Die 8 häufigsten Arten kleiner Gesichtsbeulen
Wenn du immer wieder kleine Beulen im Gesicht bemerkst und nicht weißt, woher sie kommen oder warum deine Pflege nicht hilft, bist du damit nicht allein. Viele dieser Beulen sehen auf den ersten Blick gleich aus, haben aber ganz unterschiedliche Ursachen und benötigen deshalb verschiedene Behandlungsansätze. Hier findest du die acht häufigsten Arten kleiner Gesichtsbeulen und wie du sie zuverlässig erkennst und behandelst.
Geschlossene Komedonen - die “versteckten” Pickel
Aussehen: Kleine, hautfarbene oder leicht weiße Beulen (1-3 mm). Glatt, oft gehäuft auf Stirn, Nase und Kinn.
Was sie sind: Poren, die durch Talg und abgestorbene Hautzellen blockiert sind. Die Vorstufe zu entzündlicher Akne. Sie können sich zu roten Pickeln entwickeln, müssen es aber nicht.
Ursachen: Übermäßige Talgproduktion, Überpflegung, komedogene Produkte, hormonelle Schwankungen, fehlende Exfoliation.
Behandlung: Salicylsäure (BHA), 2% zur Porenreinigung, Retinoide zur Zellerneuerung, regelmäßige chemische Peelings (AHA/BHA), leichte, nicht-komedogene Feuchtigkeitspflege. Habe Geduld, erste Ergebnisse zeigen sich bereits nach 6-8 Wochen.
Milien - die hartnäckigen weißen Pünktchen
Aussehen: Winzige, harte, perlweiße Zysten (1-2mm), vor allem unter den Augen, auf Wangen und Nase. Sehr hart, unter der Haut “eingeschlossen”.
Was sie sind: Kleine Keratin-Einschlüsse, die nicht an die Oberfläche gelangen, haben keine Öffnung nach außen und sind daher nicht ausdrückbar.
Ursachen: Zu reichhaltige Augencremes oder Gesichtscremes, Sonnenschäden (verzögerte Hauterneuerung), nach Verletzungen oder Hautablationen, genetische Veranlagung.
Behandlung: Professionelle Entfernung nötig: Dermatologe sticht mit steriler Nadel ein. Zur Vorbeugung: leichte Cremes um den Augenbereich, milde Retinoide, regelmäßige Peelings, Laserbehandlungen möglich (bei vielen Milien).

Sebaceous Hyperplasia - die glänzenden Talgdrüsen-Beulen
Aussehen: Kleine, hautfarbene bis gelbliche Beulen (2-4 mm) mit einer typischen Delle in der Mitte. Glänzende, leicht durchscheinende Oberfläche, häufig auf Stirn, Nase und Wangen.
Was sie sind: Vergrößerte, überaktive Talgdrüsen (nicht verstopft, nur überwuchert), harmlos, aber kosmetisch störend, häufiger mit zunehmendem Alter.
Ursachen: Genetik und natürliche Talgdrüsen-Aktivität, UV-Schäden, Hautalterung, hormonelle Faktoren (Testosteron).
Behandlung: Topische Retinoide, Niacinamid 5-10 %, gezielte Laserbehandlungen oder Elektrokauterisation, Sonnenschutz zur Prävention ist Pflicht. Wichtig: völlig harmloses, rein kosmetisches Problem.
Keratosis Pilaris - die “Reibeisen-Haut”
Aussehen: Viele kleine, trockene oder raue, hautfarbene oder leicht rötliche Beulen an Wangen (bei Erwachsenen) oder Oberarmen.
Was sie sind: Keratin-Ansammlungen, genetische Hauterkrankung, Verhornungsstörungen der Haarfollikel.
Ursachen: Genetische Veranlagung, verschlimmert durch trockene Luft und Winter, oft begleitet von Ekzemen oder trockener Haut.
Behandlung: Urea-Cremes (10-20 %), Salicylsäure (2 %) oder AHA-Lotionen (Milchsäure 12 %), reichhaltige Feuchtigkeitspflege. Die Haut wird glatter, aber Keratosis Pilaris ist meist chronisch und gut kontrollierbar.
Fungal Acne (Malassezia Folliculitis) - die juckenden, gleichmäßigen Beulen
Aussehen: Viele kleine, gleichmäßige Beulen (1-2 mm), oft juckend, besonders auf Stirn, aber auch auf Brust/Rücken. Sehen aus wie kleine Pickel, reagieren aber nicht auf Akne-Behandlung.
Was sie sind: Hefepilz-Überwucherung in Haarfollikeln, keine “echte” Akne, sondern ein Pilz.
Ursachen: Feuchtigkeit, Hitze, Schweiß, Antibiotika-Einnahme, schwaches Immunsystem, ölige, okklusive Hautpflege.
Behandlung: Anti-Pilz-Shampoo als Maske, komplett ölfreie Pflege, ggf. Antimykotika. Bei schwerem Befall: Orale Anti-Pilz-Medikamente. Erste Besserung bereits nach wenigen Wochen.
Syringome - die kleinen Schweißdrüsen-Wucherungen
Aussehen: Kleine, hautfarbene bis gelbliche, glatte Beulen (1-3 mm) unter den Augen und auf den unteren Augenlidern. Meist symmetrisch, oft viele auf beiden Seiten.
Was sie sind: Gutartige Wucherungen von Schweißdrüsen-Gängen. Harmlos, nur kosmetisch störend. Häufiger bei Frauen, oft in der Pubertät und in den frühen 20ern.
Ursachen: Genetik, hormonelle Faktoren, keine direkte Verbindung zur Hautpflege.
Behandlung: Nur dermatologisch entfernbar (Elektrokauterisation, Laser, chirurgische Exzision), wachsen oft nach. Wichtig: Komplett harmlos, keine gesundheitlichen Risiken.
Periorale Dermatitis - die Mund- und Nasen-Beulen
Aussehen: Kleine rote Beulen und Papeln oft mit einer feinen Schuppung rund um Mund, Nase oder Kinn. Charakteristisch ist, dass der Ring um die Lippen frei bleibt.
Was sie sind: Entzündlicher Hautzustand (nicht Akne, nicht Rosacea), oft ausgelöst durch Überpflegung oder Steroide.
Ursachen: Topische Kortisoncremes, zu reichhaltige, okklusive Gesichtscremes, fluoridhaltige Zahnpasta, SLS (Sodium Lauryl Sulfate) in Produkten.
Behandlung: Null-Therapie (alle Produkte für 2-4 Wochen weglassen), sehr minimale, einfache Pflege, ggf. topische oder bei schwerem Befall orale Antibiotika. Wichtig: Kortison-Cremes machen es schlimmer.
Allergische Reaktion/ Kontaktdermatitis - die plötzlichen Beulen
Aussehen: Kleine, oft juckende Beulen oder Ausschlag, rote oder hautfarbene Beulen nach Produktkontakt.
Was sie sind: Allergische Reaktion auf Inhaltsstoffe, verzögerte Reaktion (Typ IV Allergie).
Ursachen: Duftstoffe, Konservierungsstoffe, ätherische Öle, neue Produkte wie Shampoo, Conditioner oder Gesichtscremes.
Behandlung: Verdächtiges Produkt sofort absetzen und zurück zu hypoallergener Basis-Pflege, kühlende Kompressen, bei schwerem Juckreiz orale Antihistaminika, ggf. Patch-Test beim Dermatologen.