Pickel auf den Wangen

Ursachen: Warum bekomme ich Pickel auf den Wangen?

Die Gründe für Pickel auf den Wangen sind vielfältig. Grundsätzlich könne sie aber in hormonelle und nicht-hormonelle Ursachen eingeteilt werden. 

In den meisten Fällen haben Pickel eine genetische oder hormonelle Ursache. Besonders in der sogenannten T-Zone befinden sich sehr viele Talgdrüsen, die aufgrund einer hormonell-bedingten Talg-Überproduktion verstopfen können. So bilden sich unter der Haut kleine Ansammlungen, die zu Mitessern, Pusteln und Papeln werden. Geraten Akne-Bakterien auf die Haut, nisten sie sich in diesen Ablagerungen ein und verursachen eine Infektion. Diese bemerken wir dann an den typischen Symptomen, wie Rötungen, Entzündungen und Eiter.

Wenn Du regelmäßig mit Pickeln an den Wangen zu tun hast, besteht die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei Dir um Akne vulgaris handelt. Die Erkrankung variiert stark nach dem Grad ihrer Ausprägung: Bei leichten Formen treten nur einige Mitesser auf, in mittelschweren Fällen können sich Entzündungen und Pickel entwickeln. In seltenen, schweren Fällen können sich auch Fisteln und Abszesse auf den Wangen bilden. 

Unreine Haut, Pickel oder Akne auf den Wangen – Die Unterschiede

Bei den Begriffen „unreine Haut“, „Pickel“ und „Akne“ kommt es immer wieder zu Verwechslungen. Der Unterschied ist aber wichtig: Jeder der drei Begriffe bezeichnet in der Dermatologie eine andere Hauterscheinung, die jeweils einer anderen Therapieform bedarf.

Alle Hautprobleme werden unter „unreiner Haut“ zusammengefasst: Sie dient als Obergriff für Mitesser, Pickel und andere Hautprobleme. Pickel entstehen, wenn verstopfte Poren sich entzünden und treten auf den Wangen in verschiedenen Schweregraden auf und können vor allem bei regelmäßiger Entstehung auf eine Veranlagung zur Akne vulgaris hindeuten. Diese äußert sich auch auf den Wangen durch ölige, unreine Haut und ist die am häufigsten vorkommende Hauterkrankung. 

Lass Dich vom Begriff „Akne“ nicht abschrecken – wenn bei Dir nur gelegentlich Pickel und Mitesser auftreten, kann schon häufig die richtige Hautpflege Linderung verschaffen. Treten bei Dir aber öfter entzündete Stellen im Gesicht auf, solltest Du Dich an eine*n Dermatolog*in wenden und die Krankheit professionell behandeln lassen.

Pickel auf den Wangen: Nicht-hormonelle Ursachen 

Da viele Faktoren zu Pickeln im Gesicht führen, ist es nicht leicht einen eindeutigen, auslösenden Faktor zu identifizieren. In vielen Fällen ist eine Kombination mehrerer Faktoren dafür verantwortlich, wenn sich Pickel besonders stark an den Wangen äußern. Zu den wichtigsten Faktoren gehören:

Ernährung: Manche Lebensmittel wirken sich negativ auf Dein Hautbild aus. Dies gilt besonders für Nahrungsmittel mit einem erhöhten glykämischen Index, wie Zucker, Salzgebäck oder süße Getränke. Sie lassen den Insulinspiegel im Körper schnell ansteigen, was zu einer vermehrten Talgproduktion führt.

Alkohol und Tabak: Während über die Wirkung der Ernährung manchmal noch gestritten wird, gibt es bei dem Konsum von Hochprozentigem und Zigaretten keine zwei Meinungen – Alkohol vergrößert Deine Poren und regt die Talgproduktion an; Zigaretten regen die Neubildung von Pickeln an, da beim Rauchen viele entzündungsfördernde Stoffe freigesetzt werden.

Stress: Stehst Du unter Stress, leidet der ganze Körper und auch die Haut. Die Stresshormone Cortisol und Adrenalin fördern die Talgproduktion und schwächen die körpereigene Bakterienabwehr. Vielem Menschen neigen dazu, sich öfter ins Gesicht zu fassen, wenn sie gestresst sind. So geraten noch mehr Bakterien auf die Wangen.

Hygiene: Allgemein muss bei Hautunreinheiten vermehrt auf die Hygiene geachtet werden. Wenn Bakterien über die Hände, das Smartphone oder Kopfkissen, in das Gesicht gelangen, können sie Pickel auslösen oder verstärken. Besonders wenn Pickel nur auf einer Wange auftreten, kann ein verschmutztes Kopfkissen oder Handy der Grund sein.

Pflege: Nicht jedes Pflegeprodukt ist für jeden Hauttyp geeignet. Fettige Cremes etwa können die Poren verstopfen, wodurch sich auf den Wangen Pickel bilden können. Man sollte seine Pflege grundsätzlich mit einem/r Ärzt*in abstimmen, wenn man zu Pickeln oder Hautunreinheiten neigt.

Wie werde ich Pickel auf den Wangen wirksam los?

Um Pickel auf den Wangen effektiv zu behandeln, solltest Du einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen. Nur das Zusammenspiel zwischen klinisch geprüften Wirkstoffen, der richtigen Hautpflege und des richtigen Lebensstils verbessern Dein Hautbild. 

Das wichtigste: Finger weg von den Pickeln! Klar, die Pusteln laden zu Berührungen ein, aber über die Hände können weitere Bakterien in die Wunden kommen, wodurch sie sich immer weiter entzünden. 

Wie behandeln Dermatolog*innen Pickel auf den Wangen?

In den meisten Fällen ist es möglich, mit Gels und Cremes Pickel auf den Wangen zu therapieren. Kombiniert man die richtigen Wirkstoffe, erhält man ein wirkungsvolles Mittel, um Hautunreinheiten zu lindern, Entzündungen zu stoppen und die Ansiedlung von Bakterien zu verhindern. Oft werden dabei diese Medikamente eingesetzt:

• Azelainsäure
• Antibiotika (u. a. Clindamycin)
• Retinoide (Vitamin-A-Derivate)
• Benzoylperoxid (BPO)

Da sich die Behandlungsform immer an der Schwere der Ausprägung orientiert und immer wieder angepasst werden muss, gibt es kein „perfektes“ Medikament zur Linderung von Pickeln auf den Wangen. Konzentrationen und Wirkstoffe müssen mit den Veränderungen der Haut konstant angeglichen werden. 

Stellt sich kein Erfolg bei einer äußerlichen Behandlung ein, wird sie um eine medikamentöse Therapie erweitert. Übliche Medikamente sind in solchen seltenen Fällen etwa das Retinoid Isotretinoin, oder die Antibiotika Minocyclin bzw. Doxycyclin. Solche Therapien mit Tabletten oder Kapseln gehen häufig mit stärkeren Nebenwirkungen einher, darum sollte immer zunächst eine äußerliche Behandlung versucht werden.

Pflege und Reinigung: Was kann ich selbst gegen Wangen-Pickel tun?

Die passende Pflege und Reinigung kann besonders bei leichten Pickeln oder vereinzelten Pickeln auf den Wangen einen deutlichen Unterschied machen. Ein/e Ärzt*in unterstützt Dich bei der Auswahl der richtigen Wirkstoffe und Produkte. In jedem Fall solltest Du bei der Wahl auf folgende Kriterien achten:

• Keine Duftstoffe
• Keine Inhaltsstoffe, die Poren verstopfend (komedogen) wirken (z. B. Olivenöl, Kokosöl, Oleth-3, Acetylated Lanolin Alcohol, Isopropyl Myristate)
• Dermatologisch geprüfte Inhaltsstoffe (z. B. Avena Sativa Extrakte, Aloe Vera, Panthenol)
• Keine schädlichen Alkohole (z. B. Isopropyl Alcohol, Phenetyl Alcohol, Methanol)
• Hautneutraler pH-Wert

Im Anschluss an die Reinigung solltest Du Deine Wangen vorsichtig mit einem sauberen Handtuch trocken tupfen. Möchtest Du eine Feuchtigkeitscreme nutzen, achte darauf, dass sie die Poren nicht verstopft und nicht fettet. Als Ergänzung zu Deiner Pflegeroutine solltest Du einmal die Woche ein Peeling oder eine Anwendung mit Salicylsäure durchführen. Auch hier gilt: Vor der Umstellung der Pflege, solltest Du Dich von einem/einer Ärzt*in beraten lassen. 

Homöopathische Präparate haben keine antibakterielle Wirkung und eignen sich deshalb auch nicht für die Behandlung von Pickeln.

Welche Bedeutung haben Pickel auf den Wangen?

Spricht man von der „Bedeutung“ von Pickeln auf den Wangen oder anderen Stellen im Gesicht, bezieht sich das in den meisten Fällen auf das Thema „Face Mapping“ aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Diese vertritt die Annahme, dass die verschiedenen Organe des Menschen Auswirkungen auf die unterschiedlichen Zonen (=Bereiche) des Gesichts haben. 

Die TCM stellt einen Zusammenhang zwischen den Lungen und den Wangenpartien her. Es wird vermutet, dass Fehlfunktionen der Lunge, die durch Rauchen und schlechte Luft, ausgelöst werden, sich auch durch Pickel auf den Wangen äußern. Auch wenn es richtig ist, dass diese Faktoren sich negativ auf das Hautbild auswirken, können über den Zustand der Haut auf den Wangen nicht pauschal Rückschlüsse auf den Zustand der Lunge oder anderen Organen geschlossen werden. Deshalb kannst Du diese angebliche Bedeutung Deiner Pickel auf den Wangen getrost ignorieren.