum ersten Mal für eine längere Zeit in die Sonne legt und ohne Sonnenbrand davon kommt, wird oftmals wenige Stunden oder sogar Tage später doch noch überrascht: Obwohl der verwendete Sonnenschutz hätte ausreichen müssen, bilden sich auf der Haut kleine Bläschen, rote Flecken und Pusteln.
Diese Hautirritation trägt den medizinischen Namen Akne aestivalis und wird häufig als Mallorca-Akne oder Sommerakne bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis
Tipps vom Ärzt*innenteam
Dr. med. Sarah Bechstein
“Zwar ähneln sich die Symptome von Mallorca-Akne und der klassischen Akne, ihre Ursachen und die Behandlungen sind aber sehr unterschiedlich. Nur ein/e erfahrene Ärzt*in kann Dir dabei helfen, Mallorca-Akne zweifelsfrei zu diagnostizieren.”

Mallorca-Akne: Das Wichtigste auf einen Blick
- Da Mallorca-Akne/ Sonnenakne eine Lichtkrankheit ist, tritt sie vor allem in den warmen Sommermonaten in Erscheinung.
- Anders als Akne vulgaris, bildet sich die Mallorca-Akne vor allem an den Oberarmen, den Schultern und dem oberen Bereich des Rückens.
- Bei ausreichendem Sonnenschutz bildet sich die Sonnenakne innerhalb von wenigen Wochen von allein zurück.
Wie unterscheidet sich die Sommerakne von gewöhnlicher Akne?
Da sowohl der Name als auch einige der Symptome eine Verbindung zwischen der Mallorca-Akne und der herkömmlichen Akne (Akne vulgaris) vermuten lassen könnten, ist es wichtig, beide Erkrankungen klar voneinander zu trennen: Bei der Akne aestivalis handelt es sich um eine Lichtkrankheit (Lichtdermatose) deren Auslöser die Reaktion der empfindlichen Haut auf Sonnenlicht ist. Ein Zusammenhang mit der gewöhnlichen Akne gibt es nicht.
Wer ist von Mallorca-Akne betroffen?
Auffällig häufig wird die Sommerakne zwar bei Frauen im Alter zwischen 20 und 40 beobachtet, grundsätzlich können aber alle Altersgruppen und auch Kinder betroffen sein. Ansteckend ist die Mallorca-Akne nicht.
Symptome: Wie erkennt man eine Mallorca-Akne?
Zwar bestehen bei den Symptomen einige Überschneidungen mit der herkömmlichen Akne, die typischen Mitesser und oftmals eitrigen Pickel findet man bei der Sommerakne aber nicht. Stattdessen wird verstärkt neues Bindegewebe gebildet, welches unter anderem folgende Symptome lässt:
- Rote Flecken
- Pusteln (Bläschen)
- Nässende Knoten
Typisch für die Mallorca-Akne ist neben einem starken Juckreiz auch die rote Umrandung der Symptome. Zu den betroffenen Körperstellen gehören vor allem die Oberarme, die Schultern und der obere Bereich des Rückens sowie die Oberschenkel und das Dekolleté. Da das Gesicht generell einer höheren Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, reagiert es wesentlich weniger empfindlich und die Symptome treten dort nur in sehr abgeschwächter Form auf.
Welchen Verlauf nimmt die Mallorca-Akne?
Die Symptome treten meistens auf, wenn die Haut nach dem Winter zum ersten Mal für längere Zeit der Sonne ausgesetzt ist. Wer sich anschließend vor der Sonneneinstrahlung schützt – also den richtigen Sonnenschutz verwendet –, kann davon ausgehen, dass die Symptome selbstständig zurückgehen (Heilungsdauer 1 – 2 Wochen). Zu einer Narbenbildung kommt es bei der Sommerakne nicht. Am besten eignet sich hier ein Fluid oder Gel mit einem hohen Lichtschutzfaktor (mindestens LSF 30, besser LSF 50)
Welche Ursachen hat die Mallorca-Akne?
Um eine herkömmliche Sonnenallergie (polymorphe Lichtdermatose) handelt es sich bei der Mallorca-Akne nicht: Diese würde unter anderem auftreten, wenn kein ausreichender Sonnenschutz vorhanden war. Die Akne aestivalis entsteht hingegen, weil die Haut eine bestimmte Reaktion auf den verwendeten Sonnenschutz (oder Kosmetikprodukte) in Kombination mit UV-Strahlung zeigt. Dabei handelt es sich um eine spezielle Form der polymorphen Lichtdermatose: Im Gegensatz zur normalen Form reicht im Fall der Sommerakne nicht der bloße Kontakt der Haut mit Sonneneinstrahlung aus, um eine Reaktion hervorzurufen.
Vollständig geklärt sind die Ursachen der Mallorca-Akne bislang nicht. Die Vermutung der Experten: Sobald UV-Strahlung auf die Haut trifft, führt die Kombination aus körpereigenem Talg und den Fetten, Wachsen und Emulgatoren aus Sonnenschutzmitteln oder Pflegeprodukten zur Entzündung der Haarfollikel. Die Entzündung wird hervorgerufen, da sich durch das UV-Licht sogenannte freie Radikale unter der Haut bilden. Diese Molekül-Art schädigt Zellen und verbindet sich mit den Fetten auf der Haut, wodurch die entzündende Reaktion hervorgerufen wird.
Welche Risikofaktoren gibt es bei Akne aestivalis?
Experten gehen davon aus, dass die Sommerakne immer auch vererbbare Ursachen hat. Außerdem können sowohl besonders fettige Haut als auch das Verwenden von zu fettigen Sonnencremes die Entstehung begünstigen.
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Wie kann Mallorca-Akne behandelt werden?
Grundsätzlich ist die Mallorca-Akne selbstlimitierend – die Symptome gehen spätestens nach ein paar Wochen ohne Folgen zurück. Wichtig für den Heilungsprozess ist neben einem bestmöglichen Schutz vor weiterer Sonneneinstrahlung auch der Verzicht auf fetthaltige Hautpflegemittel. Um den Juckreiz zu lindern, helfen kühlende Umschläge und spezielle Gels oder Salben gegen Hautirritationen. In manchen Fällen können antiallergische Antihistaminika (z. B. Cetirzin oder Loratdin) helfen. Sie sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Eine Behandlung im Rahmen der Homöopathie ist nicht ausreichend.
Ein Besuch beim Dermatologen ist daher zwar nicht zwingend erforderlich, kann jedoch wichtig sein, sobald die Symptome ein größeres Ausmaß annehmen oder sich die Heilung über einen längeren Zeitraum hinzieht. Der Dermatologe kann zunächst feststellen, ob es sich tatsächlich um Akne aestivalis handelt, oder ob eine Verwechslung mit einem anderen Akne-Typ oder einer anderweitigen Hautkrankheit (z. B. photoallergische Dermatitis) vorliegt.
Bei der ärztlichen Behandlung kommen hauptsächlich Cremes und Gels mit den Retinoiden (Vitamin-A-Derivaten) Tretinoin oder Adapalen zum Einsatz. Sollte es während der Erkrankung zu einer zusätzlichen Infektion durch Bakterien kommen, wird mit dem Antibiotikum Minocyclin in Tablettenform behandelt.
Kann ich der Mallorca-Akne vorbeugen?
Grundsätzlich vorbeugen lässt sich der Mallorca-Akne nur sehr schwer. Wer jedoch in der Vergangenheit bereits öfter mit den Symptomen zu kämpfen hatte, sollte lange und starke Sonnenbestrahlung so weit wie möglich vermeiden und beim Sonnenschutz auf einen hohen Lichtschutzfaktor achten. Zusätzlich ist es wichtig, dass die verwendete Sonnencreme ohne ölige Inhaltsstoffe und Fette hergestellt wird und auch nur After-Sun-Produkte mit einem möglichst geringen Fettanteil genutzt werden. Bei besonders schweren Fällen der Akne aestivalis kann eine Lichttherapie sinnvoll sein, um die Haut auf die Sommermonate vorzubereiten.
Zusätzlich gibt es einige Tipps in Sachen Ernährung, die bei der Vorbeugung helfen können. So fungiert beispielsweise Beta-Carotin als natürlicher Hautschutz und Calcium kann dabei helfen, das Ausmaß der Symptome zu reduzieren. Wer also auf Nummer sicher gehen will, sollte bereits einige Wochen vor dem Sommer regelmäßig Lebensmittel wie Karotten, Milch, Käse oder Brokkoli in den Speiseplan einfließen lassen.
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