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Frag einen Dermatologen: Wie lange dauert es, bis ein Pickel entsteht?

Frag einen Dermatologen

Dermatologen erklären den kompletten Lebenszyklus eines Pickels - und wann Prävention noch möglich ist

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Dr. Sarah Bechstein

Mitbegründerin von FORMEL SKIN

In diesem Artikel

Willkommen bei "Frag einen Dermatologen", deiner vertrauenswürdigen Anlaufstelle für Informationen rund um eine gesunde Haut. In dieser Serie beantworten unsere Ärzt:innen echte Fragen unserer Community - klar, verständlich und anwendbar.

Bei der heutigen Frage geht es um ein Mysterium, das viele beschäftigt: "Wie kann ein Pickel über Nacht entstehen?" Morgens ist die Haut noch klar, abends plötzlich ein schmerzhafter, roter Pickel - als wäre er aus dem Nichts aufgetaucht. Die Wahrheit dahinter ist überraschend: Die meisten Pickel entwickeln sich unsichtbar über Tage oder sogar Wochen, bevor sie plötzlich an die Oberfläche kommen. Wir erklären dir den kompletten Lebenszyklus eines Pickels in vier Phasen, zeigen dir die Frühwarnzeichen, die du bisher übersehen hast, und verraten, wann Prävention noch möglich ist - bevor der Pickel überhaupt sichtbar wird.

Nutzerfrage an unser Ärzteteam

Liebe Formel Skin-Experten, 

Ich habe eine Frage, die mich schon lange beschäftigt: Wie schnell entsteht eigentlich ein Pickel? Manchmal fühlt es sich an, als wäre mein Gesicht morgens noch völlig klar und abends habe ich plötzlich einen riesigen, schmerzhaften Pickel. Das kann doch nicht über Nacht passieren, oder?

Andererseits habe ich auch gelesen, dass Akne Wochen braucht, um zu entstehen. Aber wenn das stimmt - warum sehe ich dann nicht die Warnsignale früher? Gibt es einen Zeitpunkt, an dem ich noch eingreifen kann, bevor der Pickel sichtbar wird? Und hilft es überhaupt, einen “unterirdischen” Pickel zu behandeln, oder ist es dann schon zu spät?

Ich würde das gerne verstehen, um meine Hautpflege besser zu planen und vielleicht Ausbrüche zu verhindern, bevor sie überhaupt sichtbar werden. 

Neugierig und präventionswillig, 

Zeitreisende Hautpflege

Antwort unserer Dermatologin

Liebe Zeitreisende Hautpflege, 

Pickel können frustrierend sein und plötzlich auftauchen. Oft hat man das Gefühl, die Haut sei morgens noch völlig klar, und abends ist plötzlich ein neuer, schmerzhafter Pickel da. Das kann verunsichern, weil man denkt: “Wie konnte das so schnell passieren?” 

Die Wahrheit ist: Die meisten Pickel entwickeln sich unsichtbar über Tage oder Wochen, bevor sie sichtbar werden. Wer die Anzeichen früh erkennt, kann jedoch gezielt eingreifen, Entzündungen abmildern und sogar neue Ausbrüche verhindern. 

In den folgenden Abschnitten erfährst du, wie Pickel entstehen, welche Phasen sie durchlaufen, welche besonderen Akneformen es gibt und wann es sinnvoll ist, professionelle Hilfe zu suchen. So bekommst du das Verständnis und die Strategien, um deine Hautpflege bewusster zu planen und deine Haut langfristig zu unterstützen. 

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Die Pickel-Timeline verstehen

Ein Pickel entsteht nicht plötzlich, sondern entwickelt sich über mehrere Tage bis Wochen, auch wenn der sichtbare Ausbruch manchmal innerhalb weniger Stunden passiert. Dass sich ein Pickel über Nacht gebildet hat, ist also eher eine optische Täuschung. Die entscheidenden Prozesse laufen unsichtbar tief unter der Hautoberfläche ab. Der Pickel war also schon längst da, du hast ihn nur noch nicht gesehen. 

Warum diese Verwirrung entsteht

Alles beginnt mit Mikro-Komedonen, winzigen Verstopfungen, die sich bereits 1-2 Wochen vor dem sichtbaren Pickel bilden und nur unter dem Mikroskop erkennbar sind. Etwa 5-7 Tage vor dem Ausbruch kann eine kleine, harte Stelle tastbar sein, oft eher fühlbar als sichtbar. In den letzten 1-3 Tagen treten dann leichte Rötungen, minimale Schwellungen oder ein Spannungsgefühl auf, und genau dann wirkt es so, als würde der Pickel plötzlich auftauchen. In Wahrheit ist der sichtbare, entzündete Pickel einfach der finale Höhepunkt eines längeren, stillen Prozesses. 

Die gute Nachricht

Ein frühes Eingreifen ist möglich. Je früher du reagierst, desto besser fällt das Ergebnis aus. Wenn du lernst, Warnsignale zu erkennen, und präventiv pflegst, kannst du neue Pickel sogar deutlich seltener entstehen lassen.

Die 4 Phasen der Pickel-Entstehung

Pickel wirken oft wie plötzliche Überraschungsgäste, aber in Wahrheit läuft in deiner Haut ein ziemlich komplexer, mehrstufiger Prozess ab. Wenn du diese vier Phasen kennst, verstehst du nicht nur, warum Pickel entstehen, sondern vor allem, wann du sie noch aufhalten kannst. 

Phase 1: Mikro-Komedon (Tag 1-7) - Der unsichtbare Anfang

Alles beginnt tief in der Pore. Deine Haut produziert Talg, abgestorbene Zellen lösen sich, und manchmal verklumpt das Ganze einfach zu schnell. Dieses mikroskopisch kleine Mini-Pfropfchen ist der Ursprung jedes Pickels. Völlig unsichtbar, völlig unspürbar. Genau deshalb wirken Pickel so überraschend. Das ist die Phase, in der tägliche Prävention Gold wert ist. Eine sanfte Exfoliation mit Salicylsäure, ein Retinoid am Abend und eine nicht-komedogene Pflege können den Prozess schon hier stoppen. 

Phase 2: Geschlossener Komedo (Tag 7-14) - Die versteckte Vorbereitung

Die Verstopfung wächst und der Follikel beginnt sich auszudehnen. Weil wenig Sauerstoff hineingelangt, vermehrt sich Cutibacterium acnes schnell. Der Komedo wird 1-2 mm groß und manche spüren in dieser Zeit eine winzige, harte Verdickung, andere merken gar nichts. Die Entzündung ist noch nicht da und genau deshalb ist dies der perfekte Zeitpunkt für Spot-Treatments. Produkte mit Benzoylperoxid oder Azelainsäure können den Verlauf noch deutlich abmildern. 

Phase 3: Entzündungsreaktion (Tag 14-18) - Der Wendepunkt

Jetzt reagiert dein Immunsystem. Zytokine werden freigesetzt, die Gefäße weiten sich und Rötung, Wärme sowie Druckempfindlichkeit treten auf. Das ist die Phase, in der man meistens denkt: “Oh nein, da kommt was!” Der Follikel füllt sich mit Immunzellen und Entzündungsmediatoren. Kühlung, Niacinamid und Azelainsäure helfen jetzt, die Reaktion zu beruhigen. 

Phase 4: Sichtbarer Pickel (Tag 18-21+) - Der finale Ausbruch

Jetzt erreicht die Entzündung die Hautoberfläche und der Pickel wird sichtbar. In diesem Stadium sammelt sich Eiter (tote Bakterien + Immunzellen), der Follikel steht unter starkem Druck und kann sogar leicht einreißen, was die Rötung und den Schmerz erklärt. Der Pickel ist meist 5-10 mm groß, deutlich rot und oft mit einem kleinen Eiterkopf versehen. 

Genau jetzt wirkt es, als wäre er über Nacht entstanden, obwohl er seit Wochen wächst. Behandelbar ist die Phase noch, doch ein Teil des Geschehens ist nicht mehr rückgängig zu machen. Dein Fokus sollte nun darauf liegen, die Entzündung zu beruhigen, sanft zu bleiben, die Heilung zu fördern und alles dafür zu tun, um Narben zu vermeiden. Hände weg, milde Pflege und Geduld. 

Warum manche Pickel “über Nacht” zu kommen scheinen

Dass ein Pickel scheinbar aus dem Nichts auftaucht, ist ein echter Klassiker, aber dahinter steckt weit mehr Biologie, als man auf den ersten Blick denkt. 

Die Entzündungskaskade ist explosiv

Die ersten drei Phasen der Pickelentstehung laufen still, langsam und komplett unsichtbar ab. Doch sobald Phase 4 startet, kann alles innerhalb weniger Stunden eskalieren. Reißt die Follikelwand, reagiert dein Immunsystem schlagartig mit Rötungen, Schwellungen und Eiterbildung. Und genau dieses finale Stadium registriert dein Gehirn. 

Hormonelle Trigger beschleunigen 

Kurz vor der Periode fällt der Östrogenspiegel, Progesteron steigt und deine Talgdrüsen legen einen Turbo ein. Auch Stresshormone wie Cortisol wirken wie ein Brandbeschleuniger für Entzündungen. Mikro-Komedonen, die längst existieren, werden plötzlich aktiv. Deshalb entstehen gefühlt mehrere Pickel gleichzeitig. 

Bestimmte Pickel-Typen entwickeln sich schneller 

Nicht jeder Pickel folgt derselben Timeline. Oberflächliche Pusteln können sich in nur 3-5 Tagen entwickeln, weil die Entzündung nah an der Oberfläche sitzt. Tiefe, zystische Pickel brauchen hingegen 3-6 Wochen, bis sie sichtbar werden. Hormonelle Kinnpickel reagieren schnell auf Progesteron- und Cortisolschwankungen und treten daher oft besonders plötzlich auf. Auch Stress beschleunigt Entzündungen und lässt vorhandene Mikro-Komedonen schneller aktiv werden. 

Dein Aufmerksamkeitsfokus täuscht dich

Mini-Rötungen oder leichte Schwellungen übersieht man leicht, vor allem im Alltag. Erst wenn die Entzündung deutlich sichtbar wird, registrierst du sie bewusst und der Pickel wirkt wie ein spontaner Überraschungsgast. In Wahrheit hat er sich längst schrittweise entwickelt. 

Früherkennung und Prävention - Wann du eingreifen kannst 

Bevor ein Pickel überhaupt sichtbar wird, sendet deine Haut oft erste Signale. Wer diese subtilen Frühwarnzeichen erkennt, kann gezielt eingreifen und Entzündungen stoppen, bevor sie größer werden. In diesem Abschnitt erfährst du, worauf du achten solltest, welche Maßnahmen sofort helfen und wie präventive Pflege sowie ein bewusster Lifestyle die Entstehung von Pickeln schon in den frühen, unsichtbaren Phasen verhindern können. 

Warnsignale in Phase 2-3 erkennen (bevor der Pickel sichtbar wird)

Bevor ein Pickel sichtbar wird, zeigt deine Haut oft subtile Anzeichen. Tastbar sind kleine, harte Beulen unter der Haut, besonders an Kinn und Kieferlinie. Diese Stellen sind druckempfindlich, fühlen sich leicht warm an oder lösen ein diffuses “Ich spüre da etwas, sehe aber nichts”- Gefühl aus. Manchmal treten Juckreiz oder ein leichtes Kribbeln auf, was auf eine beginnende Entzündung hinweist. 

Visuelle Frühwarnzeichen

Auch visuell kannst du Frühwarnzeichen erkennen. Die Haut wirkt leicht uneben, besonders bei schrägem Licht. Poren können minimal vergrößert erscheinen, und an manchen Stellen zeigt sich eine sehr subtile Rötung, die man nur bei genauerem Hinsehen bemerkt. Der lokale Hautglanz kann sich ebenfalls verändern, mal matter, mal glänzender, was auf eine beginnende Störung hinweist. 

Sofortmaßnahmen bei Frühwarnung

Wenn du einen “unterirdischen” Pickel spürst, wirkt ein punktuelles Spot-Treatment mit 2,5-5 % Benzoylperoxid schnell gegen Bakterien. Ein Salicylsäure-Pad kann die Poren reinigen, während Eiswürfel in ein Tuch gewickelt für zehn Minuten die Entzündung reduzieren. Hydrokolloid-Patches ziehen über Nacht überschüssige Flüssigkeit heraus und hemmen die Bakterienvermehrung. Wichtig ist, den Pickel niemals zu drücken oder zu quetschen, das verschlimmert die Situation nur. 

Präventive Strategien für Phase 1 (unsichtbare Komedonen)

Um unsichtbare Mikro-Komedonen frühzeitig zu stoppen, helfen regelmäßige chemische Peelings mit BHA/AHA 2-3 x wöchentlich, Retinoide am Abend zur Zellerneuerung, Niacinamid-Seren zur Regulierung der Talgproduktion und eine nicht-komedogene Hautpflege. Ein UV-Schutz sollte täglich erfolgen, um Entzündungen vorzubeugen. 

Lifestyle-Faktoren, die Phase 1 beeinflussen

Dein Alltag wirkt direkt auf die frühen, unsichtbaren Schritte der Pickelbildung. Stress steigert Cortisol und kurbelt die Talgproduktion an, daher helfen Entspannung und Pausen. Genug Schlaf, etwa 7-8 Stunden pro Nacht, unterstützt die Hautregeneration und reduziert die Entzündungsbereitschaft. Eine zuckerarme Ernährung senkt IGF-1 und verringert die Talgaktivität, während ausreichend Trinken die Hautbarriere stärkt. Auch kleine Hygienemaßnahmen wie das Wechseln der Kissenbezüge zweimal pro Woche reduzieren Bakterien und helfen, Mikro-Komedonen vorzubeugen. Insgesamt zeigt sich, dass kleine Veränderungen im Alltag die Entstehung von Pickeln wirksam verhindern können. 

Besondere Fälle - Wenn die Timeline anders verläuft

Nicht jeder Pickel entwickelt sich gleich. Während manche schnell auftauchen und wieder verschwinden, können andere hartnäckig, tief oder zyklusbedingt sein. In diesem Abschnitt erfährst du, welche besonderen Akneformen es gibt, wie sie entstehen und welche Strategien helfen, um gezielt gegenzusteuern, bevor die Haut langfristig leidet. 

Zystische Akne: Der Langzeit-Marathon

Zystische Pickel entwickeln sich tief in der Haut über 4-6 Wochen und sind oft druckempfindlich, ohne dass ein Kopf sichtbar ist. Die Heilung dauert deutlich länger, manchmal Wochen bis Monate, und hinterlässt oft Spuren. Häufig ist eine medizinische Intervention nötig, etwa Kortison-Injektionen oder gezielte Therapien, um die Entzündung zu reduzieren und Narben zu vermeiden. 

Hormonelle Akne: Der zyklische Rhythmus

Typischerweise macht sich hormonell bedingte Akne 5-10 Tage vor der Periode bemerkbar, besonders am Kinn, der Kieferlinie und gelegentlich am Hals. Der Progesteron-Peak in der Lutealphase erhöht die Talgproduktion und die Entzündungsbereitschaft. Wer die Hautpflege ab Zyklusmitte anpasst, kann viele Pickel verhindern. In manchen Fällen helfen hormonelle Therapien wie die Pille oder Spironolacton. 

Stress-Akne: Der zyklische Rhythmus

Pickel durch Stress können sich innerhalb von 3-5 Tagen zeigen, da Cortisol die Entzündungsbereitschaft und Talgproduktion gleichzeitig steigert. Oft tauchen mehrere Pickel gleichzeitig auf, die stark gerötet und schmerzhaft sind. Stressmanagement wirkt hier häufig effektiver als punktuelle Cremes. 

Kontakt-/Reaktive- Akne

Neue Produkte oder allergene Inhaltsstoffe können innerhalb von 24-72 Stunden zu mehreren kleinen Pickeln im behandelten Bereich führen. Die Lösung ist einfach: Das Produkt absetzen, beruhigende Pflege nutzen und Geduld haben. 

Insgesamt zeigt sich, dass nicht jeder Pickel dem Standardplan folgt, daher lohnt es sich, die Ursachen zu erkennen und gezielt zu reagieren. 

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Wann professionelle Hilfe nötig ist

Manchmal helfen auch die besten Pflegeprodukte nicht, um Pickel unter Kontrolle zu halten. Dann ist es sinnvoll, frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dermatolog:innen können Ursachen erkennen, die du selbst nicht siehst, und gezielt eingreifen, bevor die Haut Schaden nimmt. 

Bei diesen Warnsignalen solltest du eine:n Dermatolog:in konsultieren

Pickel, die extrem schnell innerhalb von 24 Stunden sichtbar werden, mehrere große, schmerzhafte Zysten gleichzeitig oder Entzündungen, die nicht abheilen, sind klare Alarmsignale. Auch wenn täglich neue Pickel entstehen, obwohl du deine Hautpflege konsequent einhältst, oder wenn unterirdische Knötchen über Wochen bestehen bleiben, ist professionelle Unterstützung sinnvoll. Narbenbildung oder stark schmerzhafte Knoten sollten ebenfalls ernst genommen werden. 

Wenn Selbstbehandlung versagt

Wenn Selbstbehandlungen nach etwa vier Wochen keine Wirkung zeigen, können Ärzt:innen gezielt eingreifen. Dazu zählen verschreibungspflichtige Retinoide, die die Zellerneuerung beschleunigen, Antibiotika zur Bekämpfung der bakteriellen Phase, Hormontherapien bei zyklusbedingter Akne oder Kortison-Injektionen, die Zysten innerhalb von 24-48 Stunden abschwellen lassen. Professionelle Extraktionen können zudem geschlossene Komedonen sicher entfernen. 

Langfristige Perspektive

Ziel ist es, die Entstehung neuer Mikro-Komedonen langfristig zu stoppen und die Pickel-Pipeline zu durchbrechen, sodass über Monate deutlich weniger sichtbare Pickel auftreten. 

Wissenschaftliche Quellen

  • Thiboutot DM et al. Pathogenesis of Acne Vulgaris. J Am Acad Dermatol.

  • Zaenglein AL et al. Acne Vulgaris and Acneiform Eruptions. NEJM.

  • Dawson AL, Dellavalle RP. Acne Vulgaris. BMJ.

  • Kurokawa I et al. Global Alliance to Improve Outcomes in Acne. Dermatology.

  • Moradi Tuchayi S et al. Acne Vulgaris: Diagnosis and Treatment. Lancet.

  • Preneau S, Dreno B. Physiology of Acne. Clin Dermatol.

FAQs

  • Kann ich einen Pickel aufhalten, wenn ich ihn früh genug spüre?

    Ja, teilweise. Wer einen unterirdischen Pickel in Phase 2-3 erkennt, kann seine Entwicklung verlangsamen oder stoppen. 

    Spot-Treatments mit 2,5-5 % Benzoylperoxid oder Salicylsäure wirken antibakteriell und lösen verstopfte Poren. Je früher du reagierst, desto besser der Effekt. Wenn die Entzündung bereits stark ausgeprägt ist (heftig, rot, druckempfindlich, schmerzhaft), kann die Entwicklung nur noch begrenzt gestoppt werden. Ziel ist es, frühzeitig zu handeln, um den sichtbaren Pickel und eine mögliche Narbenbildung zu reduzieren.

  • Warum bekomme ich vor meiner Periode immer Pickel am Kinn?

    Hormonelle Schwankungen verursachen zyklusbedingt Akne, besonders am Kinn. 

    5-10 Tage vor der Periode steigt das Progesteron, während das Östrogen sinkt. Dies erhöht die Talgproduktion und die Entzündungsbereitschaft der Haut. Mikro-Komedonen entstehen oft schon 1-2 Wochen vorher, werden aber erst kurz vor der Periode sichtbar. Eine präventive Pflege ab Zyklusmitte, z.B. Retinoide oder punktuelles Spot-Treatment, kann Ausbrüche reduzieren.

  • Hilft es, einen Pickel auszudrücken, wenn er noch unter der Haut ist?

    Nein, niemals. Das Ausdrücken in Phase 2-3 verschlimmert die Situation. 

    Unterirdische Pickel bestehen aus gesundem Gewebe, Talg und Bakterien. Drückst du sie aus, steigt das Risiko für stärkere Entzündungen, tiefere Schäden und dauerhafte Narben. Außerdem kann die Follikelwand reißen, was die Entzündung auf umliegendes Gewebe ausbreitet. Sanfte Spot-Treatments sind hier die sichere Alternative.

  • Warum dauert es bei manchen Pickeln Wochen, bis sie weggehen?

    Tiefe, zystische Pickel heilen langsamer als oberflächliche. 

    Diese Pickel sitzen tief in der Dermis, oft mehrere Millimeter unter der Hautoberfläche. Je länger die Entzündung anhält, desto mehr Schaden entsteht, was die Reparatur verzögert. Zystische Akne benötigt häufig professionelle Unterstützung wie Kortison-Injektionen oder verschreibungspflichtige Medikamente. Oberflächliche Pickel verschwinden dagegen schneller, oft innerhalb weniger Tage.

  • Kann ich die Entstehung neuer Pickel komplett verhindern?

    Vollständig zu verhindern ist schwierig, aber die Anzahl deutlich zu reduzieren ist möglich. 

    Mit präventiven Wirkstoffen wie Retinoiden, Salicylsäure, nicht-komedogener Pflege, konsequentem Lifestyle (Stressreduktion, Schlaf, Ernährung) und ggf. medizinischer Unterstützung lässt sich die Pickelbildung um 70-90 % senken. Ziel ist es, Mikro-Komedonen frühzeitig zu stoppen und Entzündungen gar nicht erst entstehen zu lassen. 

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